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Uganda: Notstand in den Schulen – 18 Schüler müssen sich ein Buch teilen |
Meldung vom 09.10.2017
In Uganda herrscht Notstand in den Schulen, besonders in den Schulen für Flüchtlingskinder. Der Staat will Flüchtlingen aus dem Südsudan weiterhin Zuflucht bieten, gerät aber in immer größere finanzielle und organisatorische Schwierigkeiten.
Patrick arbeitet in Yangani, einer Schule, die vor etwa einem halben Jahr in Uganda eröffnet wurde, weil immer mehr Flüchtlinge aus dem Südsudan einwanderten. Unter ihnen viele Kinder und Jugendliche im Schulalter. Die Schule ist restlos überfüllt. Es gibt viel zu wenig Lehrer und Schulmaterial.
„Als ich hier anfing, hatten wir über 6.000 Schüler in der Schule“, berichtet Patrick. Die Schule konnte wegen Platzmangel viele Schüler nicht mehr aufnehmen. Die Zahl der begünstigten Kinder wurde auf 5.000 eingeschränkt. Dies sei noch immer „eine sehr hohe Zahl“, so Patrick.
Yangani ist eine staatliche Schule. Einige Schüler stammen aus der Umgebung, doch die meisten sind Flüchtlinge. Trotz der hohen Schülerzahl verfügt die Schule nur über 38 Lehrer. Patrick bemüht sich seit 10 Jahren, seinem Beruf als Lehrer gerecht zu werden, und das unter schwierigen Bedingungen, doch Yangani bringt auch ihn an seine Grenzen.
Yangani sieht aus wie ein Patchwork aus Plastikzelten. Viele sind durchlöchert, der Wind fegt durch die Planen. Doch wenn die Sonne auf die Zelte brennt, wird es drinnen immer heißer und die Kinder leiden unter den Strapazen der Hitze. Patrick zeigt in eines der Zelte, wo es kein bisschen mehr Freiraum gibt. Überall sind Schüler: manche hocken dicht gedrängt auf dem Boden, andere stehen hinten oder in den Gängen und hinter die Schulbänke quetschen sich bis zu fünf Kinder. „Manchmal ist es so eng, dass die Schüler neben dem Lehrer vor der Klasse stehen“, erzählt Patrick.
Uganda hat fast 2 Millionen Flüchtlingen aus dem Südsudan Schutz geboten, 60 Prozent von ihnen sind Kinder. Das Land punktet durch seine freundliche Flüchtlingspolitik: Die Vertriebenen erhalten ein Stück Land und können öffentliche Leistungen beziehen. Kindern wird, soweit es geht, der Schulbesuch ermöglicht. Das Bildungsministerium will erreichen, dass ein Lehrer auf 45 Schüler kommt. Drei Kinder sollen jeweils eine Schulbank zur Verfügung haben und pro 14 Schüler soll ein WC bereit stehen. Doch in Yangani kann man von diesen Standards nur träumen. „Wir haben jetzt 279 Schulbücher für alle Schüler, sie können sich vorstellen, wie schwierig es ist, sie aufzuteilen“, kritisiert Patrick.
UNHCR hat sich mit dem Bildungsministerium kurzgeschlossen, um zumindest für ein wenig Entspannung der Situation zu sorgen. Man will neue Schulen eröffnen, Lehrpersonal anstellen und Schulmaterial anschaffen, um sowohl für die lokale Bevölkerung als auch die Flüchtlingskinder eine angemessene Bildung anzubieten. „Die Regierung tut schon ihr Bestes. Wir brauchen dringend mehr finanzielle Unterstützung, um die Lücken zu füllen“, meint UNHCR-Mitarbeiter Julius Okello in Bidibidi.
Der 17-jährige Bashir rettete sich im vergangenen November vor dem Bürgerkrieg im Südsudan nach Uganda. Seine Eltern musste er zurücklassen. Er weiß nicht, was mit ihnen geschehen ist. Jetzt muss Bashir allein in Bidibidi zurechtkommen. Monatelang harrte er darauf, dass Yangani seine Türen öffnete, weil es in der Umgebung keine Schulen gab.
Bashir berichtet, dass es manchmal problematisch ist zu lernen: „Wir haben nicht genug Bücher. Wenn du etwas Geld hast, kannst du dir welche kaufen, aber die meisten Schüler können sich das nicht leisten. Manche von uns, die keine Eltern haben, haben es schwer.“ Trotzdem will Bashir auf jeden Fall die Grundschule abschließen. Er ist in der letzten Klasse. Und Patrick schildert die Situation nochmals mit Nachdruck „Stellen Sie sich vor: Nur 38 Lehrer für alle diese Schüler. Da fühlt man sich manchmal überwältigt.“
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „UNHCR“, unhcr.de (Pressemitteilung)
Schlagwörter: Uganda, Schule, Bildung, Flüchtlinge, Flüchtlingskinder, Südsudan, Lehrermangel, Schulbücher, Yangani, Bildungsministerium, Platzmangel, UNHCR
Patrick arbeitet in Yangani, einer Schule, die vor etwa einem halben Jahr in Uganda eröffnet wurde, weil immer mehr Flüchtlinge aus dem Südsudan einwanderten. Unter ihnen viele Kinder und Jugendliche im Schulalter. Die Schule ist restlos überfüllt. Es gibt viel zu wenig Lehrer und Schulmaterial.
„Als ich hier anfing, hatten wir über 6.000 Schüler in der Schule“, berichtet Patrick. Die Schule konnte wegen Platzmangel viele Schüler nicht mehr aufnehmen. Die Zahl der begünstigten Kinder wurde auf 5.000 eingeschränkt. Dies sei noch immer „eine sehr hohe Zahl“, so Patrick.
Yangani ist eine staatliche Schule. Einige Schüler stammen aus der Umgebung, doch die meisten sind Flüchtlinge. Trotz der hohen Schülerzahl verfügt die Schule nur über 38 Lehrer. Patrick bemüht sich seit 10 Jahren, seinem Beruf als Lehrer gerecht zu werden, und das unter schwierigen Bedingungen, doch Yangani bringt auch ihn an seine Grenzen.
Yangani sieht aus wie ein Patchwork aus Plastikzelten. Viele sind durchlöchert, der Wind fegt durch die Planen. Doch wenn die Sonne auf die Zelte brennt, wird es drinnen immer heißer und die Kinder leiden unter den Strapazen der Hitze. Patrick zeigt in eines der Zelte, wo es kein bisschen mehr Freiraum gibt. Überall sind Schüler: manche hocken dicht gedrängt auf dem Boden, andere stehen hinten oder in den Gängen und hinter die Schulbänke quetschen sich bis zu fünf Kinder. „Manchmal ist es so eng, dass die Schüler neben dem Lehrer vor der Klasse stehen“, erzählt Patrick.
Uganda hat fast 2 Millionen Flüchtlingen aus dem Südsudan Schutz geboten, 60 Prozent von ihnen sind Kinder. Das Land punktet durch seine freundliche Flüchtlingspolitik: Die Vertriebenen erhalten ein Stück Land und können öffentliche Leistungen beziehen. Kindern wird, soweit es geht, der Schulbesuch ermöglicht. Das Bildungsministerium will erreichen, dass ein Lehrer auf 45 Schüler kommt. Drei Kinder sollen jeweils eine Schulbank zur Verfügung haben und pro 14 Schüler soll ein WC bereit stehen. Doch in Yangani kann man von diesen Standards nur träumen. „Wir haben jetzt 279 Schulbücher für alle Schüler, sie können sich vorstellen, wie schwierig es ist, sie aufzuteilen“, kritisiert Patrick.
UNHCR hat sich mit dem Bildungsministerium kurzgeschlossen, um zumindest für ein wenig Entspannung der Situation zu sorgen. Man will neue Schulen eröffnen, Lehrpersonal anstellen und Schulmaterial anschaffen, um sowohl für die lokale Bevölkerung als auch die Flüchtlingskinder eine angemessene Bildung anzubieten. „Die Regierung tut schon ihr Bestes. Wir brauchen dringend mehr finanzielle Unterstützung, um die Lücken zu füllen“, meint UNHCR-Mitarbeiter Julius Okello in Bidibidi.
Der 17-jährige Bashir rettete sich im vergangenen November vor dem Bürgerkrieg im Südsudan nach Uganda. Seine Eltern musste er zurücklassen. Er weiß nicht, was mit ihnen geschehen ist. Jetzt muss Bashir allein in Bidibidi zurechtkommen. Monatelang harrte er darauf, dass Yangani seine Türen öffnete, weil es in der Umgebung keine Schulen gab.
Bashir berichtet, dass es manchmal problematisch ist zu lernen: „Wir haben nicht genug Bücher. Wenn du etwas Geld hast, kannst du dir welche kaufen, aber die meisten Schüler können sich das nicht leisten. Manche von uns, die keine Eltern haben, haben es schwer.“ Trotzdem will Bashir auf jeden Fall die Grundschule abschließen. Er ist in der letzten Klasse. Und Patrick schildert die Situation nochmals mit Nachdruck „Stellen Sie sich vor: Nur 38 Lehrer für alle diese Schüler. Da fühlt man sich manchmal überwältigt.“
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „UNHCR“, unhcr.de (Pressemitteilung)
Schlagwörter: Uganda, Schule, Bildung, Flüchtlinge, Flüchtlingskinder, Südsudan, Lehrermangel, Schulbücher, Yangani, Bildungsministerium, Platzmangel, UNHCR