Unser Service für Sie | |
[ » Newsletter ] [ » zum Kontakt-Formular ] [ » Material bestellen ] [ » Geschenke bestellen ] |
Berichte & Nachrichten | |
[ » Berichte aus unseren Hilfsprojekten ] [ » Nachrichten aus dem Umfeld unserer Hilfsprojekte ] |
Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]
Indien: Schleichende Verfolgung Andersgläubiger |
Meldung vom 06.08.2015
In Indien weht ein kalter Wind für Andersgläubige. Konservative Organisationen verlangen ganz unverhohlen ein Indien nur für Hindus. Morde, Hassreden und Zwangskonvertierungen kommen inzwischen immer häufiger vor. Christen und Muslime beklagen eine regelrechte Hetzjagd auf sie. Das demokratische Recht der Religionsfreiheit wird zu leeren Formel.
Sunil Kumar und sein jüngerer Bruder Anil Kumar sind tot. Die beiden Männer, 36 Jahre der eine, 32 Jahre der andere, wurden ermordet. Die Täter hatten die beiden Männer während ihres Dienstes als Wachleute in der evangelischen United Christian Senior Secondary Schule in Neu Delhi überwältigt, in Fesseln gelegt und erschlagen. Aus dem Büro des Schuldirektors wurden umgerechnet 290 Euro entwendet. Trotzdem schließt die Polizei nicht auf einen gewöhnlichen Raubmord. „Die beiden Männer wurden brutal ermordet. Ein Kleinkrimineller würde nicht solch grausame Morde begehen“, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber indischen Medien.
Darwin Prashad, Direktor der gemeinsam von der Union der Baptisten von Nordindien und der Kirche von Nordindien betriebenen Schule, vermutet ein christenfeindliches Motiv für die Tat. Er verdächtigt extremistische Hindunationalisten. Solange aber keine Beweise vorliegen, ist das reine Spekulation, wenn auch eine einleuchtende. Seit Anfang dieses Jahres wurde in der indischen Hauptstadt eine Serie von Brandanschlägen und anderen Angriffen gegen katholische Kirchen und Schulen verübt, die höchstwahrscheinlich auf die Hindunationalisten zurückzuführen sind.
Erklärtes Ziel der hindunationalistischen Regierung ist ein Indien nur für Hindus, ohne Christen, ohne Muslime, ohne Anhänger anderer Religionen. Die Zahl der Attacken auf Christen und Muslime ist in ganz Indien seit dem Regierungsantritt von Narendra Modi sprunghaft angestiegen. Unter Modi ist auch die Schikane von Christen und Muslimen durch Behörden gewachsen. Auch werden mehr Zwangskonvertierungen zum Hinduismus registriert.
Die indische Bürgerrechtsorganisation ANHAD (Act now for Harmony and Democracy) behauptet, die militanten Hindus unter der Führung der Dachorganisation Sangh Parivar haben seitdem einen Kurswechsel eingeschlagen. Statt spektakuläre Anschläge wie den von Gujarat zu organisieren, spezialisieren sie sich jetzt auf „sorgfältig geplante, intensive lokale Gewaltakte, die von einer indienweiten schrillen Hasskampagne begleitet werden, die die Inder polarisiert und Minderheiten noch mehr marginalisiert“, heißt es in einem Bericht der Organisation.
Als Premierminister Indiens inszeniert sich Narendra Modi jetzt selbst als Reformer. Er gibt sich als moderater Regierungschef für alle Inder, versichert ein ums andere Mal die Religionsfreiheit. Doch seine Parteimitglieder spiegeln ein anderes Bild. So mancher seiner Minister hält sich mit Hetzparolen gegen Muslime nicht zurück. Für den Abgeordneten und Aktivisten Sakshi Maharaj stellen islamische Schulen pauschal „Zentren des Terrors“ dar. Von Hindufrauen verlangt Maharaj die Geburt von vier Kindern. Damit soll die angebliche Gefahr der Islamisierung Indiens durch gebärfreudige Muslime zurückgedrängt werden. Der BJP-Parlamentarier Yogi Adityanath kündigt kämpferisch an, für jeden zum Islam konvertierten Hindu werde er 100 muslimische Mädchen zum Hinduismus bekehren. Ministerin Sadhvi Niranjan beschimpft alle, die nicht den Gott Ram anbeten, als „Bastarde“.
Angesichts dieser Hasstiraden aus den Reihen der BJP haben die Christen wenig Vertrauen in Modis Worte. „Der Premierminister ist ein guter Redner, der alle möglichen Stellungnahmen und Versprechungen abgibt. Die Realität vor Ort sieht anders aus“, sagt Roger Gaikwad, Generalsekretär des evangelischen Nationalen Rats der Kirchen in Indien.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: evangelisch.de
Schlagwörter: Indien, Hindus, Hindunationalist, Religionsfreiheit, Christenverfolgung, Verfolgung, Narendra Modi, Hetzjagd, Schikane, Mord, Muslim, Hassparole, Zwangskonvertierung, Anschläge, Hasskampagne, Reformer, Christen, Demokratie
Sunil Kumar und sein jüngerer Bruder Anil Kumar sind tot. Die beiden Männer, 36 Jahre der eine, 32 Jahre der andere, wurden ermordet. Die Täter hatten die beiden Männer während ihres Dienstes als Wachleute in der evangelischen United Christian Senior Secondary Schule in Neu Delhi überwältigt, in Fesseln gelegt und erschlagen. Aus dem Büro des Schuldirektors wurden umgerechnet 290 Euro entwendet. Trotzdem schließt die Polizei nicht auf einen gewöhnlichen Raubmord. „Die beiden Männer wurden brutal ermordet. Ein Kleinkrimineller würde nicht solch grausame Morde begehen“, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber indischen Medien.
Darwin Prashad, Direktor der gemeinsam von der Union der Baptisten von Nordindien und der Kirche von Nordindien betriebenen Schule, vermutet ein christenfeindliches Motiv für die Tat. Er verdächtigt extremistische Hindunationalisten. Solange aber keine Beweise vorliegen, ist das reine Spekulation, wenn auch eine einleuchtende. Seit Anfang dieses Jahres wurde in der indischen Hauptstadt eine Serie von Brandanschlägen und anderen Angriffen gegen katholische Kirchen und Schulen verübt, die höchstwahrscheinlich auf die Hindunationalisten zurückzuführen sind.
Erklärtes Ziel der hindunationalistischen Regierung ist ein Indien nur für Hindus, ohne Christen, ohne Muslime, ohne Anhänger anderer Religionen. Die Zahl der Attacken auf Christen und Muslime ist in ganz Indien seit dem Regierungsantritt von Narendra Modi sprunghaft angestiegen. Unter Modi ist auch die Schikane von Christen und Muslimen durch Behörden gewachsen. Auch werden mehr Zwangskonvertierungen zum Hinduismus registriert.
Die indische Bürgerrechtsorganisation ANHAD (Act now for Harmony and Democracy) behauptet, die militanten Hindus unter der Führung der Dachorganisation Sangh Parivar haben seitdem einen Kurswechsel eingeschlagen. Statt spektakuläre Anschläge wie den von Gujarat zu organisieren, spezialisieren sie sich jetzt auf „sorgfältig geplante, intensive lokale Gewaltakte, die von einer indienweiten schrillen Hasskampagne begleitet werden, die die Inder polarisiert und Minderheiten noch mehr marginalisiert“, heißt es in einem Bericht der Organisation.
Als Premierminister Indiens inszeniert sich Narendra Modi jetzt selbst als Reformer. Er gibt sich als moderater Regierungschef für alle Inder, versichert ein ums andere Mal die Religionsfreiheit. Doch seine Parteimitglieder spiegeln ein anderes Bild. So mancher seiner Minister hält sich mit Hetzparolen gegen Muslime nicht zurück. Für den Abgeordneten und Aktivisten Sakshi Maharaj stellen islamische Schulen pauschal „Zentren des Terrors“ dar. Von Hindufrauen verlangt Maharaj die Geburt von vier Kindern. Damit soll die angebliche Gefahr der Islamisierung Indiens durch gebärfreudige Muslime zurückgedrängt werden. Der BJP-Parlamentarier Yogi Adityanath kündigt kämpferisch an, für jeden zum Islam konvertierten Hindu werde er 100 muslimische Mädchen zum Hinduismus bekehren. Ministerin Sadhvi Niranjan beschimpft alle, die nicht den Gott Ram anbeten, als „Bastarde“.
Angesichts dieser Hasstiraden aus den Reihen der BJP haben die Christen wenig Vertrauen in Modis Worte. „Der Premierminister ist ein guter Redner, der alle möglichen Stellungnahmen und Versprechungen abgibt. Die Realität vor Ort sieht anders aus“, sagt Roger Gaikwad, Generalsekretär des evangelischen Nationalen Rats der Kirchen in Indien.
[ » zurück zur Übersicht ]
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: evangelisch.de
Schlagwörter: Indien, Hindus, Hindunationalist, Religionsfreiheit, Christenverfolgung, Verfolgung, Narendra Modi, Hetzjagd, Schikane, Mord, Muslim, Hassparole, Zwangskonvertierung, Anschläge, Hasskampagne, Reformer, Christen, Demokratie