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Nicaragua: Wo Kinder zur Ware werden

Meldung vom 09.12.2011

Kinder­handel nimmt in Nicaragua derzeit wieder zu. Nach dem jüngsten Bericht der Kinderhilfsorganisation Save the Children seien die verschärfte Armut in den länd­li­chen Gebieten und die schlechte Bil­dung der Kinder die Ursachen dafür, dass der Kin­der­handel sich ausbreite, erklärte die Bera­terin der Orga­ni­sa­tion, María Anto­nieta Leiva. Der Bericht stützt sich sowohl auf sta­tis­ti­sche Daten als auch auf eigene Erhe­bungen in den Depart­ments Madriz, Estelí und Rivas.

Die Kinder würden inner­halb des Landes versklavt oder nach Costa Rica, Mexiko und in die USA, vor allem aber nach Gua­te­mala und El Sal­vador verschleppt. Kinder, die in die Grenz­re­gionen Nica­ra­guas entführt werden, müssten nicht Hilfs­ar­beiten verrichten, son­dern würden sexuell missbraucht, so der Bericht.

Unwissenheit bei der Landbevölkerung und die Kom­pli­zen­schaft von Anwälten oder Fah­rern von Klein­las­tern ermög­lichten die Machenschaften der Men­schen­händler. Leiva bemängelte, dass es in Nica­ragua keine zuver­läs­sigen Zahlen zum Kin­der­handel gebe. Wäh­rend die Polizei zwi­schen 2007 und 2010 ledig­lich 53 Fälle feststellte, hat das Innen­mi­nis­te­rium 90 Fälle in ihren Kar­teien. Bei dem Fami­li­en­mi­nis­te­rium seien hin­gegen fast 1.000 Anzeigen eingegangen, so Leiva.

„Der ausschlaggebende Faktor der Händler ist Geld, mit dem die poten­ti­ellen Opfer gekö­dert werden. Die Men­schen­händler nutzen vor allem Schulen und Insti­tute, um dort ihre Arbeits­of­ferten von gut bezahlten Tätig­keiten inner­halb und außer­halb des Landes bekannt zu machen. Die Kon­takte erfolgen durch Fami­li­en­an­ge­hö­rige, Freunde oder Aus­länder, wodurch es ein­fa­cher ist zu errei­chen, dass sich die Fami­lien ver­schulden. Die Kinder werden dann als Pfand hergegeben. In diese Pro­zesse sind Fäl­scher und skru­pel­lose Anwälte invol­viert, die als Mit­tels­männer fungieren“, lautet es in dem Bericht.

Die Unter­su­chung geht auch auf staat­liche Anstren­gungen ein, insbesondere die Schutz– und Sen­si­bi­li­sie­rungs­pro­gramme, durch die schon viel erreicht wurde. Besonders in Tou­ris­mus­ge­bieten sei es teilweise gelungen, den Kin­der­handel einzudämmen. Zudem gibt es Zen­tren und Orga­ni­sa­tionen, bei denen Opfer Hilfe finden können, wie etwas Casa Ali­anza oder die Spe­zi­al­ab­tei­lung für Straf­taten gegen Frauen und Kinder.

Von den ins­ge­samt 5,2 Mio. Ein­woh­nern Nica­ra­guas sind 52 Pro­zent Frauen. Mehr als die Hälfte von ihnen ist unter 18 Jahre. Der Bericht gehört zu dem Projekt des „Natio­nalen Bünd­nisses gegen Kin­der­ar­beit“. Aktuell wird ein stra­te­gi­scher Akti­ons­plan entworfen, um den Kin­der­handel wirksam zu bekämpfen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „womblog.de, Nachrichten aus Südamerika“, www.womblog.de

Schlagwörter: Nicaragua, Kinderhandel, Sklaven, Missbrauch, Entführung, Kinderarbeit, Hilfsarbeit, Opfer, Nationales Bündnis gegen Kinderarbeit