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Sambia: Freiheit für 2.318 Gefangene

Meldung vom 13.07.2012

In Sambia wurden im Zuge einer Amnestie Häftlinge aus mehreren Gefängnissen des Landes freigelassen. Präsident Satas ordnete diese Maßnahme als Zeichen für den Africa Freedom Day an.

Der Präsident unterstrich seine damit verbundene Hoffnung, dass „die Freigelassenen diese Geste schätzen und mich nicht enttäuschen“. Wenn diese ehemaligen Häftlinge – wie einstmals Chungu B. – es schaffen, ihrem Leben eine Wende zum Guten zu geben, wird sich Satas Hoffnung erfüllen.

Von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen bekommen entlassene Strafgefangene dabei Hilfe angeboten. So auch Chungu B. (38), der den Alltag als Gefangener während seiner zweieinhalbjährigen Haftzeit erlebte. „Ich litt sehr unter den schrecklichen Zuständen im Gefängnis. Dann starb auch noch meine Frau an Tuberkulose, während ich meine Strafe verbüßte. Meine drei Kinder sah ich kein einziges Mal in der gesamten Zeit, weil das Gefängnis zu weit entfernt war. Aber wenigsten wusste ich, dass sie bei meiner Schwiegermutter in guten Händen waren, darüber bin ich sehr froh.

Nach Angaben der Hilfswerke sind die Lebensbedingungen in den Haftanstalten tatsächlich unzumutbar. Die hygienischen Standards sind minimal, Aids und andere übertragbare Krankheiten allgegenwärtig. Viele Gefängnisse sind überbelegt, und das Klima ist entsprechend roh. Daher ist es umso wichtiger, den Gefangenen Perspektiven zu bieten.

Darum besuchen Freiwillige der in diesem Bereich tätigen Organisationen die Gefängnisinsassen regelmäßig. Sie führen Gesundheits- und Hygieneschulungen durch und bieten seelsorgerliche und psychosoziale Hilfestellung an. Darüber hinaus können die Gefangenen handwerkliche Fertigkeiten erlernen, damit sie nach ihrer Entlassung größere Chancen haben, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Auch Chungu nahm an solchen Schulungen teil: „Ich habe dabei schneidern gelernt und jetzt sogar die staatliche Abschlussprüfung bestanden. Nun kann ich mein eigenes Geschäft eröffnen. Zusätzlich habe ich den Mathematik- und Englischunterricht besucht und werde vielleicht später noch Elektrotechnik studieren.“

Nicht die Ausbildung war es aber, die Chungu so sehr verändert hat. Durch die Mitarbeiter des Hilfswerkes sei er zum Glauben gekommen, berichtet er fröhlich. „Gott hat mein Leben völlig umgekrempelt. Er war es, der mich während der Zeit im Gefängnis beschützt hat.“

Für die meisten ehemaligen Häftlinge ist der Wiedereinstieg in den normalen Alltag sehr schwierig. Von der Gesellschaft oder von der Familie werden sie häufig verstoßen, oft müssen sie sich eine neue Existenz aufbauen. Wenn sie dann keine Lebensperspektive haben, ist es oft nur ein kleiner Schritt zurück in die Kriminalität.

Chungu zeigt voller Stolz seine Schneider-Diplome. Er will in Zukunft selbst mithelfen, anderen entlassenen Strafgefangenen den Neuanfang zu erleichtern und hat sich deshalb als Freiwilliger gemeldet. Bald wird er wieder regelmäßig ins Gefängnis gehen, aber nicht als Häftling, sondern als freier Mann. Er will den Menschen dort drinnen von seinen guten Erfahrungen berichten und ihnen Mut machen, damit sie ihre Chance nutzen und zukünftig neue Wege gehen.




Quelle: „jesus.ch“, http://www.jesus.ch/magazin/international/afrika/219482-2318_gefangene_in_sambia_freigelassen.html

Schlagwörter: Sambia Amnestie, Häftling, Gefängnis, Präsident, Sata, Africa Freedom Day, Tuberkulose, Aids, Perspektive, Hygieneschulung, psychosozial, Schneider, Elektrotechnik, Existenz, Kriminalität, Diplom, Strafgefangener