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Mexiko: Drogenkartelle bringen Staatsmacht in Bedrängnis

Meldung vom 18.02.2009

Die mexikanische Regierung steht im Kampf gegen die organisierte Kriminalität vor erneuten Schwierigkeiten. Mit Drogengeld bestochene Demonstranten haben mehrere Tage lang wichtige Verkehrsadern in mehreren nordmexikanischen Städten blockiert, so Angaben der Behörden. Die Drogenkartelle setzen offensichtlich immer wirkungsvollere Mittel ein, um die Staatsmacht unter Druck zu setzen.

Die Demonstranten erhoben Forderungen nach einem Abzug der Streitkräfte. Diese sind seit gut zwei Jahren in den Krieg des mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón gegen die Drogenbanden verwickelt. Der Krieg der Kartelle untereinander und des Staates gegen sie kostet jeden Tag Dutzende von Menschen das Leben. 5.600 Menschen wurden im vergangenen Jahr getötet. Mitte vergangener Woche wurden an einem einzigen Tag 48 Personen erschossen.

Bei den Blockaden kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen. Im Zusammenhang mit den Protesten wurde ein Polizeikommandant getötet. Ein führendes Mitglied einer Drogenbande hatte sich dazu bekannt, die Blockaden in der mexikanischen Stadt Monterrey angeführt zu haben. Die meist jungen Teilnehmer kommen überwiegend aus armen Schichten der Bevölkerung. Für den Einsatz wurden die Demonstranten mit je einen Rucksack mit Schulsachen und 500 Pesos belohnt, gab ein Bandenmitglied zu.

Die Blockaden hatten einen Zusammenbruch des gesamten Verkehrs in mehreren Städten in Nordmexiko zur Folge. In Reynosa an der Grenze zu den USA kam durch die Blockade auch der internationale Grenzverkehr zum Erliegen. Ähnliche Blockaden ereigneten sich in Nuevo Laredo, Ciudad Juárez, Culiacán und Mazatlán.

Fachleute stufen diese Form von Demonstration als eine große Gefahr für Mexiko ein. Nach einer Analyse des Verteidigungsministeriums unterstützen die Drogenkartelle seit geraumer Zeit auch Kampagnen zur Diffamierung der Staatsorgane mit viel Geld. Den staatlichen Streitkräften wurde bei verschiedenen Demonstrationen seit 2006 angeblich brutales Vorgehen nachgesagt.

Unterdessen führen die Drogenkartelle ihren Krieg gegen die Sicherheitsorgane auch mit konventionellen Waffen weiter. Zehn Menschen wurden bei drei Angriffen mit Granaten im mexikanischen Bundesstaat Michoacán verwundet. Für die Anschläge sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Drogenkartelle verantwortlich.

In Lázaro Cardenas rund 700 Kilometer südwestlich der mexikanischen Hauptstadt detonierte ein Sprengkörper vor der Direktion für öffentliche Sicherheit. In Uruapan wurden auf zwei zuvor von den Behörden konfiszierte Gebäude Anschläge verübt. In einem der Gebäude hatten Fahnder eine Einrichtung zur Produktion von Drogen ausfindig gemacht. In dem anderen Anwesen waren vor rund einem Jahr neun Leichen entdeckt worden, vermutlich von Personen, die von einem Drogenkartell umgebracht worden waren.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Mitteldeutsche Zeitung“, mz-web.de