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Mexiko: Gewalt und Unruhen bei Parlamentswahlen

 
Meldung vom 08.06.2015

Heftige Krawalle überschatten die Parlamentswahlen in Mexiko. Protestler setzten Stimmzettel und Wahlurnen in Brand. In vielen Bundesstaaten wurden vehemente Protestaktionen durchgeführt. Dennoch kann sich aktuellen Auszählungen zufolge die Regierungspartei an der Macht halten.

Hunderte Lehrer und Studenten haben die Parlaments- und Regionalwahlen in Mexiko nach Kräften boykottiert und auch andere am Wahlgang gehindert. Heftige Straßenkämpfe brachen aus. Urnen wurden entwendet und Wahlunterlagen verbrannt. Die Polizei warf Dutzende Randalierer ins Gefängnis.

Schon im Vorfeld der Wahl gab es Demonstrationen. Mitglieder der Lehrergewerkschaft CNTE hatten regionale Parteizentralen gestürmt und sich Gefechte mit der Polizei geliefert. Außerdem appellierten sie an ihre Mitbürger, die Wahl zu boykottieren.

Grund für den Unmut ist eine neue Bildungsreform, die verpflichtende Prüfungen für Lehrer vorschreibt. Außerdem fordern die Demonstranten Aufklärung über den Verbleib der 43 Studenten, die im vergangenen Jahr von der Polizei an Drogenbanden ausgeliefert wurden. Vermutlich wurden sie von der Mafia ermordet.

79 Menschen seien allein im Bundesstaat Oaxaca im Süden des Landes festgenommen worden, teilte Polizeichef Enrique Galindo mit. Auch in anderen Teilen des Landes attackierten wütende Lehrer und Studenten Wahllokale.

Im Bundesstaat Guerrero, in dem der Unmut der Bevölkerung bereits seit einiger Zeit schwelt, stapelten Vermummte Wahlunterlagen auf und zündeten sie an. Auch in Ocosingo im Bundesstaat Chiapas legten Demonstranten Feuer an Wahlurnen und Stimmzetteln. Elf Verdächtige wurden dort inhaftiert. Im Großteil des Landes liefen die Wahlen allerdings ohne Störung ab, sagte der Leiter der Wahlbehörde, Lorenzo Córdova. Tausende Soldaten und Polizisten sorgten für die Sicherheit bei der Abstimmung.

Laut aktueller Auszählungen konnte sich die mexikanische Regierungspartei PRI die Mehrheit sichern. Bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer erlangte die Partei von Präsident Enrique Peña Nieto rund 26 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt am späten Sonntagabend (07.06.2015) öffentlich bekannt gab.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Gewalt überschattet Wahlen in Mexiko




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Mexiko, Wahlen, Parlamentswahlen, Krawalle, Unruhen, Lehrer, Studenten, Bildungsreform, Drogenkrieg, Mafia, Kartelle, Polizei, Korruption, Demonstrationen, Protestaktionen, Feuer, Brand, Wahlurnen, Stimmzettel, Wahlbüros, Enrique Peña Nieto, Oaxaca, Guerrereo, Boykott