Unser Service für Sie | |
[ » Newsletter ] [ » zum Kontakt-Formular ] [ » Material bestellen ] [ » Geschenke bestellen ] |
Berichte & Nachrichten | |
[ » Berichte aus unseren Hilfsprojekten ] [ » Nachrichten aus dem Umfeld unserer Hilfsprojekte ] |
Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]
Ruanda: Geheimdienstchef wegen Beteiligung am Völkermord gefasst |
Meldung vom 07.10.2009
Er ist eine der meistgesuchten Personen im Zusammenhang mit den Kriegsverbrechen während des Völkermords in Ruanda: 15 Jahre nach dem Genozid wurde Idelphonse Nizeyimana in Uganda gefasst. Unter falschem Namen versuchte Nizeyimana, aus dem Kongo nach Uganda einzureisen.
Der ehemalige Geheimdienstchef befand sich angeblich auf dem Weg nach Nairobi, als er festgenommen wurde. Er wurde sofort nach Tansania überführt. Im tansanischen Arusha nimmt sich das Internationale Tribunal für den Völkermord in Ruanda (ICTR) solcher Fälle an. Dort wird den mutmaßlichen Kriegsverbrechern der Prozess gemacht.
Gegen Nizeyimana wurde in Arusha Anklage wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erhoben. Er soll militärische Spezialeinheiten angeführt haben, die 1994 bei der Organisation des Völkermords maßgeblich beteiligt waren und die Massaker auch durchführten. Die ICTR-Anklage beschuldigt den Ex-Geheimdienstchef, einer dieser Spezialeinheiten angeordnet zu haben, Tutsi-Königin Rosalie Gicanda zu ermorden und 25 Flüchtlinge aus einem Kloster zu verschleppen. Rosalie Gicanda wurde bei den Tutsi sehr verehrt. Die Flüchtlinge bestanden hauptsächlich aus Frauen und Kindern – sie gelten bis heute als vermisst. Außerdem soll der Angeklagte die Errichtung von Straßensperren angeordnet haben, an denen Tutsi brutal mit Macheten niedergemetzelt wurden. Des Weiteren soll er seine Untergebenen dazu gebracht haben, Studenten und Lehrkräfte an einer Uni zu töten.
Einige Kriegsverbrecher sind noch auf freiem Fuß. Seit seiner Gründung hat der UN-Gerichtshof in Arusha 97 Verantwortliche des Völkermords angeklagt. Mehr als 80 konnten bisher festgenommen werden. Der ICTR wird allerdings häufig kritisiert, zu nachgiebig und zu wenig effektiv zu arbeiten. Bisher wurden erst einige Dutzend Angeklagte tatsächlich verurteilt. Während des Genozids 1994 kamen in Ruanda mindestens 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu ums Leben. Das Morden zog sich 100 Tage hin – die internationale Gemeinschaft schaute zu ohne einzugreifen.
Quelle: „Deutsche Welle“, dw-world.de
Schlagwörter: Ruanda, Völkermord, Genozid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, UN-Gerichtshof, Tutsi, Hutu
Der ehemalige Geheimdienstchef befand sich angeblich auf dem Weg nach Nairobi, als er festgenommen wurde. Er wurde sofort nach Tansania überführt. Im tansanischen Arusha nimmt sich das Internationale Tribunal für den Völkermord in Ruanda (ICTR) solcher Fälle an. Dort wird den mutmaßlichen Kriegsverbrechern der Prozess gemacht.
Gegen Nizeyimana wurde in Arusha Anklage wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erhoben. Er soll militärische Spezialeinheiten angeführt haben, die 1994 bei der Organisation des Völkermords maßgeblich beteiligt waren und die Massaker auch durchführten. Die ICTR-Anklage beschuldigt den Ex-Geheimdienstchef, einer dieser Spezialeinheiten angeordnet zu haben, Tutsi-Königin Rosalie Gicanda zu ermorden und 25 Flüchtlinge aus einem Kloster zu verschleppen. Rosalie Gicanda wurde bei den Tutsi sehr verehrt. Die Flüchtlinge bestanden hauptsächlich aus Frauen und Kindern – sie gelten bis heute als vermisst. Außerdem soll der Angeklagte die Errichtung von Straßensperren angeordnet haben, an denen Tutsi brutal mit Macheten niedergemetzelt wurden. Des Weiteren soll er seine Untergebenen dazu gebracht haben, Studenten und Lehrkräfte an einer Uni zu töten.
Einige Kriegsverbrecher sind noch auf freiem Fuß. Seit seiner Gründung hat der UN-Gerichtshof in Arusha 97 Verantwortliche des Völkermords angeklagt. Mehr als 80 konnten bisher festgenommen werden. Der ICTR wird allerdings häufig kritisiert, zu nachgiebig und zu wenig effektiv zu arbeiten. Bisher wurden erst einige Dutzend Angeklagte tatsächlich verurteilt. Während des Genozids 1994 kamen in Ruanda mindestens 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu ums Leben. Das Morden zog sich 100 Tage hin – die internationale Gemeinschaft schaute zu ohne einzugreifen.
[ » zurück zur Übersicht ]
Quelle: „Deutsche Welle“, dw-world.de
Schlagwörter: Ruanda, Völkermord, Genozid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, UN-Gerichtshof, Tutsi, Hutu