Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Welthunger-Index: 70 Prozent der Hungerleidenden sind Frauen

Meldung vom 14.10.2009

Die Finanzkrise macht sich besonders in den armen Ländern schmerzlich bemerkbar: Über eine Milliarde Menschen hungert. Besonders Frauen sind von Armut und Hunger betroffen, weil sie oft sozial schlechter gestellt sind. Die Zahl der Hungerleidenden wird 2009 über die Milliardengrenze klettern – das ist der höchste Wert seit 1970, warnt die Welthungerhilfe bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2009. Statistisch gesehen ist damit jeder sechste Mensch auf der Welt unterernährt, insgesamt 100 Millionen Menschen mehr als 2008.

Nach aktuellen Daten der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) gibt es in den Entwicklungsländern die meisten hungernden Menschen: 642 Millionen in Asien, 265 Millionen im südlichen Afrika und 53 Millionen in Lateinamerika. In Indien werden die höchsten absoluten Zahlen von Hungernden (230 Millionen) verzeichnet. Der Anteil der unterernährten Menschen an der Bevölkerung ist in einigen Staaten Afrikas jedoch um einiges größer; im Kongo beläuft sich der Anteil auf etwa 76 Prozent. In 29 Ländern wird die Hungersituation als ernst oder sogar gravierend eingestuft, lautet es in dem Bericht der Welthungerhilfe.

Die Länder mit den schlechtesten Werten befinden sich überwiegend in Afrika südlich der Sahara: Die Demokratische Republik Kongo, Burundi, Eritrea, Sierra Leone, Tschad und Äthiopien. Die Welthungerhilfe hebt hervor, dass seit 1990 in Südasien große Fortschritte im Kampf gegen den Hunger gemacht werden konnten, in Afrika südlich der Sahara allerdings nur geringfügige. Die weltweite Finanzkrise trifft besonders die Länder, in denen auch zuvor eine hohe Hungerquote bestand. So seien etwa Burundi oder der Kongo durch die Rezession stark in Mitleidenschaft gezogen. Dort wiederum seien es vor allem die armen Haushalte, die von den Konsequenzen der Krise betroffen sind.

Bei dem Hunger gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Am meisten unter Hunger und Armut leiden Frauen und Kinder. Von den 1, 4 Milliarden Armen weltweit sind etwas 70 Prozent Frauen. Sie haben nur weniger als ein Euro pro Tag zur Verfügung. Dabei kommt ihnen eine Schlüsselfunktion in der Bekämpfung des Hungers zu, wie die Studie herausstellt. In den Regionen, in denen Frauen im Haushalt und auf Gemeindeebene mehr Wertschätzung und soziale Anerkennung erhalten, sind sie und ihre Kinder auch besser ernährt.

Die Chancengleichheit von Frauen und Männern würde mit sich führen, dass sich die Anzahl der unterernährten Kinder in Südasien um 13,4 Millionen und in Afrika südlich der Sahara um 1,7 Millionen verringere, so der Bericht der Welthungerhilfe. Eine bessere Schulbildung der Frauen und Kontrolle über landwirtschaftliche Ressourcen könnte außerdem die landwirtschaftliche Produktivität um zehn bis 20 Prozent steigern. In Afrika seien vor allem die Frauen verantwortlich für die Agrarwirtschaft: sie verrichten 80 bis 90 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeit.

Den Welthunger-Index hat die Welthungerhilfe dieses Jahr zum vierten Mal zusammen mit dem International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington veröffentlicht. Die Länder werden mit Punkten von 0 (kein Hunger) bis 100 versehen. Untersuchungsgegenstand dieser Bewertung ist der Anteil der Unterernährten in der Bevölkerung, der Anteil der untergewichtigen Kinder unter fünf Jahren und der Anteil der Kinder, die vor dem fünften Lebensjahr sterben. Die WHI-Werte werden für Entwicklungs- und Schwellenländer aufgestellt, in denen der Hunger gravierend ist und für die Daten zur Berechnung vorliegen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de

Schlagwörter: Hungerhilfe, Ähtiopien, Welthunger-Index, Hunger, FAO, Welthungerhilfe, Chancengleichheit, Bekämpfung des Hungers, Entwicklungsland, Schwellenland, Unterernährung, Finanzkrise, Rezession, Frauen, Armut