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Uganda: Mit HIV auf den Laufsteg |
Meldung vom 17.09.2015
In Uganda sind etwa 1,5 Millionen Menschen an HIV erkrankt. Sie leben mit der Krankheit. Doch um die Vorurteile in der Gesellschaft abzubauen und gegen ihre Stigmatisierung anzugehen, präsentieren sich junge infizierte Ugander nun auf einem Schönheitswettbewerb.
Die 31 jungen Männer und Frauen drehen und wenden sich auf dem Laufsteg in einem sonnendurchfluteten Wellblechgebäude in Kampala. Sie zeigen ihr schönstes Lächeln und posieren vor den ebenfalls vorwiegend jungen Zuschauern. Manche vollführen Bewegungen wie Profi-Modells, für andere ist der Laufsteg völlig unbekannt. Auf den ersten Blick könnte dies irgendein Schönheitswettbewerb sein – doch die Bewerberinnen und Bewerber für Ugandas „Miss Y+“ und „Mister Y+“ teilen sich ein gemeinsames Schicksal: Sie sind alle HIV-positiv. Y+ bedeutet „youth positive“ ( „Jugend positiv“).
Am 18. September sollen in einem Hotel in der Hauptstadt Kampala unter den 20 Finalisten der regionalen Vorausscheidungen die Sieger geehrt werden. „Ich habe den Aids-Erreger seit meiner Geburt“, erklärt Robina Babirye, eine der Teilnehmerinnen. „Es war nicht einfach, das zu überwinden.“
Die drei Frauen in der Jury dieser Vorausscheidung wollen von den Kandidaten im Alter von 16 bis 25 wissen, was für Ziele sie in ihrem Leben haben. Und auch, wie sie dem vorbeugen wollen, dass sich andere Menschen mit dem Virus anstecken, das sie in sich tragen.
Sadam Kyeyune, der den Titel „Mister Y+“ anstrebt, ist einfach nur froh, dass er bis jetzt noch am Leben ist. Er musste miterleben, wie seine Eltern an Aids starben, als er fünf war, erzählt er. „Wir erleben jeden Tag Diskriminierung“, meint die Teilnehmerin Irene Nabunya. „Einige zeigen es offen, andere verstecken es.“
Moses Bwire von der Aidshilfe-Organisation UNYPA, dem Veranstalter, meint: „Bei dem Schönheitswettbewerb geht es nicht ums Aussehen, sondern um Persönlichkeiten, die gegen das Stigma ankämpfen können.“ Die Gewinner sollen ein Umdenken in der Gesellschaft anstoßen und Fortschritte im Kampf gegen Diskriminierung machen, wünscht er sich. Die Veranstalter wollen dafür eintreten, die Ausbreitung von HIV einzudämmen.
Seit 2014 findet der Wettbewerb statt, eine ähnliche Kampagne in Botsuana war Vorreiter für das Event. Botsuana ist eines der Länder mit den höchsten HIV-Infektionsraten im südlichen Afrika. Auch Uganda wies in den 1990er Jahren eine alarmierende Statistik auf: Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung war infiziert.
Mithilfe eines Aufrufs, der für die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr warb, gingen die Infektionszahlen zurück. Ein von ausländischen Spenden finanziertes Programm, bei dem etwa 700.000 Patienten Medikamente verabreicht bekommen, führte dazu, dass sich die Zahl der Aids-Toten verringerte. Dennoch sind nach Angaben der UN-Behörde UNAIDS immer noch etwa 7 Prozent der Bevölkerung im Alter von 15 bis 49 Jahren Träger des HI-Virus.
Im Jahr 2014 steckten sich etwa 137.000 Menschen neu mit HIV an, so das Gesundheitsministerium. Mehr als 50 Prozent davon waren jünger als 25. „Menschen in dieser Altersgruppe sind draufgängerisch und waghalsig und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie leichtsinnig Sex haben“, betont Musa Bungudu von UNAIDS.
Beim Vorfinale in Kampala wurde die Auswahl getroffen: Die Gewinner sind Robina Babirye und Mark Tuhaise. Beide sind 22 Jahre alt. Als sie ihren Namen vernimmt, bricht Robina in Tränen aus. Sie hatte die Jury und das Publikum besonders mit ihren offenen Worten zum Stigma HIV auf ihre Seite gebracht: „Die Leute haben mich verhöhnt.“ Sie hätten gesagt, sie werde wegen ihrer HIV-Infektion in allem scheitern. „Nun will ich für jene sprechen, die Aids haben.“
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de
Schlagwörter: Uganda, Aids, HIV, Krankheit, Virus, Schönheitswettbewerb, Gewinner, Laufsteg, Kampala, Kampagne, Miss Y+, Mister Y+, Infektion, Ansteckung, Aids-Tote, Vorurteile, Stigmatisierung
Die 31 jungen Männer und Frauen drehen und wenden sich auf dem Laufsteg in einem sonnendurchfluteten Wellblechgebäude in Kampala. Sie zeigen ihr schönstes Lächeln und posieren vor den ebenfalls vorwiegend jungen Zuschauern. Manche vollführen Bewegungen wie Profi-Modells, für andere ist der Laufsteg völlig unbekannt. Auf den ersten Blick könnte dies irgendein Schönheitswettbewerb sein – doch die Bewerberinnen und Bewerber für Ugandas „Miss Y+“ und „Mister Y+“ teilen sich ein gemeinsames Schicksal: Sie sind alle HIV-positiv. Y+ bedeutet „youth positive“ ( „Jugend positiv“).
Am 18. September sollen in einem Hotel in der Hauptstadt Kampala unter den 20 Finalisten der regionalen Vorausscheidungen die Sieger geehrt werden. „Ich habe den Aids-Erreger seit meiner Geburt“, erklärt Robina Babirye, eine der Teilnehmerinnen. „Es war nicht einfach, das zu überwinden.“
Die drei Frauen in der Jury dieser Vorausscheidung wollen von den Kandidaten im Alter von 16 bis 25 wissen, was für Ziele sie in ihrem Leben haben. Und auch, wie sie dem vorbeugen wollen, dass sich andere Menschen mit dem Virus anstecken, das sie in sich tragen.
Sadam Kyeyune, der den Titel „Mister Y+“ anstrebt, ist einfach nur froh, dass er bis jetzt noch am Leben ist. Er musste miterleben, wie seine Eltern an Aids starben, als er fünf war, erzählt er. „Wir erleben jeden Tag Diskriminierung“, meint die Teilnehmerin Irene Nabunya. „Einige zeigen es offen, andere verstecken es.“
Moses Bwire von der Aidshilfe-Organisation UNYPA, dem Veranstalter, meint: „Bei dem Schönheitswettbewerb geht es nicht ums Aussehen, sondern um Persönlichkeiten, die gegen das Stigma ankämpfen können.“ Die Gewinner sollen ein Umdenken in der Gesellschaft anstoßen und Fortschritte im Kampf gegen Diskriminierung machen, wünscht er sich. Die Veranstalter wollen dafür eintreten, die Ausbreitung von HIV einzudämmen.
Seit 2014 findet der Wettbewerb statt, eine ähnliche Kampagne in Botsuana war Vorreiter für das Event. Botsuana ist eines der Länder mit den höchsten HIV-Infektionsraten im südlichen Afrika. Auch Uganda wies in den 1990er Jahren eine alarmierende Statistik auf: Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung war infiziert.
Mithilfe eines Aufrufs, der für die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr warb, gingen die Infektionszahlen zurück. Ein von ausländischen Spenden finanziertes Programm, bei dem etwa 700.000 Patienten Medikamente verabreicht bekommen, führte dazu, dass sich die Zahl der Aids-Toten verringerte. Dennoch sind nach Angaben der UN-Behörde UNAIDS immer noch etwa 7 Prozent der Bevölkerung im Alter von 15 bis 49 Jahren Träger des HI-Virus.
Im Jahr 2014 steckten sich etwa 137.000 Menschen neu mit HIV an, so das Gesundheitsministerium. Mehr als 50 Prozent davon waren jünger als 25. „Menschen in dieser Altersgruppe sind draufgängerisch und waghalsig und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie leichtsinnig Sex haben“, betont Musa Bungudu von UNAIDS.
Beim Vorfinale in Kampala wurde die Auswahl getroffen: Die Gewinner sind Robina Babirye und Mark Tuhaise. Beide sind 22 Jahre alt. Als sie ihren Namen vernimmt, bricht Robina in Tränen aus. Sie hatte die Jury und das Publikum besonders mit ihren offenen Worten zum Stigma HIV auf ihre Seite gebracht: „Die Leute haben mich verhöhnt.“ Sie hätten gesagt, sie werde wegen ihrer HIV-Infektion in allem scheitern. „Nun will ich für jene sprechen, die Aids haben.“
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de
Schlagwörter: Uganda, Aids, HIV, Krankheit, Virus, Schönheitswettbewerb, Gewinner, Laufsteg, Kampala, Kampagne, Miss Y+, Mister Y+, Infektion, Ansteckung, Aids-Tote, Vorurteile, Stigmatisierung