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Afghanistan: Deutschland zieht die afghanische Jugend ab

Meldung vom 25.09.2015

Die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland scheint moralisch so barmherzig, doch für die Länder, aus denen die Menschen fliehen, ist der Vorgang eine Katastrophe. Afghanistan verliert gerade seine ganze Jugend. Mit Kampagnen in sozialen Netzwerken bemüht sich die Regierung in Kabul derzeit, die Afghanen von der Flucht nach Europa abzubringen. Mit wenig Erfolg.

Lange Schlangen haben sich vor der Passbehörde in Kabul gebildet. So groß ist der Andrang, dass die Behörde kaum noch mit dem Drucken der Pässe hinterherkommt. Bereits jetzt sind die Afghanen laut UN die zweitgrößte in Europa ankommende Flüchtlingsgruppe nach den Syrern. Und das mit steigender Tendenz: Angeblich werden inzwischen täglich 7.000 neue Anträge auf Reisepässe gestellt. Nicht alle, aber viele Menschen werden alles daran setzen, nach Europa zu gelangen.

Die Fluchtwelle ist so Besorgnis erregend, dass Afghanistan nun eine Gegenkampagne in den sozialen Medien ins Leben rief: Mit abschreckenden Fotos von ertrunkenen Flüchtlingen, deren Leichen am Strand liegen, oder von hoffnungslos überfüllten Flüchtlingsbooten setzt Kabul alles daran, die Menschen zum Verbleib im Lande zu halten. „Geh nicht“, so der Tenor der Kampagne. „Es mag keine Rückkehr geben“. Andere Bilder sprechen patriotische Gefühle an oder machen Schuldgefühle: „Ich liebe mein Land. Ich werde nicht gehen.“

Kabul ist in Aufruhr über einen massiven „brain drain“, den Verlust der intelligenten Schicht, der das kriegsgeschundene Land völlig ausbluten lässt. „Unter den Migranten sind einige mit besserer Bildung, einige sogar mit Doktortitel“, bestätigt der Sprecher des Wiedereinbürgerungsministeriums, Islamuddin Jorat. Afghanistan ist aber dringend angewiesen auf Ärzte, Ingenieure und Lehrer für den Wiederaufbau. Wenn sie fort sind, wird das weitere Fluchtwellen bewirken.

Doch immer weniger der 30 Millionen Afghanen haben noch eine Hoffnung auf eine Zukunft in ihrer Heimat. Seit die NATO Ende 2014 die meisten Soldaten abzog, ging es abwärts mit der Sicherheitslage. Die Arbeitslosigkeit ist enorm. Sichere Zahlen liegen nicht vor, aber sie wird auf 50 bis 80 Prozent geschätzt. Auch ein Jahr nach seinem Amtsantritt kann Präsident Ashraf Ghani wenig präsentieren, was Aufschwung verspricht. Die Friedensgespräche mit den Taliban liegen brach, die Militanten überziehen das Land mit Terror. Das Wirtschaftswachstum ist binnen zwei Jahren von zwölf auf 1,7 Prozent abgesackt.

„Die Tore sind offen – das ist unsere beste Chance, Europa zu erreichen“, zitiert die Agentur AFP den 28-jährigen Mirwais, der als Dolmetscher für die Amerikaner tätig war und nun seinen Pass beantragt hat. Über Fernsehen, Radio, Facebook, Twitter und andere soziale Medien hat sich die fatale deutsche „Willkommenskultur“ in Windeseile verbreitet und die Nachfrage nach Reisepässen in die Höhe schnellen lassen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Tagesspiegel“, tagesspiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, Flüchtlinge, Brain Drain, Flucht, Abwanderung, Migration, Jugend, Zukunft, Wiederaufbau, Kabul, Reisepässe, Deutschland, Willkommenskultur, Invasion, Arbeitslosigkeit, Taliban, Ashraf Ghani, Gegenkampagne, soziale Netzwerke, Angela Merkel