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Afghanistan: Kein Frieden in Sicht – Neuer Taliban-Chef hält am Dschihad fest |
Meldung vom 04.08.2015
Nach der offiziellen Bekanntgabe des Todes von Mullah Omar, dem bisherigen Taliban-Führer, tritt nun Akhtar Mohammed Mansur an seine Stelle. Der Mann wurde bisher als gemäßigter Taliban eingeschätzt. In einer Botschaft fordert er nun von seiner Gefolgschaft, zu kämpfen, „bis wir den islamischen Staat etabliert haben“.
Akhtar Mohammed Mansur hat sich damit eindeutig zur Weiterführung des Kampfes gegen die afghanische Regierung ausgesprochen und damit Hoffnung auf einen baldigen Frieden zwischen den Konfliktparteien zunichte gemacht. „Es ist unser aller Verantwortung, den Dschihad fortzuführen, bis wir den islamischen Staat etabliert haben“, warnte Mansur in einer Audiobotschaft, die Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid an Journalisten übermittelte.
Der Gegner würde eine Spaltung der Taliban begrüßen, heißt es in der 30-minütigen Rede. Die US-Regierung hatte darauf gebaut, dass der Tod von Mansurs Vorgänger Mullah Omar den Weg zu einem „stabilen, sicheren Afghanistan“ ebne. Ob in der Rede wirklich die Stimme Mansurs erklingt, konnte man zunächst nicht überprüfen. Mudschahid wurde die gesamte Kommunikation der Islamisten zugeteilt, insofern wird er als zuverlässige Quelle angesehen.
Die Stimme in der Botschaft geht auch konkret auf die Friedensgespräche zwischen Taliban und afghanischer Regierung ein. Doch aus den Worten war zunächst nicht ableitbar, ob die Stimme die Verhandlungen unterstützt oder nicht. Nicht alle Taliban befürworten die Friedensgespräche, den zerstrittenen Gruppierungen droht durch den Tod Omars endgültig die Spaltung. Ihm war es immerhin gelungen, auch nach dem Zerfall des afghanischen Emirats die Taliban als homogene Gruppe zusammenzuhalten. Eine für Freitag (31.07.2015) angesetzte Verhandlungsrunde für Friedensgespräche sagten die Taliban nach der Bekanntgabe des Todes von Omar ab.
Zuletzt wurden wieder Zweifel laut. Mansur, der de facto längst das Tagesgeschäft von Omar ausübte, wurde bisher jener Fraktion der Taliban zugeordnet, die einen Kompromiss verhandeln wollten und sich in den afghanischen Staat hätten integrieren lassen können. Auf der anderen Seite scharen sich die Hardliner unter anderem um den kürzlich entmachteten militärischen Führer der Taliban und ehemaligen Guantanamo-Insassen Abdul Kajum Sakir und den ältesten Sohn Omars, Mullah Mohammed Jakoob, der offenbar das Werk seines Vaters weiterführen will. Sie haben sich offen weiter dem bewaffneten Kampf verschrieben und verweigern Schritte für einen Friedensprozess.
Dass die Friedensgespräche trotz der Zerstrittenheit innerhalb der Taliban überhaupt eine ernst zu nehmende Möglichkeit waren, soll Mullah Omar zuzuschreiben sein. Diesen Anschein hatte es zumindest bis zu der Todesnachricht. Zum Auftakt der Gespräche am 7. Juli wurde eine angebliche Mitteilung von Omar bekannt gegeben, in der er die Friedensgespräche für legitim erklärte – anders als früher, als er alle Bestrebungen etwa der Amerikaner, in einen Dialog mit den Taliban zu treten, strikt ablehnte.
Omars Worten wurde große Bedeutung beigemessen: Zum Ende des Ramadans, das war auch diesmal der Anlass, hatte er seit Jahren immer eine Rede für seine Gefolgschaft gehalten. Er galt auch als Leitfigur im Religiösen, man nannte ihn Amir al-Muminin (Herrscher der Gläubigen). Sein Urteil wurde kaum hinterfragt. Nun hat sich sein Nachfolger Mansur offenbar zu einem Kurswechsel entschieden.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de
Schlagwörter: Afghanistan, Mullah Omar, Nachfolger, Taliban, Akhtar Mohammed Mansur, Leiter, Führer, Dschihad, Terror, Kampf, Verhandlungen, Audio-Aufzeichnung, Audio-Botschaft, Rede, Islamisten, Kurswechsel, Spaltung, Hardliner, USA, Einigung, Zerfall, islamischer Staat
Akhtar Mohammed Mansur hat sich damit eindeutig zur Weiterführung des Kampfes gegen die afghanische Regierung ausgesprochen und damit Hoffnung auf einen baldigen Frieden zwischen den Konfliktparteien zunichte gemacht. „Es ist unser aller Verantwortung, den Dschihad fortzuführen, bis wir den islamischen Staat etabliert haben“, warnte Mansur in einer Audiobotschaft, die Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid an Journalisten übermittelte.
Der Gegner würde eine Spaltung der Taliban begrüßen, heißt es in der 30-minütigen Rede. Die US-Regierung hatte darauf gebaut, dass der Tod von Mansurs Vorgänger Mullah Omar den Weg zu einem „stabilen, sicheren Afghanistan“ ebne. Ob in der Rede wirklich die Stimme Mansurs erklingt, konnte man zunächst nicht überprüfen. Mudschahid wurde die gesamte Kommunikation der Islamisten zugeteilt, insofern wird er als zuverlässige Quelle angesehen.
Die Stimme in der Botschaft geht auch konkret auf die Friedensgespräche zwischen Taliban und afghanischer Regierung ein. Doch aus den Worten war zunächst nicht ableitbar, ob die Stimme die Verhandlungen unterstützt oder nicht. Nicht alle Taliban befürworten die Friedensgespräche, den zerstrittenen Gruppierungen droht durch den Tod Omars endgültig die Spaltung. Ihm war es immerhin gelungen, auch nach dem Zerfall des afghanischen Emirats die Taliban als homogene Gruppe zusammenzuhalten. Eine für Freitag (31.07.2015) angesetzte Verhandlungsrunde für Friedensgespräche sagten die Taliban nach der Bekanntgabe des Todes von Omar ab.
Zuletzt wurden wieder Zweifel laut. Mansur, der de facto längst das Tagesgeschäft von Omar ausübte, wurde bisher jener Fraktion der Taliban zugeordnet, die einen Kompromiss verhandeln wollten und sich in den afghanischen Staat hätten integrieren lassen können. Auf der anderen Seite scharen sich die Hardliner unter anderem um den kürzlich entmachteten militärischen Führer der Taliban und ehemaligen Guantanamo-Insassen Abdul Kajum Sakir und den ältesten Sohn Omars, Mullah Mohammed Jakoob, der offenbar das Werk seines Vaters weiterführen will. Sie haben sich offen weiter dem bewaffneten Kampf verschrieben und verweigern Schritte für einen Friedensprozess.
Dass die Friedensgespräche trotz der Zerstrittenheit innerhalb der Taliban überhaupt eine ernst zu nehmende Möglichkeit waren, soll Mullah Omar zuzuschreiben sein. Diesen Anschein hatte es zumindest bis zu der Todesnachricht. Zum Auftakt der Gespräche am 7. Juli wurde eine angebliche Mitteilung von Omar bekannt gegeben, in der er die Friedensgespräche für legitim erklärte – anders als früher, als er alle Bestrebungen etwa der Amerikaner, in einen Dialog mit den Taliban zu treten, strikt ablehnte.
Omars Worten wurde große Bedeutung beigemessen: Zum Ende des Ramadans, das war auch diesmal der Anlass, hatte er seit Jahren immer eine Rede für seine Gefolgschaft gehalten. Er galt auch als Leitfigur im Religiösen, man nannte ihn Amir al-Muminin (Herrscher der Gläubigen). Sein Urteil wurde kaum hinterfragt. Nun hat sich sein Nachfolger Mansur offenbar zu einem Kurswechsel entschieden.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de
Schlagwörter: Afghanistan, Mullah Omar, Nachfolger, Taliban, Akhtar Mohammed Mansur, Leiter, Führer, Dschihad, Terror, Kampf, Verhandlungen, Audio-Aufzeichnung, Audio-Botschaft, Rede, Islamisten, Kurswechsel, Spaltung, Hardliner, USA, Einigung, Zerfall, islamischer Staat