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Global: Weltkulturerbe in Mali verwüstet

Meldung vom 04.07.2012

Elf Jahre ist es her, dass afghanische Taliban im Tal von Bamiyan zwei riesige Buddha-Statuen sprengten. Nun haben erneut Extremisten in der Wüstenstadt Timbuktu mehrere Bauwerke von unschätzbarem historischem Wert zerstört, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehörten. Nach Augenzeugen-Berichten waren bewaffnete Islamisten für die Verwüstung verantwortlich.

Betroffen seien mindestens drei Mausoleen in der im Norden Malis gelegenen Stadt. Innerhalb weniger Stunden hätten Mitglieder der islamistischen Rebellengruppe Ansar Dine die Gräber der Heiligen Sidi Mahmud, Sidi Moctar und Alpha Moya in Trümmer gelegt.

„Ungefähr zehn Leute waren mit Hämmern und Äxten unterwegs, sie haben alles kaputt gemacht. Es ist furchtbar. Die Bewohner von Timbuktu sind außer sich“, so ein Augenzeuge aus Timbuktu gegenüber dem französischen Rundfunksender RFI. Die Tat löste eine Welle internationaler Empörung aus.

Weil im Norden von Mali ein bewaffneter Konflikt schwelt zwischen Islamisten und Tuareg auf der einen und Regierungstruppen auf der anderen Seite, war Timbuktu gerade erst auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt worden.

Die Unesco und Frankreich wandten sich gleichermaßen gegen die mutwillige Zerstörung der Mausoleen. Irina Bokova, Generaldirektorin der Unesco, äußerte, eine solche Verwüstung sei durch nichts zu rechtfertigen. An die Kämpfer in Mali gerichtet forderte sie die umgehende Beendigung dieser „schrecklichen und unumkehrbaren Zerstörungen“. Sie appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich zum Schutz der historischen Stätten zusammenzuschließen.

Timbuktu liegt am Rande der Sahara, rund tausend Kilometer nördlich von Malis Hauptstadt Bamako. Die Stadt wird auch als Perle der Wüste bezeichnet und gehört seit 1988 zum Weltkulturerbe. Dieses umfasst drei große Moscheen sowie 16 Friedhöfe und Mausoleen.

In Mali kontrollieren seit April die Islamisten zusammen mit den Tuareg zwei Drittel des westafrikanischen Landes. Ihr Ziel ist es, die Herrschaft in dem Wüstenstaat vollständig zu übernehmen.

Nach Angaben von Eleonora Mitrofanova, russische Direktorin des Unesco-Weltkulturerbe-Ausschusses, sei die Zerstörung der Mausoleen besonders tragisch für die Bewohner von Timbuktu, die seit Jahrhunderten für die Pflege und den Erhalt dieser Monumente gesorgt hätten. Die Mausoleen sind Zeugen des Goldenen Zeitalters der Wüstenstadt im 16. Jahrhundert und datieren teilweise zurück bis ins 5. Jahrhundert.

Die malische Ministerin für Kultur und Tourismus, Fadima Toure Diallo, appellierte an die Vereinten Nationen, konkrete Maßnahmen gegen solche „Verbrechen gegen das Kulturerbe der Menschen“ zu ergreifen. Am Rande der Sitzung des Welterbe-Komitees in St. Petersburg sagte sie, diese „kriminellen Handlungen“ hätten nichts mit dem Islam und der Toleranz zu tun, die die islamistischen Täter für sich beanspruchten.

Die radikalen Islamisten, wie etwa die Salafisten, lehnen jegliche Heiligen-Verehrung ab, auch wenn es sich um Weggefährten des Propheten Mohammed selbst handelt.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Kölnische Rundschau“, rundschau.de

Schlagwörter: Afghanistan Timbuktu, Weltkulturerbe, Taliban, Bamiyan, Buddha-Statuen, Unesco, Mausoleen, Mali, Rebellengruppe, Ansar Dine, Islamisten, Tuareg, Sahara, Bamako, Perle der Wüste, Moscheen, Goldenes Zeitalter, Vereinte Nationen, Welterbe-Komitee, Islam, Salafisten, Prophet Mohammed