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Kenia: Großer Malaria-Kongress – Impfstoff in Sicht |
Meldung vom 03.11.2009
Auf der Tagesordnung steht ein volles Programm: Die mehr als 1.500 Wissenschaftler, Regierungsvertreter und anderen Experten, die am Panafrikanischen Malariakongress in Kenia teilnehmen, befassen sich mit den ersten Präsentationen bereits um sieben Uhr früh. Abgesperrt wird Nairobis Kongresszentrum erst lange nachdem die Sonne untergegangen ist.
„Es ist der größte Kongress zur Malaria, den es bisher gegeben hat“, sagt Lindsay Crouse von der Multilateralen Malaria-Initiative (MIM), die das Treffen initiiert hat. Noch mehrere Tage wollen die Teilnehmer sich über Bekämpfungsmöglichkeiten gegen die weltweit häufigste Tropenkrankheit austauschen. Denn während im Kampf gegen andere Epidemien große Fortschritte zu verzeichnen sind, breitet sich Malaria bis heute ungehemmt aus.
Ein Gegenmittel gegen Malaria zu finden, einer Epidemie, die jährlich mehr als 900.000 Menschen und vor allem Kindern den Tod bringt, ist deshalb das wichtigste Ziel des Kongresses. Dass der Kongress zum zweiten Mal in Folge in einem afrikanischen Land durchgeführt wird, ist kein Zufall: neun von zehn Malariatoten sind Afrikaner. „Im Schnitt bekommen die Menschen hier fast jeden Tag einen Stich von einer infektiösen Anopheles-Mücke, die tatsächlich Malaria überträgt“, erklärt der Kinderarzt Walter Otieno, der in Kisumu im Westen Kenias praktiziert. „Sieben von zehn Kindern, die bei mir eingeliefert werden, kommen wegen Malaria.“
Otieno koordiniert dort einen Versuch, auf dem derzeit besonders viele Hoffnungen ruhen: ein Impfstoff gegen Malaria wird derzeit an verschiedenen Personen getestet. Seit Jahrzehnten bemühen sich Wissenschaftler vergeblich, den Plasmodium genannten Erreger abzutöten, bevor er über die Leber in die Blutbahn gelangt. Besonders schwere Malariaformen, die Blutarmut oder Gehirnschäden zur Folge haben, wären damit aus der Welt geschafft. „Es ist das allererste Mal, dass ein Impfstoff für Malaria es in die letzte, dritte Prüfphase geschafft hat“, betont Otieno. „Wenn wir diese Phase überstehen, ist der Impfstoff reif für den Markt.“
Derzeit werden 16.000 Kinder in sieben verschiedenen afrikanischen Ländern mit dem RTSS genannten Impfstoff oder einem Placebo geimpft. Die bisherigen Ergebnisse machen den versammelten Forschern Hoffnung: bei mehr als fünfzig Prozent der Kinder, die in Phase 2 untersucht wurden, konnten die Wissenschaftler tatsächlich einen Impfschutz nachweisen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in drei bis fünf Jahren einen Impfstoff haben, der Kindern mit den anderen Grundimpfungen verabreicht werden kann“, bekräftigt Otieno.
Das einzige Problem besteht darin, dass sich die Menschen den Impfstoff oder die Medikamente gegen Malaria kaum leisten können. Die Kosten dafür übersteigen bei weitem den monatlichen Lohn. Auch sonst ist Armut einer der Hauptgründe für viele Malariatodesfälle: Die Kinder sterben einfach, weil die Eltern kein Geld fürs Taxi bezahlen können, um rechtzeitig ins Krankenhaus zu kommen. Zudem sind Kreiskrankenhäuser oft sehr mangelhaft ausgestattet: Stromausfälle sind an der Tagesordnung, fließendes Wasser ist Luxus und kommt kaum vor. Malaria ist somit auch eine Armutskrankheit.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: evangelisch.de
Schlagwörter: Kenia, Malaria, Kongress, Epidemie, Panafrikanischer Malariakongress, Multilaterale Malaria-Initiative, Impfstoff, Testphase, Armut, Tropenkrankheit, Plasmodium, Otieno, Nairobi
„Es ist der größte Kongress zur Malaria, den es bisher gegeben hat“, sagt Lindsay Crouse von der Multilateralen Malaria-Initiative (MIM), die das Treffen initiiert hat. Noch mehrere Tage wollen die Teilnehmer sich über Bekämpfungsmöglichkeiten gegen die weltweit häufigste Tropenkrankheit austauschen. Denn während im Kampf gegen andere Epidemien große Fortschritte zu verzeichnen sind, breitet sich Malaria bis heute ungehemmt aus.
Ein Gegenmittel gegen Malaria zu finden, einer Epidemie, die jährlich mehr als 900.000 Menschen und vor allem Kindern den Tod bringt, ist deshalb das wichtigste Ziel des Kongresses. Dass der Kongress zum zweiten Mal in Folge in einem afrikanischen Land durchgeführt wird, ist kein Zufall: neun von zehn Malariatoten sind Afrikaner. „Im Schnitt bekommen die Menschen hier fast jeden Tag einen Stich von einer infektiösen Anopheles-Mücke, die tatsächlich Malaria überträgt“, erklärt der Kinderarzt Walter Otieno, der in Kisumu im Westen Kenias praktiziert. „Sieben von zehn Kindern, die bei mir eingeliefert werden, kommen wegen Malaria.“
Otieno koordiniert dort einen Versuch, auf dem derzeit besonders viele Hoffnungen ruhen: ein Impfstoff gegen Malaria wird derzeit an verschiedenen Personen getestet. Seit Jahrzehnten bemühen sich Wissenschaftler vergeblich, den Plasmodium genannten Erreger abzutöten, bevor er über die Leber in die Blutbahn gelangt. Besonders schwere Malariaformen, die Blutarmut oder Gehirnschäden zur Folge haben, wären damit aus der Welt geschafft. „Es ist das allererste Mal, dass ein Impfstoff für Malaria es in die letzte, dritte Prüfphase geschafft hat“, betont Otieno. „Wenn wir diese Phase überstehen, ist der Impfstoff reif für den Markt.“
Derzeit werden 16.000 Kinder in sieben verschiedenen afrikanischen Ländern mit dem RTSS genannten Impfstoff oder einem Placebo geimpft. Die bisherigen Ergebnisse machen den versammelten Forschern Hoffnung: bei mehr als fünfzig Prozent der Kinder, die in Phase 2 untersucht wurden, konnten die Wissenschaftler tatsächlich einen Impfschutz nachweisen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in drei bis fünf Jahren einen Impfstoff haben, der Kindern mit den anderen Grundimpfungen verabreicht werden kann“, bekräftigt Otieno.
Das einzige Problem besteht darin, dass sich die Menschen den Impfstoff oder die Medikamente gegen Malaria kaum leisten können. Die Kosten dafür übersteigen bei weitem den monatlichen Lohn. Auch sonst ist Armut einer der Hauptgründe für viele Malariatodesfälle: Die Kinder sterben einfach, weil die Eltern kein Geld fürs Taxi bezahlen können, um rechtzeitig ins Krankenhaus zu kommen. Zudem sind Kreiskrankenhäuser oft sehr mangelhaft ausgestattet: Stromausfälle sind an der Tagesordnung, fließendes Wasser ist Luxus und kommt kaum vor. Malaria ist somit auch eine Armutskrankheit.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: evangelisch.de
Schlagwörter: Kenia, Malaria, Kongress, Epidemie, Panafrikanischer Malariakongress, Multilaterale Malaria-Initiative, Impfstoff, Testphase, Armut, Tropenkrankheit, Plasmodium, Otieno, Nairobi