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Sudan: Tickende Zeitbombe – Der Süden auf dem Weg zur Unabhängigkeit

Meldung vom 27.09.2010

Die USA befürchten einen erneuten Bürgerkrieg angesichts des im Sudan am 9. Januar 2011 geplanten Referendums über die Unabhängigkeit des südlichen Landesteils. Nun übt die US-Regierung stärkeren Druck auf den größten Flächenstaat des afrikanischen Kontinents aus. Experten rechnen damit, dass nach der Volksabstimmung, unabhängig von ihrem Ergebnis, weitere Unruhen in dem nordostafrikanischen Land aufflammen könnten, falls eine Seite mit dem Ergebnis nicht einverstanden ist.

Mit seiner Anwesenheit bei einer Sudankonferenz, die der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon für den 24. September am Rande des UN-Gipfels in New York einberief, machte US-Präsident Barack Obama deutlich, wie viel Wert seine Regierung auf Stabilität im Sudan vor und nach dem Referendum legt.

Erst vor ein paar Tagen mahnte US-Außenministerin Hilary Clinton, die von einer Abtrennung des Südsudans ausgeht, dass der Sudan derzeit einer „tickenden Zeitbombe mit enormen Konsequenzen“ gleiche. In einer außenpolitischen Erklärung bemerkte Clinton: „Wenn das Unvermeidliche geschieht und der Süden nach dem Referendum seine Unabhängigkeit erklärt, gibt es Probleme, denn es dürfte dem Norden schwer fallen, diese Entscheidung zu akzeptieren.“

Falls der Südsudan unabhängig wird, wird der Norden nicht nur gut 30 Prozent seines Territoriums verlieren. Khartum, dessen Staatshaushalt zunehmend auf Öleinnahmen angewiesen ist, müsste dann zudem auf 80 Prozent seiner Erdölvorkommen und 50 Prozent der daraus erzielten Einkünfte verzichten.

Die USA versuchen nun mit den Mitteln der politischen Diplomatie Lösungen zu finden, wie der Südsudan auf friedliche Weise vom Norden unabhängig werden kann. Zu den Streitpunkten gehören die endgültige Festlegung des Grenzverlaufs zwischen Nord- und Südsudan, der Anteil des Nordens an den überwiegend im Süden vorhandenen großen Erdölvorkommen sowie die Verteilung künftiger Erdöleinnahmen auf zwei sudanesische Staaten. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass im Süden wegen der schlechten Infrastruktur noch nicht einmal mit der Registrierung der Wahlberechtigten angefangen werden konnte.

„Wir müssen den Sudan vom Wert eines friedlichen Miteinanders überzeugen und einem unabhängigen Süden klarzumachen, dass er sich mit dem Norden arrangieren muss. Andernfalls riskiert er, das der Krieg noch jahrelang andauert und damit alle Chancen für den Aufbau eines neuen Staates verloren gehen“, warnte Clinton.

Die USA versprechen im Falle einer friedlichen Lösung der Regierung in Khartum viele Vorteile. Falls die Bedingungen des Friedensvertrags zwischen Süden und Norden gewahrt bleiben und die Regierung in Khartum den Rebellengruppen in Darfur in ihrem Morden Einhalt gebietet, will die US-Regierung sich dafür einsetzen, dass sämtliche vom Kongress beschlossenen bilateralen und multilateralen Wirtschafts- und Entwicklungshilfesanktionen gegenüber dem Sudan annulliert werden. Zugleich lassen die USA durchblicken, dass der Sudan mit Konsequenzen, auch mit weiteren Sanktionen konfrontiert wird, falls sich die Lage dort zuspitzt oder keine Fortschritte gemacht werden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Sudan, Referendum, Unabhängigkeit, Süden, Südsudan, Norden, Nordsudan, Khartum, Khartoum, Volksabstimmung, Öl, Erdölvorkommen, Diplomatie, Sudan-Konferenz, Ban Ki Moon, Barack Obama, Hillary Clinton, Grenzverlauf, Unruhen, Sanktionen, Entwicklungshilfesanktionen, US-Regierung, Registrierung, Wahlberechtigte