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Indien: Kalter Krieg in Asien

 
Meldung vom 23.04.2012

Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass Indien und China sich in ein Wettrüsten verstricken, das Züge des Kalten Krieges trägt. Nun verkündete Indien stolz den erfolgreichen Test der ersten indischen Langstreckenrakete. Der gelungene Erstflug einer Langstrecken-Rakete aus indischer Produktion gibt der südasiatischen Atommacht Rückrat. Denn an Indien nagen angesichts des übermächtigen Chinas viele Selbstzweifel, die das Land durch Aufrüstung wettmachen will. Bislang verfügen angeblich nur die UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien und vermutlich Israel über derartige Waffen.

Neu-Delhi zeigte sich beinahe trunken vor Stolz. Von einem „historischen Tag“ sprachen TV-Sender, von einem „Meilenstein“ die Politiker, und Militärexperten behaupteten, die Karten seien nun neu gemischt. Erstmals hat Indien eine atomwaffenfähige Langstreckenrakete eigener Produktion gestartet. An wen die nuklearen Muskelspiele adressiert sind, ist kein Geheimnis: an den übermächtigen Nachbarn China.

Indien wird von beständigen Selbstzweifeln heimgesucht, der chinesischen Übermacht im Ernstfall nichts entgegensetzen zu können. Der erfolgreiche Raketentest löst deshalb in Indien Stolz aus und mehr noch – Erleichterung. Von militärischen Größenphantasien ist Delhi jedoch noch weit entfernt, es unterstreicht immer wieder, keine Erstschlagsdoktrin zu verfolgen.

Mit einer Reichweite von 5.000 Kilometern kann die neue Rakete, die inzwischen schon als „China-Killer“ bezeichnet wurde, fast überall im Reich der Mitte und in Asien auftreffen. Aber auch Ziele in Europa sind erreichbar. Indien hält damit Einzug in den exklusiven Club der Besitzer von atomar bestückbaren Langstreckenwaffen.

„Agni V“ nennt sich die Quelle von Indiens Stolz, das ist Hindi und bedeutet Feuer. Die Rakete kann einen Sprengkopf von über einer Tonne Gewicht schultern. Für viele Inder bedeutet Agni V ein weiterer Schritt im Aufstieg ihres Landes. Über die Fernsehkanäle flimmerte über Stunden kaum ein anderes Thema.

Immer wieder präsentierten sie, wie die Rakete um 8.05 Uhr morgens vom Testgelände auf Wheeler Island vor der ostindischen Küste in den Himmel aufsteigt und später im Meer untertaucht. Der Test sei „ein hundertprozentiger Erfolg“ gewesen, freute sich das Verteidigungsministerium. Und Premierminister Manmohan Singh beglückwünschte die Wissenschaftler.

Eine Atommacht ist Indien bereits seit 1974. 1998 zündete das Land – und daraufhin auch der Erzfeind Pakistan – zu Testzwecken jeweils eine Atombombe. Indien hatte bisher schon Atomraketen (Agni IV), die über 3.500 Kilometer weit reichen und damit in ganz Pakistan einschlagen können.

Mit Agni V rückt nun ganz China ins Visier. Umgekehrt können Chinas Raketen bereits heute jeden Ort in Indien treffen. China reagierte auf den jüngsten Test ungehalten. Peking hat erkannt, dass Agni V eine Warnung ist. Indien werde bei einem Rüstungswettlauf nicht mithalten können und solle seine Stärke nicht überschätzen, drohte die Staatszeitung „Global Times“. „Wir sind keine Konkurrenten, sondern Kooperationspartner“, so der etwas sanftere Wortlaut des Sprechers von Chinas Außenministerium, Liu Weimin.

Experten gehen davon aus, dass das Wettrüsten zwischen den beiden Giganten Asiens noch zunehmen wird. Beide Länder haben ihre Militärbudgets aufgestockt: China um fast elf Prozent auf 106 Milliarden Dollar, Indien um 17 Prozent auf mehr als 40 Milliarden Dollar.

Die NATO gab sich gelassen. Man schätze das demokratische Indien nicht als Bedrohung ein. Die US-Regierung bezog eine ähnliche Stellung und forderte Indien lediglich zu Zurückhaltung auf. Pakistan zeigte zunächst keine Reaktion.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Indische Langstrecken-Rakete erfolgreich getestet




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „RP Online“, rp-online.de

Schlagwörter: Indien, Langstreckenrakete, Test, Atommacht, Nuklearwaffen, Wettrüsten, China, Waffen, Kalter Krieg, Agni V, China-Killer, Manmohan Singh, Wheeler Island, NATO