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Kenia: Waisenhaus für Elefanten

Meldung vom 25.08.2016

In ganz Afrika fällt im Durchschnitt alle 15 Minuten ein Elefant Wilderern zum Opfer. So werden immer mehr Elefantenbabies zu Waisen. In Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, kümmert sich ein Elefantenwaisenhaus um die jungen Tiere.

Der Chefpfleger im Elefantenwaisenhaus von Nairobi, Edwin Lusichi, kümmert sich mit seinen Kollegen derzeit um rund 20 Babyelefanten. Er sagt: „Elefanten sind vielen Gefahren ausgesetzt. Einer der wichtigsten Gründe, warum Babys zu Waisen werden, ist die Wilderei, die Jagd nach Elfenbein. Einige Babys sind hier, weil ihre Mütter getötet wurden – wegen ihrer Stoßzähne.“

Der kleine Jotto ist sieben Monate alt und nuckelt genüsslich an seinem Fläschchen. Die extragroße Milchflasche enthält fast sechs Liter Milch, doch Jotto – der sie sich mit seinem Rüssel ins Maul hält – trinkt in einem atemberaubenden Tempo. Es dauert nicht einmal eine Minute, und die Flasche ist leer. Lusichi erklärt: „Wir füttern die Babys nicht mit Muttermilch. Sie daran zu gewöhnen, ist heikel. Sie könnten Durchfall bekommen und sterben. Deshalb bekommen sie pflanzliches Milchpulver und keine Kuhmilch.“

Es ist Besuchszeit im Elefantenwaisenhaus. An die 60 Menschen sehen zu, wie Jotto sich auf den Boden legt. Ein paar andere Babyelefanten kommen dazu und alle purzeln übereinander.

„Sie sehen so hübsch aus und sie spielen so schön. Und sie mögen Menschen“, sagt eine achtjährige Besucherin begeistert. Doch in freier Wildbahn sieht das anders aus. Die wachsende Zahl von Menschen in Kenia lässt weniger Lebensraum für Elefanten.

So kommen Elefanten immer wieder auf Farmen. Ein Tier kann in einer Nacht die Ernte auf mehreren Quadratkilometern zerstören. Wenn sie dann noch durch Wilderei traumatisiert sind, werden sie scheu und sehr aggressiv. So sind in diesem Jahr bereits acht Menschen von Elefanten zu Tode getrampelt worden.

Das größte Problem zwischen Elefanten und Menschen sind jedoch die gut ausgerüsteten und mafia-ähnlich organisierten Banden von Wilderern. Der Chef des Kenya Wildlife Service, Richard Leaky, berichtet: „Die Wilderei in Ostafrika ist immer schlimmer geworden. Allein Tansania hat in den letzten drei Jahren 30.000 bis 40.000 Tiere verloren.“ In Kenia war der Kampf gegen die Wilderei zwar erfolgreicher. Doch obwohl im vergangenen Jahr weniger als 100 Elefanten getötet wurden, sind die Tiere nicht weniger gefährdet.

Auch das Auswildern von kleinen Elefanten wie Jotto ist nicht einfach, weil die lernen müssen, sich wie frei lebende Elefanten zu verhalten. Das aber kann ihnen kein Pfleger beibringen. Lusichi schildert: „Wir bringen sie zu einer Herde, die ihnen zeigt, was es heißt, ein wild lebender Elefant zu sein. Und das heißt auch, dass sie nicht mehr zu allen Menschen freundlich sind. Sie wissen dann, dass Menschen eine Bedrohung sind.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Deutschlandfunk“, dradio.de

Schlagwörter: Kenia, Elefant, Elefantenwaisenhaus, Babyelefanten, Stoßzähne, Elfenbein, Wilderer, Mafia, Banden, Lebensraum, Auswildern, Nairobi