Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Kenia: Vollbremsung für Autos – Plötzlich teilt eine tiefe Erdspalte das Rift Valley

 
Meldung vom 22.03.2018

Im kenianischen Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs bildete sich plötzlich eine riesige Spalte im Erdboden. Der Riss verläuft in einer Länge von mehreren Hundert Metern. Die genaue Ursache für die Bildung des tiefen Abgrunds ist noch nicht erforscht, doch man vermutet, dass sich der Riss aufgrund tektonischer Prozesse bildete, die auf eine langsame Abspaltung Ostafrikas vom Rest des Kontinents deuten.

Die Erdspalte zeigte sich am Montag (19.03.2018) im Narok County und teilte die vielbefahrene Mai Mahiu-Narok Straße. Dort packte man sofort an und begann, den bis zu 20 m breiten und gut 15 m tiefen Riss mit Schotter zu kitten. Die Straße verläuft zwischen den Vulkanen Mt. Longonot und Suswa am Lake Naivasha. Unweit des Mt. Longonot steht ein Geothermalkraftwerk. Die Gegend zeichnet sich also durch vulkanische Aktivitäten aus und ist erdbebengefährdet. Ein stärkeres Erdbeben wurde aber nicht gemessen.

Möglicherweise haben auch die aktuellen starken Regenfälle bei der Entstehung des Risses mitgewirkt. In einem Medienbericht konnte man sich informieren, dass entsprechende Rissstrukturen im Untergrund bereits vorhanden waren und der Regen Sedimente und Vulkanasche fortgespült haben soll, welche den Riss bisher ausfüllten.

Mount Longonot ist ein 2.776 m hoher Stratovulkan, der zum letzten Mal im Jahr 1863 Feuer und Asche ausgespuckt hat. Der Boden des Kraters ist inzwischen von Wald bedeckt. Aufsteigender Dampf deutet aber darauf hin, dass der Vulkan immer noch nicht erloschen ist. Zwischen 2004 und 2006 wurde Bodendeformation wahrgenommen, die mit Inflation von Magma einherging.

Der zweite Vulkan in der Gegend ist der 2.356 m hohe Schildvulkan Suswa. Wann er zuletzt ausbrach, ist unklar. An seinem Gipfel kann man einen verschachtelten Doppelkrater ausmachen. Sehr wahrscheinlich befindet sich der Suswa nur in einem Ruhezustand und ist noch nicht erloschen.

Da sich beide Vulkane nur wenige Kilometer von der neu entstandenen Spalte entfernt befinden, muss man mit Wechselwirkungen rechnen. Es ist möglich, dass die Kräfte, die die Erde haben aufreißen lassen, auch die Vulkane beeinflussen, oder dass der Riss auf den Vulkanismus der Region zurückzuführen ist.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Suswa Rift: Kenia spaltet sich (In Englisch)




Quelle: „Vulkane Net Newsblog“, www.vulkane.net

Schlagwörter: Kenia, Erdspalte, Riss, Rift Valley, Vulkane, tektonische Platten, Abspaltung, Ostafrika, tektonische Prozesse, Erdbeben, Krater, Straße, Narok County