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Uganda: Schwarze Zukunft für den Kaffee

Meldung vom 28.12.2011

Der Kaffee-Export ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für Uganda. Doch weil die Temperaturen sich stetig erhöhen, wird der Anbau der beliebten Bohne bedroht. Bei zu großer Hitze gedeiht die Kaffeepflanze nicht mehr. Auch der Rest der Landwirtschaft wird durch den Klimawandel in Mitleidenschaft gezogen.

Wenn Willington Wamayeye das Thema Wetter anspricht, macht er keinen Small Talk. Wamayeye arbeitet als Direktor einer Kaffeekooperative in der Nähe des Berges Elgon im Osten Ugandas. Seine Heimat ist eine Region, in der das Einkommen der Menschen unmittelbar von Regen, Sonne und Temperaturverhältnissen abhängt.

„Mein ganzes Leben lang habe ich hier gelebt“, berichtet der Kaffeebauer. „Nie war das Wetter so unberechenbar wie heute.“ Der Regen gehe heftig nieder, aber nur kurz, und die Trockenzeit dehne sich viel länger aus als früher. Die Blütezeit der Kaffeepflanzen sei viel kürzer als früher. „Allein im vergangenen Jahr haben wir dadurch vierzig Prozent unserer Produktion verloren“, klagt Wamayeye.

Wamameyes Aussagen decken sich mit denen anderer Landwirte. Der Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeit sei unberechenbarer, meint Baluku Yofesi aus dem Distrikt Kasese in Westuganda. Die Erträge seien stark zurückgegangen, meldet Florence Madamu im nordwestlichen Distrikt Bundibugyo. „Weil die Sonne länger scheint; und wenn es regnet, fällt der Niederschlag so heftig, dass er die Pflanzen zerstört.“

Wie man sich den veränderten Bedingungen anpassen könne, wisse man nicht. „Wir pflanzen und pflanzen nochmals. Wir verschwenden Saatgut. Wir versuchen es und versuchen es wieder.“ Manchmal zeichnet sich kein Erfolg ab: „Du kannst einen Acker oder zwei bewirtschaften, und am Ende mit nichts dastehen. Manchmal könnte ich nur noch weinen“, sagt die Bäuerin.

Im Vergleich zu seinen Nachbarn hat Uganda den Ruf eines stabilen Staates. Nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg erholt sich die Wirtschaft langsam. Doch in einem Land, in dem zwischen 80 und 90 Prozent der Bevölkerung ihr Einkommen aus der Landwirtschaft beziehen, gefährdet der Klimawandel das Leben vieler Menschen.

Die Temperaturen könnten in den kommenden Jahrzehnten um bis zu vier Grad nach oben klettern, besagen Analysen. Das untergräbt die Nahrungsmittelsicherheit im Land und könnte Ressourcenkonflikte hervorrufen. Und wie viele Entwicklungsländer ist Uganda nicht vermögend genug, um sich aus eigener Kraft an die veränderten Bedingungen anzupassen.

Mit dem Kaffee bestreiten fünf Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt, berichtet Oxfam. Das Wetter werde für die Bauern immer willkürlicher. Die Regenzeiten verlagern sich, Niederschlag lässt sich kaum noch vorhersehen. „Dabei hängt der Kaffee-Ertrag stark von ganz bestimmten Regenfallmustern ab“, sagt ein Landwirt. „Der Regen beeinflusst die Blütezeit und die Reifung der Kaffeekirsche; sie wiederum bestimmt die Qualität der Ernte.“ Zu viel Regen begünstigt den Pilzbefall der Kaffeepflanzen. Zu wenig Wasser hindert ihr Wachstum.

Die Bauern bemühen sich, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen, stellt Oxfam fest. Sie setzen Bäume als Schattenspender um die Kaffeesträucher, legen Terrassen an und mulchen den Boden, um die Feuchtigkeit zu erhalten. Doch auf lange Sicht könnte auch das nichts fruchten: Steigen die Temperaturen in Uganda nur um zwei Grad, gedeiht die Robusta-Bohne nicht mehr, besagt eine Studie. Der Wassermangel kommt noch hinzu. Für den ugandischen Kaffee sieht die Zukunft schwarz aus.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de

Schlagwörter: Uganda, Kaffee, Kaffeeanbau, Klimawandel, Temperaturen, Niederschlag, Landwirtschaft, Einbruch, Produktion, Ressourcenkonflikte, Kaffeebohne, Robusta, Trockenzeit, Regenzeit, Ernte