Philippinen: US-Kriegsschiff läuft auf Korallenriff auf

Meldung vom 23.01.2013

Ein Minenräumschiff der US-Marine ist auf ein Korallenriff vor den Philippinen aufgelaufen und hat dabei offenbar weite Teile davon beschädigt. Laut Angaben der Küstenwache sind mindestens tausend Quadratmeter des Weltnaturerbes betroffen. Kümmern sich die Amerikaner nicht um Warnungen der Behörden?

Das Riff befindet sich rund 600 Kilometer südlich von Manila im Tubbataha-Marineschutzpark, einem eingetragenen Weltnaturerbe. Die Leitung des Parks ist hoch alarmiert. In Mitleidenschaft gezogen sei „eine riesige Fläche“, erklärte Angelique Songco, Managerin des Parks. „Wir hatten gehofft, der Schaden sei kleiner.“ Die Philippinen fordern jetzt 300 Dollar Strafe für jeden Quadratmeter beschädigter Korallen.

Die USS Guardian war vergangene Woche auf das Riff gelaufen und steckte dort am Mittwoch, den 16.01.2013, noch fest. Bergungstrupps wollen das 68 Meter lange Schiff teilweise von seiner Ladung befreien und dann vom Riff abschleppen. Umweltschützer haben daraufhin vor der US-Botschaft gegen das Verhalten der Marine demonstriert. Öl ist aber offenbar nicht ins Meer gelangt. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund ist der Rumpf des Minenräumers auf einer Länge von mindestens zehn Metern aufgerissen.

Wie das Unglück zustande kommen konnte, ist noch unklar. Die US-Marine prüft, ob falsche Navigationskarten den Unfall verursacht haben. Nach philippinischen Angaben allerdings überging das Kriegsschiff mehrere Warnungen. „Unsere Leute haben versucht, der Crew zu sagen, dass sie in ein gesperrtes Gebiet fahren“, berichtete Songco. Die Crew des Minenräumers USS Guardian habe die Kontaktversuche zurückgewiesen und geantwortet, man solle stattdessen die US-Botschaft anrufen.

Das Riff ist ein beliebtes Ziel von Touristen, es ist ein Taucherparadies und ein wichtiger Raum für die Fischerei der Philippinen. Laut einer Schätzung der Weltbank von 2005 vergrößern diese beiden Einnahmequellen den Staatshaushalt der Philippinen um eine Milliarde Dollar jährlich.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de