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Golf von Mexiko: Ölpest steigert sich zum Alptraum für BP

 
Meldung vom 17.06.2010

Rund acht Wochen nach Beginn der Ölpest im Golf von Mexiko wird der Ölkonzern BP von allen Seiten attackiert. Die Regierung der USA übt höchsten Druck auf das Unternehmen aus. Noch dazu sagen Wirtschaftsexperten voraus, dass die Katastrophe die gesamte Ölindustrie in einen Strudel herabziehen könnte.

Auch für deutsche Autofahrer wird die Krise spürbare Auswirkungen haben – die Benzinpreise könnten nach oben schnellen. Zu allem Überfluss wertete eine US-Ratingagentur die Kreditwürdigkeit des Ölriesen fast auf Ramschstatus herab.

US-Präsident Barack Obama wird den britischen Ölkonzern in den nächsten Tagen ohne Schonung zur Verantwortung ziehen. BP sei die „größte Umweltkatastrophe in der Geschichte des Landes“ zuzuschreiben, erklärte er bei seiner zweitägigen Reise ins Krisengebiet an der Golfküste. Kurz vor seinem Rückflug nach Washington versprach er vor Soldaten in Pensacola (Florida), den Energieriesen für die Katastrophe haftbar zu machen.

Der Präsident hat sich für einen Treuhandfonds ausgesprochen, aus dem Schadenersatz an Betroffene ausgezahlt werden soll. Das Geld soll von BP stammen. Obamas Sprecher Robert Gibbs gab an, der Schaden könne sich auf „zig Milliarden Dollar, wenn nicht Hunderte“ belaufen. Alles, was BP in den Fonds einzahle, könne man lediglich eine „Anzahlung“ nennen – nach oben hin sei keine Grenze gesetzt. Die BP-Führungsspitze sieht in dieser Woche einem entscheidenden Kräftemessen mit der Politik entgegen.

Obama bestellte den Aufsichtsratsvorsitzenden Carl-Henric Svanberg ins Weiße Haus, BP-Chef Tony Hayward und seine Top-Manager müssen sich mehrmals vor Ausschüssen des US-Kongresses gegen schwere Vorwürfe verteidigen. Den Vorsitzenden der Gremien zufolge hat BP aus Kostenersparnis und Zeitdruck fünf gefährliche Entscheidungen getroffen, die am 20. April die Explosion auf der Bohrinsel Deepwater Horizon herbeiführten. Seitdem fließen täglich Tausende Tonnen Rohöl ins Meer.

Zum Beispiel habe BP das Steigrohr in der Ölquelle nur mit 6 Stützen zentriert statt mit 21, wie aus Empfehlungen hervorgeht. Dadurch sei der Zement zum Abdichten des Bohrlochs aufgerissen. Außerdem habe der Konzern eine zu billige Schutzhülle für die Quelle angebracht. Lange vor dem Unfall hätten sich die Probleme schon bemerkbar gemacht. Eine Woche vor der Explosion auf der Bohrinsel habe ein Mitarbeiter in einer E-Mail „Deepwater Horizon“ als „Ölquelle des Alptraums“ bezeichnet.

Die Ölpest hat nach einer Analyse der Ratingagentur Moody's „eine beispiellose finanzielle, rechtliche, behördliche und ökologische Krise“ für die gesamte Branche zur Folge, wie deren Chef Steven Wood sagte.

Die globalen Auswirkungen könnten auch die Benzinpreise nach oben treiben. Die Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) meint: „Es ist damit zu rechnen, dass der Ölpreis und auch die Benzinpreise spürbar steigen werden. Insbesondere deshalb, da die Ölförderung in der Tiefsee in Amerika ausgesetzt werden soll.“ Die Expertin fügt hinzu: „Die leicht erschließbaren Ölvorkommen – etwa in Saudi-Arabien – gehen langsam zur Neige.“ Zeitgleich gehe jedoch die Öl-Nachfrage nach oben. „Um diese Nachfrage bedienen zu können, braucht man die Tiefseereserven. 25 Prozent aller bekannten Ölreserven sind in der Tiefsee.“

BP habe auf Druck der US-Regierung inzwischen seine Pläne zum Eindämmen des sprudelnden Öls optimiert, sagte Obama. BP wolle nun bis Ende Juni die Menge des Öls, das aus der defekten Quelle aufgesaugt wird, auf täglich 6.800 Tonnen erhöhen – zwei Wochen früher als geplant. Derzeit befördert BP 2.100 Tonnen über einen Auffangbehälter auf ein Schiff. Doch diese Menge ist nach offiziellen Schätzungen nur ein Teil dessen, was aus der Quelle sprudelt. Der Konzern bereite sich außerdem besser auf mögliche Stürme und andere unvorhersehbare Probleme vor.


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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Ölpest, BP, Öl, Ölkonzern, Ölquelle, Leck, Golf von Mexiko, Druck, Verantwortung, Treuhandfonds, Ölindustrie, Benzinpreis, Entschädigung, Rating, Ramschstatus, Obama, Ratingagentur, Tony Hayward, Tiefseereserven, Auffangbehälter, US-Regierung, Ölvorkommen