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Indien: Hexenjagd |
Meldung vom 10.08.2015
In Indien herrschen trotz Wirtschaftswachstum in manchen Regionen Zustände wie im Mittelalter. Ein ganzes Dorf hat sich jetzt auf Hexenjagd begeben. Die Beschuldigten sollen Krankheit und Tod über ihr Dorf gebracht haben: Im Osten von Indien sind fünf Frauen wegen angeblicher Hexerei zu Tode geschlagen worden.
Wie die Polizei im östlichen Bundesstaat Jharkhand am Samstag (08.08.2015) angab, stürmten mehrere Bewohner der Ortschaft Kanjia nahe der Regionalhauptstadt Ranchi die Hütten der Frauen am Freitag gegen Mitternacht, trieben sie hinaus und knüppelten mit Holzstöcken auf sie ein und traktierten sie mit scharfen Gegenständen.
Die Polizei warf nach eigenen Angaben 24 Menschen im Zusammenhang mit den Morden ins Gefängnis. Ein Polizeisprecher meldete, die Dorfbewohner seien auch mit Messern und Steinen auf die Frauen losgegangen. Diese hätten die Frauen beschuldigt, Krankheiten, Missernten und Unglück über das Dorf gebracht zu haben. In dem Dorf seien in den letzten Monaten vier Kinder langen Krankheiten erlegen.
Dem Sprecher zufolge hielten die Dorfbewohner nach der Tat zusammen und gaben vor, als vollständige Dorfgemeinschaft die Lynchmorde begangen zu haben. In abgelegenen und armen Teilen Indiens gehört der Glaube an Hexen und okkulte Kräfte bis heute zum Alltag. Immer wieder werden gewaltsame Angriffe auf Frauen gemeldet, die der Schwarzen Magie bezichtigt werden.
Im Juli hatten Dorfbewohner im nordöstlichen Bundesstaat Assam eine 63-Jährige enthauptet und zerstückelt, die beschuldigt wurde, einen Fluch über sie gebracht zu haben. Laut der indischen Kriminalstatistik wurden zwischen 2000 und 2012 in Indien mindestens 2.100 Menschen wegen angeblicher Hexerei ermordet, die meisten davon Frauen. In Jharkhand wurden demnach allein 54 der 160 „Hexenmorde“ im Jahr 2013 registriert.
In einigen indischen Bundesstaaten, so auch in Jharkhand, sind Gesetze gegen Hexenverfolgung angeordnet worden, die jedoch im Alltag kaum angewandt werden. Die Regierung des Staates kritisierte das jüngste Verbrechen aufs Schärfste. In aufgeklärten Zeiten sei solch ein Vorfall tragisch und die Gesellschaft müsse umdenken, hieß es in einer Erklärung.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net
Schlagwörter: Indien, Hexen, Lynchmord, Frauen, Aberglaube, Schwarze Magie, Kanja, Ranchi, Jharkhand, Assam, Fluch, Hexerei
Wie die Polizei im östlichen Bundesstaat Jharkhand am Samstag (08.08.2015) angab, stürmten mehrere Bewohner der Ortschaft Kanjia nahe der Regionalhauptstadt Ranchi die Hütten der Frauen am Freitag gegen Mitternacht, trieben sie hinaus und knüppelten mit Holzstöcken auf sie ein und traktierten sie mit scharfen Gegenständen.
Die Polizei warf nach eigenen Angaben 24 Menschen im Zusammenhang mit den Morden ins Gefängnis. Ein Polizeisprecher meldete, die Dorfbewohner seien auch mit Messern und Steinen auf die Frauen losgegangen. Diese hätten die Frauen beschuldigt, Krankheiten, Missernten und Unglück über das Dorf gebracht zu haben. In dem Dorf seien in den letzten Monaten vier Kinder langen Krankheiten erlegen.
Dem Sprecher zufolge hielten die Dorfbewohner nach der Tat zusammen und gaben vor, als vollständige Dorfgemeinschaft die Lynchmorde begangen zu haben. In abgelegenen und armen Teilen Indiens gehört der Glaube an Hexen und okkulte Kräfte bis heute zum Alltag. Immer wieder werden gewaltsame Angriffe auf Frauen gemeldet, die der Schwarzen Magie bezichtigt werden.
Im Juli hatten Dorfbewohner im nordöstlichen Bundesstaat Assam eine 63-Jährige enthauptet und zerstückelt, die beschuldigt wurde, einen Fluch über sie gebracht zu haben. Laut der indischen Kriminalstatistik wurden zwischen 2000 und 2012 in Indien mindestens 2.100 Menschen wegen angeblicher Hexerei ermordet, die meisten davon Frauen. In Jharkhand wurden demnach allein 54 der 160 „Hexenmorde“ im Jahr 2013 registriert.
In einigen indischen Bundesstaaten, so auch in Jharkhand, sind Gesetze gegen Hexenverfolgung angeordnet worden, die jedoch im Alltag kaum angewandt werden. Die Regierung des Staates kritisierte das jüngste Verbrechen aufs Schärfste. In aufgeklärten Zeiten sei solch ein Vorfall tragisch und die Gesellschaft müsse umdenken, hieß es in einer Erklärung.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net
Schlagwörter: Indien, Hexen, Lynchmord, Frauen, Aberglaube, Schwarze Magie, Kanja, Ranchi, Jharkhand, Assam, Fluch, Hexerei