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Somalia: Die „Heiligen“ von Mogadischu

Meldung vom 10.05.2011

Somalia gehört zu den Ländern im allerkritischsten Zustand. Er wird als „gescheiterter Staat“ eingestuft, in dem Gewalt alltäglich ist und keinerlei staatliche Strukturen mehr vorhanden sind. An einem solch heillosen Ort setzte sich eine Frau für die Opfer des langen Bürgerkriegs ein. Dr. Hawa Abdi Dhiblawe verarztet und nimmt seit Jahren Tausende Somalier auf und ist eine Stimme des Friedens in dem vom Krieg zerrütteten Land.

Die in der Ukraine ausgebildete Ärztin, die 63-jährige Dr. Abdi, kehrte im Jahr 1983 nach Somalia zurück und begann ihre Arbeit in einer eigenen Ein-Zimmer-Klinik am Stadtrand von Mogadischu, einer Stadt, in der die medizinische Versorgung zusammengebrochen ist. Inzwischen wurde aus diesem Zimmer ein riesiges 400-Betten-Krankenhaus, das von 1.300 Hektar Ackerland umgeben ist, auf dem jetzt 90.000 Menschen Zuflucht gefunden haben.

Dr. Hawa Abdi und ihre beiden Töchter leisten Zehntausenden von Menschen ärztliche und soziale Hilfe, die in dem Bürgerkrieg verletzt und vertrieben wurden. Das Land mit schätzungsweise 1,2 Millionen Vertriebenen in Süd-Zentral Mogadischu erleidet laut UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) eine der schlimmsten humanitären Krisen der Welt.

Besonders problematisch ist die Tatsache, dass die Somalis keine Gesundheitsversorgung mehr erhalten können. In diesem Bereich engagieren sich Dr. Hawa Abdi und ihre beiden Töchter. Sie möchten nicht nur Zehntausenden von Vertriebenen im Lande eine ärztliche Versorgung gewährleisten, sondern ihnen auch weitere soziale und pädagogische Unterstützung zukommen lassen.

Dr. Abdi geriet im Mai 2010 ins Licht der internationalen Öffentlichkeit, als 750 bewaffnete islamistische Milizen ihr Krankenhaus stürmten und sie mit vorgehaltener Waffe zwangen, ihre Arbeit niederzulegen. Außerdem gewährten sie Dutzenden von Jugendlichen, das Krankenhaus zu plündern, Anästhesiegeräte zu zertrümmern, Dokumente mit medizinischen Aufzeichnungen zu vernichten und die Krankenhaus-Infrastruktur zu ruinieren.

Unerschrocken stellte sich Dr. Abdi ihren Angreifern entgegen und forderte sie dazu auf, ihr Verhalten zu erklären. Als sie drohten, sie umzubringen, erwiderte sie ruhig: „Wenn Sie mich töten wollen, dann töten Sie mich, kein Problem. Eines Tages werde ich ohnehin sterben müssen.“

Als der Vorfall in die internationale Presse kam, entstand ein großer Aufruhr. Dutzende von somalischen Frauen fanden sich im Krankenhaus ein, um sich solidarisch zu zeigen und forderten den Abzug der Miliz. Weil die Aktionen seiner Gruppe stark getadelt wurden, veranlasste der Führer der islamistischen Gruppierung, Scheich Hassan Dahir Aweys, nach siebentägiger Haft die Freilassung der mutigen Ärztin. Als die Miliz sich zurückzog, konnte Dr. Abdi ihre Arbeit weiterführen. Sie konnte eine wichtige Schlacht für sich entscheiden.

Im Jahr 2010 ehrte die amerikanische, weltweit erscheinende Mode- und Frauenzeitschrift Glamour Dr. Abdi und ihre beiden Töchter, Dr. Amina Mohamed Abdi und Dr. Deqa Mohamed Abdi, als „Frauen des Jahres“ und bezeichnete sie als die „Heiligen von Somalia“. Mit der Fortsetzung ihrer Arbeit stellen diese tapferen Frauen weiterhin ein Zeichen der Hoffnung in einem finsteren Land dar.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „The Epoch Times Deutschland“, epochtimes.de

Schlagwörter: Somalia, Abdi Dhiblawe, Mogadischu, Bürgerkrieg, UNHCR, Klinik, Miliz, Gesundheitsversorgung, Krankenhaus, Ärztin