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Afghanistan: Großoffensive gegen Festung der Taliban

Meldung vom 09.02.2010

US-geführte Truppen sammeln sich zu einer Militäraktion gegen eine Taliban-Bastion in der Provinz Helmand. Zehntausende Bewohner der Kleinstadt Mardscha wurden bereits gewarnt und verlassen ihren Heimatort.

Zehntausende Menschen in der südafghanischen Provinz Helmand fliehen vor der kommenden Militäroperation in Helmand. Sie packen ihre Habseligkeiten in Autos und auf Traktoren und verlassen die Region um die Kleinstadt Mardscha, die bisher fest im Griff der Taliban war. In einiger Entfernung beziehen starke Verbände der US-geführten Truppen ihre Stellung.

Der Angriff auf die letzte große Taliban-Bastion im Süden steht unmittelbar bevor. Man rechnet mit einer der größten Militäraktionen, seit ausländische Truppen Ende 2001 in Afghanistan einmarschierten. In den nächsten Tagen werden britische Truppen mit amerikanischen und afghanischen Einheiten die Operation „Moschtarak“ (gemeinsam) beginnen. Die Stadt Mardscha ist dabei Hauptangriffsziel.

Es ist nicht das erste Mal, dass es in Helmand zu Kämpfen zwischen Aufständischen und ausländischen Truppen kommt. 2006 einigten sich Vertreter der britischen Armee, die in der Region stationiert ist, in einem Waffenstillstandsabkommen mit den Taliban. Die Briten verfügten über viel zu wenige Soldaten, um nach erfolgreichen Gebietseinnahmen die riesigen Wüstenregionen dort zu halten. Die Taliban waren auch nie einflussreich genug, um größere Gebiete unter ihre Herrschaft zu bringen und dauerhaft zu kontrollieren.

Doch nun sollen die radikalen Kämpfer von ihren Stellungen in der Region vollständig vertrieben werden. Nach dem Ende der Offensive würden neu ausgebildete afghanische Polizisten in der Region eingesetzt, um eine Rückkehr der Militanten auszuschließen, erklärte man in NATO-Kreisen.

Der NATO-Oberbefehlshaber in Afghanistan, US-General Stanley McChrystal, kündigte an, die Operation werde „ein starkes Signal aussenden“, dass die afghanische Regierung ihren Einflussbereich vergrößere. Der Oberbefehlshaber der Operation, der britische Generalmajor Nick Carter, gab an, die Offensive stelle die erste große Bewährungsprobe für die neue Afghanistanstrategie von US-Präsident Obama dar.

In den vergangenen Wochen haben zahlreiche hochrangige US-Vertreter, unter ihnen Außenministerin Hillary Clinton, angekündigt, Gespräche mit den Aufständischen führen zu wollen. Auch Afghanistans Präsident Hamid Karsai hatte sich für Verhandlungen mit den Taliban ausgesprochen. Diese müssten sich zur Wahrung des Friedens verpflichten, könnten danach in einer Koalitionsregierung mitwirken. Doch McChrystal betonte, dass erst mit einem drastischen Anstieg der Gewalt zu rechnen sei, bis die Taliban so geschwächt wären, dass sie sich zu Gesprächen bereit fänden.

Daher soll die Offensive im Machtzentrum der Aufständischen ein eindeutiges Zeichen setzen. Seit Tagen rufen die US-geführten Truppen die Bewohner auf, die Region zu verlassen. Der Verlust ihrer Stellung in Helmand hätte für die Taliban ernste Folgen: Ein beträchtlicher Teil ihrer Einnahmen fielen weg. Die Bauern in Helmand bauen mehr als 40 Prozent des weltweit produzierten Opiums an.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de

Schlagwörter: Afghanistan, Großoffensive, Taliban, Festung, Bastion, Helmand, Mardscha, Militär, Militäraktion, Operation, Operation Moschtarak, Wüste, NATO, Clinton, Karsai, Verhandlungen, Opium, Opiumanbau, Flucht