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Haiti: Kriminelle Banden wollen Regierung stürzen

 
Meldung vom 07.03.2024

Mit der Stürmung eines Gefängnisses und der Befreiung Tausender Häftlinge erreicht die Bandengewalt in Haiti seit wenigen Tagen einen neuen Höhepunkt. Der Regierungschef sieht sich einem enormen Druck ausgesetzt, auch aus dem Ausland. Die erneute Eskalierung der Gewalt geschieht zu einem Zeitpunkt, zu dem er im Ausland auf Reisen ist. Offenbar ist die Infrastruktur an den Flughäfen Haitis dermaßen durch Gewalt beeinträchtigt, dass er derzeit nicht ins Land zurückkommt. Die UN plädieren dringlichst für die Entsendung einer Sicherheitsmission.

Nachdem Tausende Häftlinge aus Gefängnissen bei den Überfällen durch Banditen entkommen konnten, werden die internationalen Rufe laute, dass die Regierung in Haiti handeln muss. Die US-Regierung appellierte an den haitianischen Interims-Ministerpräsidenten Ariel Henry, den Weg zu freien und fairen Wahlen zu ebnen.

Henry hatte die Regierungsgeschäfte kurz nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse im Juli 2021 in die Hand genommen und sollte eigentlich Ende Februar 2024 aus dem Amt scheiden. Stattdessen einigte er sich mit der Opposition, bis zur Abhaltung von Neuwahlen „innerhalb von zwölf Monaten“ gemeinsam zu regieren.

Nach einer Reise vergangene Woche nach Guyana und Kenia kehrte Henry bislang nicht nach Haiti zurück, am Dienstag (05.03.23) flog er nach Puerto Rico. Henry plante eigentlich, in Haitis Nachbarland Dominikanische Republik Halt zu machen. Das wies die Dominikanische Republik aber wegen eines fehlenden Flugplans zurück. Von und nach Haiti wurden wegen Bandengewalt alle Flüge gestrichen.

Am Samstag zuvor hatten Banditen andere Kriminelle aus zwei Gefängnissen befreit. Nach Angaben des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk, konnten mehr als 4.500 Gefangene entkommen, darunter bekannte Bandenmitglieder und Verdächtige im Zusammenhang mit der Ermordung des ehemaligen Präsidenten Moïse.

Der Anführer der Bandenkoalition, der Ex-Polizist Jimmy „Barbecue“ Chérizier, drohte nach einem Bericht der Zeitung Le Nouvelliste mit einem Bürgerkrieg, wenn Henry nicht zurücktrete und die internationale Gemeinschaft ihm weiter den Rücken stärke.

Brutal randalierende Banden beherrschen nach UN-Schätzung inzwischen rund 80 Prozent von Haitis Hauptstadt Port-au-Prince. Nach Angaben der haitianischen Menschenrechtsorganisation RNDDH verbrüderten sich am 29. Februar die zwei wichtigsten bewaffneten Gruppen. Fast 1200 Menschen wurden bei der jüngsten Gewalteskalation bereits ermordet, 15.000 Menschen sollen inzwischen aus der Hauptstadt Reißaus genommen haben.

Der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk bezeichnete die Situation als „nicht mehr haltbar“ und verlangte die Entsendung einer multinationalen Sicherheitsmission. Diese hatte der UN-Sicherheitsrat im Oktober 2023 bereits zugesagt, Kenia wollte die Federführung übernehmen. UN-Generalsekretär António Guterres bat darum, den Einsatz zur Unterstützung der haitianischen Polizei zu finanzieren.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „n-tv“, n-tv.de

Schlagwörter: Haiti, Bürgerkrieg, Anarchie, gescheiterter Staat, Ariel Henry, Rücktritt, kriminelle Banden, Gewalt, Straßengewalt, Port-au-Prince, Sicherheitsmission, UN, ENtsendung, Blauhelme, Gefängnis, Befreiiung, Gefangene,