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Somalia: Außenminister Gabriel zu Besuch in Mogadischu

 
Meldung vom 02.05.2017

Es war ein lange geheim gehaltener Besuch: Außenminister Sigmar Gabriel ist am Montag (01.05.2017) nach Mogadischu geflogen. Bei seinem Aufenthalt in dem krisengeschüttelten Land hat er Hilfe in Millionenhöhe in Aussicht gestellt – als Sofortmaßnahme gegen die Hungersnot.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat Somalia bei einem Besuch eine Aufstockung von deutschen Hilfsgeldern versprochen. Der Minister kam unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen am Montag in der Hauptstadt Mogadischu an, um auf dem militärisch gesicherten Gelände des Flughafens politische Gespräche zu führen. „Die Dürre hier im Land droht wieder zu einer humanitären Katastrophe zu werden“, erklärte der Minister. Deutschland habe das Land deshalb bereits mit Hilfen von rund 70 Millionen Euro bedacht. „Wir sind bereit, das mindestens zu verdoppeln.“

Die internationale Gemeinschaft müsse sich noch einmal dem Kampf gegen die Hungerkatastrophe stellen, die sich bereits in dramatischem Ausmaß vor den Augen der Welt abspielt. Bei der letzten Hungersnot 2011 starben nach UN-Angaben mehr als 250.000 Menschen.

Der Besuch war zuvor wegen des hohen Sicherheitsrisikos geheim gehalten worden. Es ist der erste Besuch eines deutschen Bundesministers in dem Land seit 2012 – Dirk Niebel (FDP) war damals als Entwicklungsminister in Mogadischu. Davor besuchte knapp 20 Jahre kein Bundesminister die von Terror heimgesucht Region. Somalia befreit sich nur sehr langsam aus einem seit 1991 bestehenden Kreislauf aus Gewalt, Terror, Hungersnöten und Flucht. Die islamistische Terrororganisation Al-Schabaab bekämpft die Regierung und versetzt die Menschen mit Terroranschlägen und Überfällen in Schrecken.

Die Extremisten beherrschen zentrale Gebiete Somalias, wo derzeit auch infolge der anhaltenden Dürre mehr als sechs Millionen Menschen dringend Hilfsgüter benötigen würden. Die Hauptstadt Mogadischu wird regelmäßig durch Anschläge erschüttert, oft geraten von Regierungsbeamten und Ausländern häufig konsultierte Restaurants und Hotels ins Visier der Extremisten.

Dabei gelingt es dem Land gerade mühsam, eine parlamentarische Demokratie zu bilden und erneut staatliche Strukturen zu schaffen. Mit dem im Februar 2017 gewählten Präsidenten Mohamed Abdullahi Farmajo werden große Hoffnungen verbunden, Somalia in den Frieden zu führen.

Gabriel stellte fest, Somalia müsse sich Schritt für Schritt von internationaler Hilfe abnabeln. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir nach langer Zeit eine Regierung und einen Präsidenten hier in Somalia haben, der die große Chance hat, das Land wirklich in eine andere Situation zu bringen.“ Er forderte die Staatengemeinschaft dazu auf, das Land nicht länger als gescheiterten Staat („failed state“) abzutun, sondern anzuerkennen, dass es um einen Staat geht, „der sich mühsam zurückkämpft in eine verlässliche staatliche Struktur, in der er auch selber Sicherheit gewährleisten kann“. Mit der Reise wäre auch die Absicht verbunden, die Geberkonferenz für Somalia am 11. Mai in London vorzubereiten.

Der Premierminister Hassan Ali Khaire bat weiterhin um langfristigen Beistand für sein Land. „Unterstützen Sie Somalia, um ein besseres Land zu werden, dass es sich selbst behaupten kann.“ Gabriel inspizierte am Montag noch ein Flüchtlingslager, in dem Binnenflüchtlinge und ehemalige Kämpfer der Al-Schabaab-Miliz untergekommen sind. Am Dienstag standen politische Gespräche bei der Afrikanischen Union im Nachbarland Äthiopien an.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Außenminister Gabriel besucht Somalia




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Handelsblatt“, handelsblatt.com

Schlagwörter: Somalia, Hungersnot, Sigmar Gabriel, Besuch, Mogadischu, Außenminister, Unterstützung, Hilfsgelder, Dürre, Al-Schabaab-Miliz, Al-Shabab-Miliz, Terror, Geberkonferenz, Mohamed Abdullahi Farmajo, Sicherheitsrisiko, Flughafen, Hungertod, Nahrungsmittelhilfe, Flüchtlingslager, Hilfsgüter, London