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Afghanistan: Enger Berater von Karzai erschossen

 
Meldung vom 18.07.2011

Nur wenige Tage nach dem Attentat auf Karzais Halbbruder wurde erneut eine wichtige Führungsperson aus Hamid Karzais engstem Umkreis getötet. Bewaffnete Männer sind in das Haus eines wichtigen Beraters des afghanischen Präsidenten in Kabul eingedrungen und haben den ehemaligen Provinzgouverneur erschossen.

Zwei mit Sprengstoffwesten und Schusswaffen ausgerüstete Männer hätten das Haus gestürmt und Jan Mohammad Khan umgebracht, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mit. Das Innenministerium machte drei Attentäter für die Tat verantwortlich. Auch der Parlamentsabgeordnete Hashim Watanwal sowie einige von Khans Leibwächtern starben bei der Attacke.

Die Angreifer verwickelten sich in ein Schussgefecht mit den anwesenden Polizisten. Nach Angaben der Polizei wurde dabei ein Angreifer erschossen. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Am Morgen darauf wurde die Suche nach weiteren Angreifern fortgesetzt. Anwohnern zufolge war die Situation auf der Straße friedlich, nachdem zuvor mehr als vier Stunden lang immer wieder Schüsse abgefeuert wurden. Die Straße, die zum Haus führt, war von einem Großaufgebot von Sicherheitskräften blockiert worden.

Ein Vertreter der afghanischen Sicherheitskräfte gab an, das Gebiet sei noch nicht vollständig „gesäubert“. Im gesamten Stadtviertel war die Stromversorgung unterbrochen, alles lag völlig im Dunkeln. Khan, der ehemalige Gouverneur der zentralafghanischen Provinz Urusgan und Berater des Präsidenten in Stammesfragen, war bereits im August 2010 Ziel eines Attentats geworden, konnte aber entrinnen.

Khan gehörte wie Karzai zu dem einflussreichen südafghanischen Popalzai-Stamm der durrani-paschtunischen Volksgruppe. Er war mehr als ein Berater, er war ein langjähriger Freund des afghanischen Staatschefs. Beobachter empfanden ihn als brutal. Er hatte keine Skrupel, bei Stammesauseinandersetzungen Rivalen fälschlicherweise als Taliban zu betiteln.

Die Angriffe auf Vertraute Karzais geschehen zu einem kritischen Zeitpunkt: Die internationalen Truppen haben gerade die ersten Schritte eingeleitet, die Verantwortung für die Sicherheit im Land an die Afghanen abzugeben.

Am Sonntag, den 17. Juli 2011, übergab die NATO in der ersten von sieben Provinzen, Bamiyan, die Kontrolle in die Hände afghanischer Sicherheitskräfte. Durch die Übergabe der Sicherheitsverantwortung soll bis Ende 2014 der Abzug aller 150.000 in Afghanistan eingesetzten ausländischen Soldaten ermöglicht werden. Bis Ende 2011 sollen bereits 10.000 US-Soldaten abziehen.

Unterdessen hat US-General David Petraeus das Kommando über die internationalen Truppen in Afghanistan an seinen Nachfolger General John Allen abgetreten. Zur offiziellen Übergabe wurde in der afghanischen Hauptstadt Kabul eine Zeremonie abgehalten.

General Allen arbeitet bisher als Vize-Kommandeur bei Centcom, dem US-Kommando für den Mittleren Osten und Zentralasien. Er hat sich im Irak durch Bündnisse mit Stammesmilizen ausgezeichnet, die eine wichtige Rolle spielten, um den Einfluss des Terrornetzwerks al-Kaida zu schwächen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Afghanistan, Attentat, Hamid Karzai, Berater, Jan Mohammad Khan, Leibwächter, Taliban, Stammesfragen, Paschtune, Provinzgouverneur, Urusgan, David Petraeus, John Allen, Stammesmilizen, Übergabe, Abzug