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Afghanistan: Geheimberichte – USA über Korruption schockiert

Meldung vom 03.12.2010

Die Korruption in Afghanistan hat ein solches Ausmaß angenommen, dass US-Diplomaten darüber erschüttert sind. Nur ein einziger Minister sei über jeden Korruptionsverdacht erhaben. Dass Korruption in Afghanistan auch in Regierungskreisen um sich greift, gilt als bekannt – doch das riesige Ausmaß von Bestechung, Erpressung und Veruntreuung ist auch für US-Diplomaten in Kabul empörend.

So verschickte die US-Botschaft im vergangenen Januar die Botschaft, lediglich ein Minister in Kabul sei frei von dem Verdacht von Korruption und Vetternwirtschaft. Das jedenfalls belegen die US-Dokumente, die die Internetplattform Wikileaks nach Angaben der „New York Times“ an die Öffentlichkeit gebracht hat.

Schwere Zweifel wurden erneut an Staatspräsident Hamid Karzai geäußert. In Kabul habe ein Regierungsvertreter einem staunenden Diplomaten ein „Vier-Stufen-Modell“ der Korruption dargelegt. Demnach werde bei amerikanischen Projekten gleich mehrfach abkassiert: Bei der Ausschreibung eines Bauvorhabens, bei der Vergabe des Auftrags, während des Baus und ein weiteres Mal, wenn das Projekt eingeweiht wird, heißt es in dem Bericht.

Erneut geht aus den Dokumenten klar hervor, dass das Übel auch nicht vor Leitungspositionen Halt macht: Karzai selbst habe etwa fünf Grenzpolizisten aus unerfindlichen Gründen frei gelassen, die mit über 100 Kilogramm Heroin ergriffen worden seien.

Korruption und Bestechung gingen so weit, dass die Suche nach „ehrlichen Partnern“ aussichtslos sei. So habe sich laut einer vertraulichen Diplomatendepesche aus dem Jahr 2009 ein amtierender Gouverneur in der Khost-Provinz beschwert, dass er seinen Job nicht behalten könne – er konnte die 200.000 bis 300.000 Dollar Bestechungsgeld nicht aufbringen.

Ein weiteres Beispiel laut „New York Times“: Das Verkehrsministerium in Kabul ziehe 200 Millionen Dollar im Jahr an Lastwagensteuern ein – doch lediglich 30 Millionen Dollar wurden der Regierung ausgezahlt.

Karzai verliert immer mehr an Vertrauenswürdigkeit: Ein britischer Diplomat bekannte seine „steigende Frustration“ wegen Karzai – und ein australischer Gesandter kritisierte, der afghanische Staatschef ignoriere die Wirklichkeit. Bereits vor Tagen drangen US-Kabelberichte an die Öffentlichkeit, die Karzai als „schwache Persönlichkeit“ skizzierten, der unter „Paranoia“ leide.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Afghanistan, Korruption, Wikileaks, Geheimberichte, Diplomaten, US-Diplomaten, Vetternwirtschaft, Veruntreuung, Steuern, Internetplattform, Karzai, Karsai, Kabul, Bestechung, Verkehrsministerium