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Indien: Wer zuviel hupt muss zahlen

Meldung vom 03.04.2014

In Indiens Verkehr herrscht ein Lärmpegel, der alle anderen Länder übertrifft. Dort ist die Tröte am Auto als Allzweckwaffe im Gebrauch. Doch die Lärmbelästigung wird jetzt einigen indischen Stadtbewohnern zuviel. In Mumbai will man dazu übergehen, den Autofahrern die Lizenz zum Hupen zu entziehen. Oder das Hupen soll in Zukunft teuer zu stehen kommen.

Da können sogar die Italiener nicht mithalten: Die Inder veranstalten das größte Hupkonzert der Welt. Sie verwenden ihre Hupe als Blinker beim Verlassen der Parklücke, zur Begrüßung des Nachbarn, aus Ärger über eine rote Ampel und als Signal an den Rikscha-Fahrer, wenn sie überholen wollen.

Weil Indien eines der am dichtesten bewohnten Länder der Welt ist, entsteht daraus ein fast unerträglicher Dauerkrach. Hersteller wetteifern miteinander, den Autos immer lautere Hupen einzubauen. Jetzt aber hat sich Protest erhoben, besonders in den großen Metropolen wie Delhi und Mumbai, in denen die Bewohner die erhöhte Lärmbelästigung nicht länger hinnehmen wollen.

Über kreative Maßnahmen wird nachgedacht: Man könnte verstärkt auf Lichthupen umsteigen und die nervtötenden Sirenen durch einen simples „biep-biep“ austauschen. Dafür kämpft nach einem Bericht der Hindustan Times zufolge jetzt eine Bürgerinitiative.

Die Kommunalregierung in Mumbai will aber zu einer weitaus drastischeren Maßnahme greifen. Sie will Fahrern ein gewisses Hupkontingent freistellen. Ist das ausgeschöpft, beginnen die Rücklichter zu blinken; für die Polizei ist das das deutliche Zeichen, vom Fahrer ein Bußgeld einzufordern.

Die Regelung hätte aber für reichere Autofahrer weniger Konsequenzen. Denn das „Hup-o-Meter“ kann angeblich so leicht aufgeladen werden wie die Prepaidkarte eines Handys. Immer wieder setzen sich Bürgerbewegungen dafür ein, durch Nicht-hupen-Schilder in den Millionenmetropolen den Lärm einzudämmen – bislang erfolglos. Die Tröte bleibt die Allzweckwaffe, die jeder vom einfachen Tuk-Tuk-Fahrer bis hin zum Chauffeur der Superreichen einsetzt, um sich im Verkehr durchzusetzen.

Wenn der Vordermann in der dritten Reihe parkt, wird die Tröte genauso betätigt wie im Stau und sogar, um den Vogel von der Straße aufzuscheuchen – denn schließlich, so glauben viele Inder, könnte man als Tier wiedergeboren werden, wenn man eines überfährt.

Die meisten Fahrer sind überzeugt, dass das Signal sie vor Unfällen mit Ochsenkarren, Fußgängern und Ziegen schützt. Selbst in Fahrschulen wird Hupen als eine Form des Selbstschutzes praktiziert. Im Land gibt es deswegen spezielle Maler, deren einziger Job darin besteht, reich verzierte Buchstaben auf die bunten Lastwagen im Land zu pinseln. Dort ist dann zu lesen: „Bitte hupen.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Indien, Verkehr, Autos, Bevölkerungsdichte, Hupen, Signal, Tröte, Lärm, Lärmpegel, Lärmbelästigung, Bewohner, Bürgerinitiative, Protest, Mumbai, Neu Delhi, Bußgeld, Unfälle