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Philippinen: Obama auf Asienreise

 
Meldung vom 28.04.2014

Barack Obama befindet sich auf einer einwöchigen Asienreise. Er will mit seinem Besuch die Rolle der USA im Pazifik frühzeitig neu festigen. Am Dienstag (22.04.2014) flog Barack Obama nach Japan. Seine Reise führt ihn weiter nach Südkorea, Malaysia und auf die Philippinen. Der einwöchige Trip mitten in der Ukraine-Krise erscheint dem deutschen Betrachter womöglich wie eine Pflichtübung. Für Obama hingegen hat die Reise oberste Priorität. Sie ist sehr wichtig und in mehrfacher Hinsicht auch überfällig.

Die Zahlen und Daten sprechen für sich: Wie lange war kein US-Präsident mehr in Manila? Seit 2003. Und wie lange musste Kuala Lumpur darauf warten? Fast 50 Jahre. Wenn Barack Obama dort ankommt, wird ein neues Kapitel zwischen Amerika und dem moslemischen Land aufgeschlagen – es bedeutet einen Neubeginn der Beziehung mit Asien.

Die Reise kann man einen Meilenstein nennen. Mit ihr schafft der amerikanische Präsident, zeitweilig in Indonesien aufgewachsen, das Fundament für die „Hinwendung zu Asien und dem Pazifik“ – und formuliert neu die Gleichwertigkeit transatlantischer und transpazifischer Beziehungen der USA. Das Weiße Haus hat sich seit Obamas Wahl 2009 für diese Reise eingesetzt, in einigen Reisen vorbereitet und vor gut einem Jahr in mehreren Reden öffentlich vorhergesagt.

Amerika hat eine andere Perspektive auf Asien als Europa. Es hat den Pazifik so sehr im Blick wie den Atlantik – und das liegt nicht nur an den schönen Südseeinseln. Aus amerikanischer Perspektive betrachtet besteht beim Pazifik derzeit die Gefahr, dass er zu einem chinesischen Ozean wird. Daher ist Obama jetzt bestrebt, Amerikas Rolle im Pazifik rechtzeitig neu zu definieren.

Die Reise kann man strategisch nennen. Ursprünglich standen nur Japan, Malaysia und die Philippinen auf der Liste. Der Stopp in Südkorea wurde kurzfristig ins Programm eingeschoben. Obama möchte Seoul vor einem denkbaren vierten nordkoreanischen Atomtest ermutigen. Zugleich muss er den Eindruck abschwächen, Amerika wolle Chinas östliches und südliches Vorfeld zur strategischen Basis gegen das Reich der Mitte nutzen. Genau das mutmaßt die Führung dort.

Bei der Hinwendung zu Asien wirbt Obama erklärtermaßen nicht nur um Korea, sondern zeigt sein Interesse für den ganzen asiatischen Bogen von Japan über Südostasien bis nach Australien. Das territoriale Interesse umkreist China im Osten wie ein Halbmond. Auf diesem Halbmond bemühen sich die USA wieder um Trittsicherheit.

Zusätzlich wollen die USA den Nachbarn Chinas die Sorge nehmen, es mit dem gewaltigen asiatischen Zentralstaat alleine aufnehmen zu müssen. Lockere Bündnisse wie die Asean-Gruppierung aus dem Kalten Krieg sind dafür unzureichend, ebenso wie der amerikanische Stützpunkt Guam. Ein China, das sich zur wirtschaftlichen und militärischen Supermacht aufschwingt, wird ohne stärkere US-Bemühungen ganz Asien politisch einverleiben. Ein wichtiger Schritt für die USA ist der Beitritt zur Freihandelszone Transpazifische Partnerschaft (TPP). Ein Teil der Gespräche Obamas wird sich darum drehen, den Weg dafür zu ebnen.

China ist den Bestrebungen der USA gegenüber wachsam. Das Land ist sich im Klaren, dass die verstärkte amerikanische Präsenz sich über kurz oder lang nicht auf wirtschaftspolitisches Engagement begrenzen wird. China hat daher schnell signalisiert, wo es eine rote Linie ziehen will. Demonstrativ wurden die Ausgaben für Aufrüstung angehoben. Dann fielen harte Worte gegenüber US-Verteidigungsminister Chuck Hagel, der drei Wochen vor Obamas Abflug China besuchte.

Fan Changlong, einer der beiden Stellvertreter des Parteichefs Xi Jinping in der Zentralen Militärkommission der Kommunistischen Partei, warnte ihn ohne Umschweife vor einer weitergehenden Stärkung der südostasiatischen Nachbarn Chinas. Pekings Herrscher schätzen Obamas Reise als Bestandteil einer neuen Einkreisungspolitik ein.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Philippinen, Barack Obama, Asien, Asienreise, Pazifik, China, Wirtschaft, Militär, Politik, Einkreisung, Südkorea, Malaysia, Außenpolitik