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Philippinen: Ein Papst für die Armen

 
Meldung vom 16.01.2015

Die Philippinen haben Papst Franziskus mit Begeisterung in Empfang genommen. Hunderttausende Gläubige jubelten dem heiß ersehnten Gast zu. Bei einer Messe in Manila kritisierte er die soziale Ungleichheit in dem Land. Doch Franziskus punktete auch durch seinen Humor.

Eigentlich wollte Papst Franziskus seine Predigt in der Kathedrale von Manila mit einem Vers aus dem Johannes-Evangelium einleiten. „Liebst du mich“, steht dort geschrieben, „dann weide meine Schafe“. Doch auf die spontane Reaktion seiner Zuhörer war der Papst wohl nicht vorbereitet: Die versammelten Bischöfe, Priester und Ordensleute ließen es sich nicht nehmen, daraus eine Liebeserklärung an ihren Papst zu machen. Nachdem Franziskus die Worte „Hast Du mich lieb?“ gesagt hatte, antworteten sie sofort mit „Ja“. Der Papst hielt lachend inne und sagte: „Vielen Dank“.

Danach ermahnte Papst Franziskus seine Gemeinde auf den Philippinen. Erstmals bei dieser Reise durchkreuzte der Papst, dem das Englisch schwerfiel, das durchorganisierte Programm, wich vom Redetext ab, um klarzustellen, was ihm wichtig ist: „Die Armen sind im Zentrum des Evangeliums, im Herzen. Wenn wir die Armen dem Evangelium entziehen, dann werden wir die ganze Botschaft von Jesus Christus nicht verstehen können“, sagte er.

Gleich nach seiner Wahl im März 2013 hatte Franziskus betont, dass er sich für eine arme Kirche einsetzen möchte. Vor den versammelten Priestern und Ordensleuten ließ er keinen Zweifel: Armut sei für Christen ein Auftrag. „Für uns alle bedeutet es, ein Leben zu führen, das die Armut Christi widerspiegelt, dessen ganzes Leben darauf konzentriert war, den Willen des Vaters zu tun und den anderen zu dienen. Die große Gefährdung eines solchen Lebensstils ist sicherlich ein gewisser Materialismus, der sich in unser Leben einschleichen und das Zeugnis, das wir bieten, beeinträchtigen kann.“

Die Botschaft des Papstes hören die Menschen auf der Straße gerne. Am Morgen war er im offenen Papamobil zum Amtssitz von Präsident Benigno Aquino unterwegs. Hunderttausende standen Spalier, um den Papst zu sehen.

Die Sicherheitsvorkehrungen fielen noch schärfer aus, als beim Besuch von US-Präsident Barack Obama auf den Philippinen im vergangenen Jahr. Mindestens 25.000 Soldaten und Polizisten sind im Einsatz – auch weil bei den bisherigen Besuchen eines Papstes 1970 und 1995 Anschlagsversuche vorgekommen waren.

Aber Franziskus wies auch hier einen Teil der Sicherheitsvorkehrungen zurück und erklärte sich zum Beispiel nur bereit, im ungepanzerten Auto durch die Menge zu fahren. Präsident Aquino war darüber etwas verstimmt: „Ihre Äußerungen sind ein Zeugnis des Mitgefühls und des Verständnisses von Jesus Christus. Und Sie zeigen dieselbe Bescheidenheit bei den äußeren Zeichen Ihrer Stellung und auch was die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen angeht, muss ich gestehen: Das war eine Art von Sicherheitsalbtraum für uns.“

Trotz aller Begeisterung ließ es sich der Papst aber nicht nehmen, auch ernste Untertöne anzuschlagen: Auch vor dem Präsidenten und den Diplomaten kehrte der Papst zu seinem großen Thema hier zurück – und verlangte handfeste Maßnahmen im Kampf gegen die Armut. „Die große biblische Tradition legt allen Völkern die Pflicht auf, die Stimme der Armen zu hören und die Fesseln des Unrechts und der Unterdrückung zu lösen, die zu krassen und in der Tat skandalösen sozialen Ungleichheiten führen.“

Die Umwälzung sozialer Strukturen, die die Armut und die Ausgrenzung der Armen weiter begünstigen, verlange zunächst eine „Bekehrung von Geist und Herz“, unterstrich der Papst weiter. Und der Papst legte seinen Finger in die Wunde, als er auf die Verhältnisse auf den Philippinen zu sprechen kam: „Wie viele Stimmen in Ihrem Land darauf hingewiesen haben, ist es jetzt mehr denn je notwendig, dass sich die politischen Verantwortungsträger durch Aufrichtigkeit, Integrität und Engagement für das Gemeinwohl auszeichnen.“

Auch am darauffolgenden Tag werden die Armen, die Leidenden im Vordergrund stehen. Dann reist der Papst in das vom Taifun Hayian zerstörte Gebiet in der Stadt Tacloban in der Region Leyte.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Philippinen, Papst, Papstbesuch, Manila, Papamobil, Armut, Franziskus, Ermahnungen, Messe, Predigt, Sicherheit, Sicherheitsvorkehrungen, Benigno Aquino, Katholische Kirche, Gläubige, Empfang, soziale Ungleichheit, Tacloban, Taifun, Arme, Notleidende