Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Afghanistan: Zahl der Polizisten soll verdoppelt werden

Meldung vom 23.03.2009

Die USA beabsichtigen, die Zahl der Polizisten in Afghanistan deutlich zu erhöhen, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Die Nato äußert Bedenken gegen dieses Vorgehen. Der neue US-Sondergesandte Richard Holbrooke betont, eine deutliche Aufstockung der Sicherheitskräfte sei für die Stabilisierung Afghanistans unumgänglich.

Bisher stellt die Polizei das schwächste Glied in der Sicherheitskette dar, erklärte Holbrooke bei einer Sicherheitskonferenz in Brüssel. „Wir müssen die Zahl der Polizisten erhöhen und ihre Qualität und Ausbildung verbessern“, ermahnte er. Vor wenigen Tagen kamen bei zwei Bombenanschlägen im Osten des Landes sieben Zivilisten und ein Polizist ums Leben.

Die ursprünglichen Pläne von Obamas Regierung, das Kontingent um 4.000 auf 82.000 Polizisten aufzustocken, gelten inzwischen angesichts des Ernstes der Lage als überholt, gab Holbrooke an. Die von Medien veröffentlichte Äußerung über eine Verdoppelung aller Sicherheitskräfte des Landes auf rund 400.000 Mann tat er als Spekulation ab. Obama, der nach seiner Wahl angekündigt hatte, die US-Strategie in Afghanistan zu überdenken, müsse die endgültigen Zahlen noch festlegen.

17.000 zusätzliche Soldaten will die neue US-Regierung in diesem Jahr an den Hindukusch entsenden. Und das ungeachtet der Tatsache, dass bei der Stationierung von zusätzlichen US-Soldaten im Süden Afghanistans zunächst mit einem deutlichen Anstieg der Gewalt zu rechnen ist. Langfristig werde sich die Sicherheitslage durch die Truppenaufstockung jedoch entspannen, meinte Generalmajor Mart de Kruif.

Seiner Prognose zufolge werde sich die Situation im Laufe des kommenden Jahres verbessern, erklärte der Kommandeur der niederländischen Nato-Truppen in Afghanistan in einer Videokonferenz mit Journalisten in Washington. Er schätzt, dass die Stationierung zusätzlicher Truppen langfristig eine Wende bewirken kann. Die Gewalt in Afghanistan ist im vergangenen Jahr stark angestiegen.

Diese US-Strategie wird jedoch angezweifelt. Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), steht einer kräftigen Aufstockung der afghanischen Sicherheitskräfte kritisch gegenüber. „Wir müssen Afghanistan zunehmend den Afghanen überlassen und kleinere Brötchen backen“, erklärte er. „Manche“ hätten den neuen Begriff der vernetzten Sicherheit von militärischem und zivilem Vorgehen „nicht weit genug verstanden“. Zudem verfüge ein Land wie Afghanistan nicht über die nötigen finanziellen Mittel, einen riesigen Sicherheitsapparat aufzubauen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de