Afghanistan: Karzai zu Verhandlung mit den Taliban bereit |
Meldung vom 28.06.2013
Der afghanische Präsident Hamid Karzai hat sich nun doch zu Verhandlungen mit den radikalen Islamisten bereit erklärt. Dazu beigetragen hat das Zugeständnis der USA, seiner Regierung die Gesprächsleitung zu übertragen.
Der afghanische Präsident Hamid Karzai will sich nun doch auf Gespräche mit den islamistischen Taliban in deren Verbindungsbüro in Katar einlassen. Das teilte die US-Regierung nach einer Videokonferenz Karzais mit US-Präsident Obama mit. Demnach kündigten die Staatschefs dem Taliban-Büro in Doha ihre Verhandlungsbereitschaft an. Afghanistan soll die Gespräche zwischen dem Hohen Friedensrat und den Taliban leiten.
In der vergangenen Woche hatte Karzai ein früheres Gesprächsangebot zurückgenommen. Er war äußerst verstimmt darüber, dass die Gespräche unter Leitung der USA ablaufen sollten. Wütend war Karzai zudem darüber, dass die Taliban für ihr Verbindungsbüro in Doha die Bezeichnung „Islamisches Emirat Afghanistan“ verwendeten, den offiziellen Namen des Staats während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001, sowie die entsprechende Flagge hissten.
Nach der Videokonferenz gab das US-Präsidialamt an, Obama und Karzai hätten darüber eingestimmt, dass ein Friedensdialog unter der Leitung der Afghanen „der sicherste Weg zur Beendigung der Gewalt und Sicherstellung anhaltender Stabilität in Afghanistan und der Region“ ist. Beide Seiten hätten sich darauf verständigt, dass für 2014 geplante „freie, faire und glaubwürdige Wahlen“ in Afghanistan für die Zukunft des Landes sehr wichtig seien.
Die Videokonferenz wurde wenige Stunden nach einem Taliban-Angriff auf den Präsidentenpalast und ein CIA-Gebäude in Kabul abgehalten. Bei dem Anschlag kamen drei afghanische Sicherheitskräfte und fünf Attentäter ums Leben. Karzai befand sich zur Zeit des Angriffs im Palast, aber außerhalb der Gefahrenzone, lautete es aus Regierungskreisen.
Der US-Sondergesandte James Dobbins hatte sich am Montag (24.06.2013) dafür eingesetzt, in einem Gespräch mit Karzai den Streit über das Taliban-Büro zu entschärfen. Die US-Regierung habe sich in Doha beschwert und erreicht, dass die umstrittenen Hoheitszeichen abgenommen wurden, sagte Dobbins.
Im vergangenen Jahr hatten sich die afghanische Regierung, US-Vertreter und Taliban erstmals zusammen an den Verhandlungstisch gesetzt. Karzai verkündete damals, für Afghanistan bestünde die Hoffnung, dass Friedensverhandlungen beginnen. Details zu den Gesprächen wollte er jedoch nicht preisgeben.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de
Der afghanische Präsident Hamid Karzai will sich nun doch auf Gespräche mit den islamistischen Taliban in deren Verbindungsbüro in Katar einlassen. Das teilte die US-Regierung nach einer Videokonferenz Karzais mit US-Präsident Obama mit. Demnach kündigten die Staatschefs dem Taliban-Büro in Doha ihre Verhandlungsbereitschaft an. Afghanistan soll die Gespräche zwischen dem Hohen Friedensrat und den Taliban leiten.
In der vergangenen Woche hatte Karzai ein früheres Gesprächsangebot zurückgenommen. Er war äußerst verstimmt darüber, dass die Gespräche unter Leitung der USA ablaufen sollten. Wütend war Karzai zudem darüber, dass die Taliban für ihr Verbindungsbüro in Doha die Bezeichnung „Islamisches Emirat Afghanistan“ verwendeten, den offiziellen Namen des Staats während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001, sowie die entsprechende Flagge hissten.
Nach der Videokonferenz gab das US-Präsidialamt an, Obama und Karzai hätten darüber eingestimmt, dass ein Friedensdialog unter der Leitung der Afghanen „der sicherste Weg zur Beendigung der Gewalt und Sicherstellung anhaltender Stabilität in Afghanistan und der Region“ ist. Beide Seiten hätten sich darauf verständigt, dass für 2014 geplante „freie, faire und glaubwürdige Wahlen“ in Afghanistan für die Zukunft des Landes sehr wichtig seien.
Die Videokonferenz wurde wenige Stunden nach einem Taliban-Angriff auf den Präsidentenpalast und ein CIA-Gebäude in Kabul abgehalten. Bei dem Anschlag kamen drei afghanische Sicherheitskräfte und fünf Attentäter ums Leben. Karzai befand sich zur Zeit des Angriffs im Palast, aber außerhalb der Gefahrenzone, lautete es aus Regierungskreisen.
Der US-Sondergesandte James Dobbins hatte sich am Montag (24.06.2013) dafür eingesetzt, in einem Gespräch mit Karzai den Streit über das Taliban-Büro zu entschärfen. Die US-Regierung habe sich in Doha beschwert und erreicht, dass die umstrittenen Hoheitszeichen abgenommen wurden, sagte Dobbins.
Im vergangenen Jahr hatten sich die afghanische Regierung, US-Vertreter und Taliban erstmals zusammen an den Verhandlungstisch gesetzt. Karzai verkündete damals, für Afghanistan bestünde die Hoffnung, dass Friedensverhandlungen beginnen. Details zu den Gesprächen wollte er jedoch nicht preisgeben.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de