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Global: Die Welt atmet auf – Weltklimavertrag abgeschlossen

 
Meldung vom 15.12.2015

Es ist ein historischer Tag: Paris, 12. Dezember 2015 – Auf dem Klimagipfel kommt es zu einem bahnbrechenden Erfolg. Erstmals haben sich nahezu alle Staaten der Welt, darunter auch Indien und China, auf einen verbindlichen Weltklimavertrag verständigt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete das Abkommen als einen „monumentalen Erfolg für die Völker des Planeten“.

Nach der Verkündigung der Entscheidung begannen die Delegierten am Samstag (12.12.2015) zu jubeln, manche fielen sich in die Arme. Bei allen Beteiligten war große Erleichterung spürbar. Die Vorarbeiten waren geprägt von einem harten zähen Ringen um Sätze und Wörter in dem Vertrag.

Die 195 Länder konnten sich darauf einigen, die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen – und wenn möglich, soll sogar die 1,5 Grad-Marke nicht mehr überschritten werden. Allerdings werden die nationalen Klimaziele weiterhin von den einzelnen Ländern selbst aufgestellt. Bislang genügten die vorliegenden Pläne nicht, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Der Vertrag ist das Resultat jahrelanger Verhandlungen und vieler Klimakonferenzen.

Zahlreiche Umweltschützer begrüßten das Abkommen als „starkes Signal“ zur Abkehr von den fossilen Energien. Sie hätten aber konkretere Verpflichtungen für die einzelnen Staaten befürwortet. Christoph Bals von Germanwatch sagte: „Dass sich alle auf einen Pfad zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas begeben, bedeutet einen Wendepunkt in der Klimageschichte.“ Der Vertrag nehme auch Investoren in die Verantwortung, auf diesen Wirtschaftszweig nicht mehr zu bauen.

Anders als beim Kyoto-Protokoll liegt der Abbau von Treibhausgasen künftig im Verantwortungsbereich aller Staaten und nicht nur der Industrieländer. „Der Text, den wir vor uns haben, ist nicht perfekt“, gab die südafrikanische Umweltministerin Edna Molewa zu, die für eine Gruppe von mehr als 130 Entwicklungs- und Schwellenländern einschließlich China Wortführerin war. Man könne ihn aber als eine „solide Basis“ anerkennen.

Auch Mexiko habe sich entschieden zu dem Abkommen gestellt. „Das Abkommen schafft die Grundlage für eine globale und wettbewerbsfähige, nicht diskriminierende und inkludierende Wirtschaft“, betonte der für Umweltplanung und Umweltpolitik zuständige Staatssekretär im mexikanischen Umweltministerium (SEMARNAT), Rodolfo Lacy.

Laut Vertrag soll der Ausstoß von Treibhausgas möglichst bald verringert werden. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sollen dann nicht mehr Treibhausgase freigesetzt werden, als an anderer Stelle wieder neutralisiert werden können – zum Beispiel durch Neuanpflanzung von Wäldern. Das heißt: Die Atmosphäre soll durch keine zusätzlichen Treibhausgase belastet werden. Diese fördern wie das Glas im Treibhaus die Durchlässigkeit von Sonnenstrahlen bis zum Erdboden. Die von der Erde reflektierten Infrarotstrahlen absorbieren die Gase aber und erwärmen so die Luft.

Ab 2020 sollen die Staaten alle fünf Jahre neue Klimaschutzpläne erarbeiten, „die so ambitioniert wie irgend möglich sein müssen“, gab Umweltministerin Hendricks bekannt. Außerdem müsse jedes Land über seine Emissionen einen Bericht erstellen, „damit die Fortschritte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch der Realität entsprechen“.

Frankreichs Präsident François Hollande verdeutlichte, dass mit dem Vertrag nicht das Ende erreicht worden sei, sondern dass er erst den Anfang einläute. Er wolle Ländern raten, ihre Klimaziele schon vor 2020 neu auszuloten – also früher als im Vertrag vorgesehen. Damit berücksichtigte er auch einen zentralen Kritikpunkt von Wissenschaftlern, die warnen, dass der Mechanismus zum Nachbessern zu spät beginnt, um eine Wende im Klimaschutz zu erreichen.

Nicaragua hat die allgemeine Freude nach der Annahme des Weltklimavertrags kurzzeitig mit Kritik beeinträchtigt. Delegationsleiter Paul Herbert Oquist Kelley meldete sich zu Wort und äußerte Skepsis angesichts der Vereinbarung – unter anderem, dass die Klimaschutzanstrengungen im Abkommen zu lasch seien.

Frankreichs Außenminister und Konferenzleiter Laurent Fabius hatte den Vertrag zuvor zur letztendgültigen Entscheidung gestellt: „Ich betrachte den Saal, ich sehe eine positive Reaktion, ich höre keine Einwände, die Pariser Vereinbarung für das Klima ist angenommen“, sagte er, bevor der Applaus toste und Jubel ausbrach.

Oquist Kelley eröffnete der Deutschen Presse-Agentur anschließend, sein Land habe sich dem Konsens verweigert. Dies war als Enthaltung zu werten. Bei Klimakonferenzen werden Beschlüsse im Konsens getroffen, wenn niemand widerspricht, ist eine Vereinbarung angenommen. Nach Angaben aus Expertenkreisen hatte die mehr als eineinhalbstündige Verspätung vor Beginn der Beratungen auch mit den Einwänden aus Nicaragua zu tun.


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Quelle: „Deutsche Mexiko-Zeitung“, www.mexiko-travel-news.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Weltklimavertrag, Klimagipfel, Weltklima-Konferenz, Paris, Abkommen, Vertrag, abgeschlossen, Ban Ki Moon, Treibhausgase, Erderwärmung, 2 Grad, Industrieländer, Entwicklungsländer, François Hollande, Umwelt, Natur, Naturkatastrophen, Dürren, Umweltpolitik