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Somalia: Die Rache der Al-Schabaab |
Meldung vom 07.09.2015
Die islamistische Al-Schabaab-Miliz griff einen Militärstützpunkt der Afrikanischen Union an. Dabei wurden zahlreiche Soldaten getötet. Das Sprengstoff-Attentat stellt für sie eine Vergeltungsaktion dar.
Mit einem Auto voll Sprengstoff rammten Al-Schabaab-Kämpfer das bewachte Tor zum Militärlager. Dann ging die Autobombe in die Luft. Zwölf ugandische Soldaten wurden am Montag früh (31.08.2015) in der Kaserne mit in den Tod gerissen. Der Stützpunkt befindet sich in Janale, 90 Kilometer südöstlich von Somalias Hauptstadt Mogadischu. Es war einer der verheerendsten Selbstmordattentate der islamistischen Miliz auf ugandische Truppen seit Beginn der Friedensmission.
Bis Mittwoch (02.09.2015) war nicht klar, wie viele ugandische Soldaten tatsächlich ums Leben kamen. Die Al-Schabaab zeigte sich für die Tat verantwortlich und rühmte sich der Tötung von 70 Ugandern. 50 seien bei dem Angriff ermordet worden, weitere 20 weitere bei ihrer Flucht in einem Fluss untergegangen. Laut Amisom-Chef Maman Sidikou hatten die Soldaten nach dem Angriff die Flucht ergriffen, jedoch später die Militärbasis wieder eingenommen. Bis zum späten Nachmittag hatten sich die Gefechte um Janale hingezogen.
Letztlich gab Ugandas Staatsminister für Verteidigung, Jeje Odongo, bekannt, dass es zwölf Tote gegeben habe. Zehn Leichen wurden am Donnerstag nach Uganda überführt und auf dem internationalen Flughafen in Entebbe mit Ehren empfangen. Odongo teilte zudem mit, dass 46 Opfer „aufseiten des Feindes“ zu verzeichnen seien, zwei seien lebend ergriffen worden.
Al-Schabaab bezeichnete die Operation als einen Vergeltungsakt gegen die AU-Truppen. Jüngst gerieten die AU-Truppen in die Kritik, weil sie offenbar Zivilisten im Visier hatten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch klagte die ugandischen Amisom-Soldaten an, Ende Juli in der Stadt Merka sechs Männer auf einer Hochzeit getötet zu haben. Die Soldaten waren zuvor von einem Selbstmordattentäter attackiert worden. Auf der Suche nach den Drahtziehern durchsuchten die Soldaten Haus um Haus und erschossen die Männer, die bei einer Hochzeit eingeladen waren. Amisom stufte diese Operation als „Selbstverteidigung“ ein. Drei ugandische Soldaten befinden sich derzeit deswegen in einem laufenden Gerichtsverfahren.
Die Amisom-Mission konnte bis 2014 zahlreiche Erfolge verbuchen. Die Al-Schabaab-Miliz musste einen Großteil ihrer Gebiete in Somalia aufgeben, vor allem die wichtigen Handelsstädte. Seit Jahresbeginn formieren sich die islamistischen Kämpfer jedoch neu und wagen Vorstöße gegen die Armee und die AU. Sie attackierten jüngst immer wieder Amisom-Militärbasen. Im Juni waren über 50 burundische Soldaten bei einem Angriff auf ein Lager in Baidoa in Südsomalia gestorben. Auch dort wurde ein mit Sprengstoff beladenes Auto verwendet, um sich Einlass zu verschaffen.
Im Rahmen von Amisom sind derzeit 22.000 Soldaten aus sechs verschiedenen Ländern in Somalia im Einsatz, davon über 6.000 aus Uganda, dem größten Truppensteller. Ugandas Spezialeinheiten haben den Ruf, die besten der Region zu sein. Erst vor kurzem entsandte Ugandas Armee (UPDF) frisch von den U.S. Navy Seals ausgebildete Anti-Terror-Einheiten in das somalische Krisengebiet. Die USA leisten Rückendeckung durch bewaffnete Drohneneinsätze.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de
Schlagwörter: Somalia, Al-Schabaab, Al-Shabab, Miliz, Islamisten, Anschlag, Militärbasis, Afrikanische Union, Sprengstoff, Autobombe, Uganda, Soldaten, Tote, Opfer, Janale, Amisom, Navy Seals, Anti-Terror-Einheit
Mit einem Auto voll Sprengstoff rammten Al-Schabaab-Kämpfer das bewachte Tor zum Militärlager. Dann ging die Autobombe in die Luft. Zwölf ugandische Soldaten wurden am Montag früh (31.08.2015) in der Kaserne mit in den Tod gerissen. Der Stützpunkt befindet sich in Janale, 90 Kilometer südöstlich von Somalias Hauptstadt Mogadischu. Es war einer der verheerendsten Selbstmordattentate der islamistischen Miliz auf ugandische Truppen seit Beginn der Friedensmission.
Bis Mittwoch (02.09.2015) war nicht klar, wie viele ugandische Soldaten tatsächlich ums Leben kamen. Die Al-Schabaab zeigte sich für die Tat verantwortlich und rühmte sich der Tötung von 70 Ugandern. 50 seien bei dem Angriff ermordet worden, weitere 20 weitere bei ihrer Flucht in einem Fluss untergegangen. Laut Amisom-Chef Maman Sidikou hatten die Soldaten nach dem Angriff die Flucht ergriffen, jedoch später die Militärbasis wieder eingenommen. Bis zum späten Nachmittag hatten sich die Gefechte um Janale hingezogen.
Letztlich gab Ugandas Staatsminister für Verteidigung, Jeje Odongo, bekannt, dass es zwölf Tote gegeben habe. Zehn Leichen wurden am Donnerstag nach Uganda überführt und auf dem internationalen Flughafen in Entebbe mit Ehren empfangen. Odongo teilte zudem mit, dass 46 Opfer „aufseiten des Feindes“ zu verzeichnen seien, zwei seien lebend ergriffen worden.
Al-Schabaab bezeichnete die Operation als einen Vergeltungsakt gegen die AU-Truppen. Jüngst gerieten die AU-Truppen in die Kritik, weil sie offenbar Zivilisten im Visier hatten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch klagte die ugandischen Amisom-Soldaten an, Ende Juli in der Stadt Merka sechs Männer auf einer Hochzeit getötet zu haben. Die Soldaten waren zuvor von einem Selbstmordattentäter attackiert worden. Auf der Suche nach den Drahtziehern durchsuchten die Soldaten Haus um Haus und erschossen die Männer, die bei einer Hochzeit eingeladen waren. Amisom stufte diese Operation als „Selbstverteidigung“ ein. Drei ugandische Soldaten befinden sich derzeit deswegen in einem laufenden Gerichtsverfahren.
Die Amisom-Mission konnte bis 2014 zahlreiche Erfolge verbuchen. Die Al-Schabaab-Miliz musste einen Großteil ihrer Gebiete in Somalia aufgeben, vor allem die wichtigen Handelsstädte. Seit Jahresbeginn formieren sich die islamistischen Kämpfer jedoch neu und wagen Vorstöße gegen die Armee und die AU. Sie attackierten jüngst immer wieder Amisom-Militärbasen. Im Juni waren über 50 burundische Soldaten bei einem Angriff auf ein Lager in Baidoa in Südsomalia gestorben. Auch dort wurde ein mit Sprengstoff beladenes Auto verwendet, um sich Einlass zu verschaffen.
Im Rahmen von Amisom sind derzeit 22.000 Soldaten aus sechs verschiedenen Ländern in Somalia im Einsatz, davon über 6.000 aus Uganda, dem größten Truppensteller. Ugandas Spezialeinheiten haben den Ruf, die besten der Region zu sein. Erst vor kurzem entsandte Ugandas Armee (UPDF) frisch von den U.S. Navy Seals ausgebildete Anti-Terror-Einheiten in das somalische Krisengebiet. Die USA leisten Rückendeckung durch bewaffnete Drohneneinsätze.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de
Schlagwörter: Somalia, Al-Schabaab, Al-Shabab, Miliz, Islamisten, Anschlag, Militärbasis, Afrikanische Union, Sprengstoff, Autobombe, Uganda, Soldaten, Tote, Opfer, Janale, Amisom, Navy Seals, Anti-Terror-Einheit