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Äthiopien: Der Dürre den Kampf ansagen

Meldung vom 19.05.2017

Ganz Äthiopien leidet unter einer bereits lang anhaltenden Dürre. Doch das Land will sich der Plage nicht kampflos ergeben. Es gibt Maßnahmen, die angesichts dieses extremen Klimaphänomens ergriffen werden können: Die Regierung kämpft. Eine Hungersnot wie in den 80ern konnte bislang verhindert werden. Zu diesem kleinen Erfolg haben auch internationale Entwicklungsprojekte beigetragen.

Babys weinen laut vor Hunger. Die Mütter hocken ausgelaugt zwischen provisorischen Unterkünften in einem Lager für Binnenflüchtlinge im Nordosten Äthiopiens. „Ich habe noch nie eine so schlimme Dürre erlebt wie in den letzten zwei, drei Jahren. In meinem ganzen Leben noch nicht.“ Eine junge Frau hat ihr Vieh wegsterben sehen und benötigt nun dringend Hilfe: Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente. Da geht es ihr ähnlich wie knapp acht Millionen ihrer Landsleute. Äthiopien ringt seit über einem Jahr mit dem Hungerproblem in Teilen des Landes.

„Unsere Regierung ist entschlossen, die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen und alle zusätzlichen Ressourcen für die Betroffenen zu mobilisieren. Wir handeln auch in Zukunft verantwortungsbewusst“, erklärt Vizepremier Demeke Mekonen. Die äthiopische Regierung hat schon 2016 fast 400 Millionen Dollar für Nothilfe fließen lassen. Aber allein ist das Land mit der Krise überfordert – trotz aller Vorsorgeprogramme.

„Die Ernährungsunsicherheit ist mittlerweile stark gesunken. Bis jetzt haben rund drei Millionen Menschen, die 2005 noch regelmäßig auf Unterstützung angewiesen waren, ausreichend zu essen und brauchen die Hilfsprogramme nicht mehr“, meint Woldemichael Berhanu, der beim Landwirtschaftsministerium für die Nahrungsmittelversorgung verantwortlich ist. In normalen Jahren fällt es Äthiopien nicht allzu schwer, einen großen Teil seiner Bevölkerung selbst zu ernähren.

Dass es auch anders geht, zeigt ein gutes Projekt: Wasser strömt aus einer gewaltigen, gemauerten Zisterne in ein Grabensystem und von dort in Obstgärten und auf Gemüsebeete. Farmer Ato Asphao baut auf seinem Land Mangos, Orangen, Tomaten und Zwiebeln an. „Es hat sich so viel verändert. Angefangen mit gutem Trinkwasser. Früher haben wir schmutziges Wasser getrunken. Die Leute haben Durchfall bekommen, viele sind gestorben. Jetzt gibt es ein Gesundheitssystem, die Kinder gehen zur Schule. Wir leben wieder wie Menschen.“

Das Bewässerungssystem im Antsokia-Tal hat eine große Hilfsorganisation verwirklicht – mit finanzieller Unterstützung aus den USA und aus Deutschland. Auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) engagiert sich mit Entwicklungsprojekten in Äthiopien. Landesdirektor Axel Klaphake erklärt: „Aus der praktischen Erfahrung muss man sagen, ist die äthiopische Regierung ein sehr starker Partner. Es ist ganz klar ein Entwicklungsstaat, der das gesamte Regierungshandeln klar auf Ziele wie Armutsbekämpfung ausrichtet, auf Ziele wie Produktivitätsanstieg in der Landwirtschaft.“

Auch wenn man in den Medien immer nur das Negative hört, gibt es doch auch einige Erfolge zu verbuchen: Da wurden Fortbildungen für die Farmer und Programme für besseres Saatgut und Düngemittel durchgeführt. Außerdem wurde für eine bessere Bewässerung gesorgt, Kornspeicher wurden gebaut und Notfallpläne geschmiedet. Woldemichael Berhanu: „Jedes Jahr kann die Regierung sich an die Entwicklungspartner wenden, um zusätzliche Nahrungsmittelhilfe zu bekommen. Das passiert kontinuierlich, jedes Jahr. Und Nahrungsmittel werden an die Bedürftigen verteilt.“

All das hat die schlimmen Auswirkungen der Dürre abgemildert und bis jetzt einer Hungersnot wie in den 80er Jahren vorgebeugt. Aber in der schlimmsten Krise seit 50 Jahren kommt derzeit auch jegliche Vorsorge an ihre Grenzen, erklärt Christopher Hoffman von Worldvision: „Wenn Sie eine solche Dürre haben, dann ist es kaum von Bedeutung, wie gut Sie vorbereitet sind. Wenn sie zu lange andauert, schwächt sie Ihre Widerstandkraft.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Deutschlandfunk“, dradio.de

Schlagwörter: Äthiopien, Dürre, Hunger, Hungersnot, Regierung, Vorsorgeprogramme, Ernährungssicherheit, Entwicklungshilfe, Bewässerungssysteme, Entwicklungsland, Wasser, Trinkwasser, Klima, Klimawandel, Regen