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Afghanistan: Geheime Militärberichte im Internet veröffentlicht

 
Meldung vom 27.07.2010

Dies ist eine Situation, die jeder Geheimdienst um jeden Preis vermeiden will: Im Internet wurde eine Sammlung von 92.000 geheimen Militär-Dokumenten über den Krieg in Afghanistan veröffentlicht. Die Daten der US-Einheiten offenbaren, wie schlecht es um den Kampf gegen die Taliban steht, wie Pakistans Geheimdienst das Terrornetzwerk unterstützt und wie riskant der Einsatz der Bundeswehr wirklich ist.

Die US-Einheiten und deren Verbündete geraten in dem seit knapp neun Jahren andauernden Krieg am Hindukusch immer mehr in die Defensive. Auch wächst das Risiko für die Truppen von Tag zu Tag. Die Lage wird auch im Norden des Landes, wo deutsche Soldaten stationiert sind, immer gefährlicher. Die siegesbewussten Berichte in den Medien und Obamas Zurschaustellung von Optimismus angesichts des langjährigen Einsatzes werden auf der Grundlage der neuen Informationen immer unglaubwürdiger.

Die Internetplattform Wikileaks hat es sich zur Aufgabe gemacht, geheime offizielle Dokumente aus anonymen Quellen zu veröffentlichen, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Die nun von Wikileaks veröffentlichten Geheim-Dokumente beziehen sich auf einen Zeitraum von 2004 bis 2009.

Die Unterlagen spiegeln den Krieg aus der unmittelbaren Sicht der US-Soldaten wider. Zur Sprache kommen beispielsweise Einsätze der Task Force 373, einer US-Eliteeinheit. Sie sei darauf spezialisiert, Top-Taliban gezielt unschädlich zu machen. Die Dokumente zeigen aber auch, dass bei diesen Spezialeinsätzen Zivilisten erschossen werden. Außerdem kehren die Berichte hervor, dass der pakistanische Geheimdienst heimlich die Taliban in Afghanistan unterstütze.

Wikileaks-Gründer Julian Assange betont: „Das Material wirft ein Schlaglicht auf die alltägliche Brutalität und das Elend des Krieges. Es wird die öffentliche Meinung verändern und auch die von Menschen mit politischem und diplomatischem Einfluss.“ In seiner Gesamtheit geben die Dokumente Zeugnis von Hintergründen, die bisher niemals erwähnt worden seien. „Diese Daten sind die umfassendste Beschreibung eines Krieges, die es jemals während eines laufenden bewaffneten Konflikts gegeben hat.“

Der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama, James L. Jones, gab seiner Empörung über diese Veröffentlichung Ausdruck. „Die USA verurteilen aufs Schärfste die Veröffentlichung von Geheiminformationen durch Einzelne oder Organisationen, durch die das Leben von Amerikanern und deren Verbündeten gefährdet und die nationale Sicherheit bedroht wird.“

Vor allem die Lage der deutschen Truppen im Norden des Landes sei sehr ernst, die Zahl der Kampfhandlungen sei ebenso drastisch angestiegen wie die Zahl der Attentate. Auch der Einsatz von Spezialeinheiten der US-Streitkräfte zeige nur wenig Wirkung.

Auch auf die enge Verbindung zwischen Taliban und pakistanischem Geheimdienst fällt durch die nun offengelegten Dokumente neues Licht. Aus den neuen Informationen geht hervor, dass der pakistanische Geheimdienst der vermutlich wichtigste außerafghanische Helfer der Taliban ist. Der Krieg gegen die afghanischen Sicherheitskräfte, die USA und ihre ISAF-Verbündeten bezöge noch immer aus Pakistan seine Kraft. Über die pakistanisch-afghanische Grenze würden die neuen Rekruten der Taliban eingeschleust, darunter gefürchtete ausländische Kämpfer, zu denen inzwischen auch Islamisten aus Europa zählen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Afghanistan, Militärberichte, Geheimdokumente, Dokumente, Geheimdienst, Militär, Internet, Internetplattform, Wikileaks, Task Force 373, US-Eliteeinheit, Soldaten, ISAF, Truppen, Risiko, Pakistan, Taliban, Islamisten