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Mexiko: Drogenkartelle erpressen Schutzgelder von der Kirche

Meldung vom 28.03.2017

In Mexiko sind nicht nur Polizei und Soldaten in die täglichen Auseinandersetzungen mit den Drogenbanden verwickelt, sondern auch hilflose Zivilisten. Besonders Christen werden von der Mafia bedrängt. In den von Drogenkartellen kontrollierten Städten werden Pastoren und Kirchen häufig genötigt, Schutzgeld zu zahlen, um ihre Gottesdienste abhalten zu dürfen. „Diese ‚Steuer‘ einzufordern ist nun zum Alltag geworden“, erklärte ein mexikanischer Pastor.

„Wir reden von Orten, die sehr nah an der Hauptstadt des Landes liegen“, erläutert der Pastor, der seinen Namen nicht preisgeben möchte. Die Auseinandersetzungen mit den Kartellen, die früher nur in Grenznähe zu den Vereinigten Staaten vorkamen, greifen um sich. Der Pastor berichtete, wie Übergriffe auf Christen von den Drogenkartellen nicht nur in Mexiko, sondern in ganz Lateinamerika immer häufiger würden.

Nach Angaben von Dennis Petri, einem Analysten von Open Doors, werden die meisten Fälle gar nicht erst der Polizei mitgeteilt. Laut der Behörden würden nur 10 Prozent der Fälle der Justiz überantwortet. Die meisten Christen, die er befragt hatte, redeten von einem landesweiten Phänomen. Viele andere hätten Furcht, das Thema anzuschneiden.

„Sich über Ungerechtigkeiten zu äußern – sei es gegen Gewalt, Drogenkonsum, Drogenhandel oder organisierte Kriminalität – ist hochgefährlich, sei es von der Kanzel oder einer anderen Stelle aus“, betont Petri. Hierfür mischen sich Spione der Kartelle unter die Gemeinden und schikanieren die Gottesdienstbesucher. Solche, die sich widersetzen, erhalten Prügel, Häuser von Gemeindeleitern werden attackiert und manchmal sogar Menschen getötet.

Laut Centro Católico Multimedial wurden allein im letzten Jahrzehnt 31 Gemeindeleiter in Mexiko umgebracht. In einem der aktuellsten Fälle war der Priester Joaquin Hernández Sifuentes am 3. Januar 2017 in Saltillo, einer Stadt im Bundesstaat Coahuila, plötzlich spurlos verschwunden. Neun Tage später fand man seine Leiche zusammen mit zwei anderen in Parras, 150 Kilometer westlich von Saltillo.

In manchen Gebieten werden Gottesdienste sogar ganz untersagt und es gibt Berichte über Kirchen, die wegen der Bedrohung der Drogenmafia geschlossen wurden. „Die Kartelle sind sehr gut organisiert und können jeden deiner Schritte verfolgen. Man kann nirgendwo allein hingehen; man braucht immer Schutz“, berichtet der Pastor.

Ein Teil der Christen in Mexiko wie auch in anderen Ländern Lateinamerikas ist derzeit großer Verfolgung durch die Drogenkriminellen ausgesetzt. Ein Grund dafür ist auch die Tatsache, dass die Kirchengemeinden die Jugendlichen gezielt von den Drogengeschäften fernhalten und sie davor bewahren, in die dunklen Machenschaften der Drogenbanden verwickelt zu werden. Die Kirche schützt die Jugendlichen gerade dann, wenn die Mafia die leichten Opfer für ihre Geschäfte rekrutieren will. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert Mexiko auf Platz 41.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Open Doors“, opendoors-de.org (Pressemitteilung)

Schlagwörter: Mexiko, Drogenmafia, Drogenkrieg, Drogenkartelle, Kirche, Christen, Verfolgung, Erpressung, Schutzgeld, Jugendliche, Drogengeschäfte, Lateinamerika, Bedrohung, Schikane, Prügel, Pastoren