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Syrien: Erneut Giftgasangriff? – Hunderte Tote und Verletzte

 
Meldung vom 13.04.2018

Wurde Giftgas eingesetzt? Der Angriff der syrischen Armee auf die Stadt Duma am 07.04.2018 lässt erneut die Wellen hoch schlagen. Wurden Chemiewaffen verwendet? Die westliche Welt, allen voran US-Präsident Donald Trump, droht ihrerseits, nun einzugreifen. Das macht den Konflikt immer explosiver. Was am Samstag genau geschah, ist noch nicht eindeutig geklärt. Die Rebellen werfen den Truppen von Präsident Baschar al-Assad vor, Giftgas eingesetzt zu haben. Die syrische Regierung und ihr wichtigster Verbündeter Russland streiten das ab.

Bei dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz auf die Rebellenhochburg Duma in Ost-Ghouta am Samstag (07.04.2018) sollen nach Angaben der Syrian American Medical Society (SAMS) und der Organisation Weißhelme mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen sein. Mehr als 500 Personen mussten in Krankenhäusern medizinisch versorgt werden.

Die UN zogen erste Schlussfolgerungen aus Berichten von mutmaßlich 49 Getöteten und Hunderten Verletzten. UN-Mitarbeiter in Syrien konnten die Berichte über einen Einsatz von Chemiewaffen in Duma bislang aber nicht unabhängig verifizieren.

Das US-Außenministerium vermutet offenbar deutlich mehr Tote: „Was wir glauben zu wissen ist, dass es eine Form von chemischer Waffe war, die bei diesem Angriff in Syrien eingesetzt wurde, und dass mindestens 85 Menschen getötet wurden, von denen wir bisher wissen“, teilte Sprecherin Heather Nauert mit.

Die Stadt Duma befindet sich im Gebiet Ost-Ghouta – östlich von Damaskus. Die Region ist nach wie vor von Assad-Truppen oder Verbündeten umstellt und wird immer wieder angegriffen. Internationale Helfer oder Journalisten haben keinen Zugang zu der Krisenregion. Eine Prüfung der Zustände vor Ort ist deshalb problematisch bis unmöglich. Auch UN-Mitarbeiter dürften sich, außer bei den selten erlaubten Hilfskonvois, den gefährlichen Zonen nicht nähern, teilten die UN mit.

Dem Außenministerium in Moskau nach sei es russischen Soldaten allerdings gestattet, nach Duma vorzudringen, um sich ein Bild über die Lage zu machen. Wie russische Medien berichteten, inspizierten die Militärs unter anderem ein Krankenhaus, um Patienten zu befragen. Dabei seien angeblich keine Personen mit Symptomen vorgefunden worden, die einen Kontakt mit Giftgas (Sarin oder Chlorgas) vermuten lassen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab dagegen bekannt, etwa 500 Krankenhauspatienten hätten Anzeichen und Symptome gezeigt, die aufträten, wenn man mit giftigen Chemikalien in Berührung gekommen ist. Die Behörde bezieht sich dabei auf Angaben von Experten und Medizinern vor Ort. Man konnte schwere Irritationen der Schleimhäute, Atemversagen und Störungen des Zentralnervensystems bei Frauen, Männern und Kindern diagnostizieren.

US-Präsident Donald Trump drohte daraufhin damit, Luftangriffe gegen militärische Ziele in Syrien zu starten. Erst gab er bekannt, seine Regierung werde in den nächsten 24 bis 48 Stunden einen Beschluss dazu fassen. Hinterher ruderte er zurück: Er wollte sich nicht zeitlich festlegen lassen. Russland habe zwar gewarnt, alle US-Raketen abzuschießen, die auf Syrien abgefeuert würden, schrieb Trump. Doch die Raketen würden kommen. Sie seien “schön, neu und 'schlau'“.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow erklärte bei einer Pressekonferenz in Moskau am Montag, russische Experten hätten in Duma „keinerlei Spuren“ von Giftgas entdeckt und ordnete das Ganze dem russischen Staatssender RT zufolge unter „Fake News“ ein. „Unsere Militärspezialisten waren vor Ort“, erklärte Lawrow. Sie hätten keine Anzeichen von Chlor oder anderen chemischen Substanzen entdecken können, die gegen Zivilisten gerichtet worden seien. Berichte über einen syrischen Angriff mit Chemiewaffen nannte Lawrow eine gezielte Provokation.

Der Iran hält die Meldungen über einen Giftgasangriff in Syrien für einen Vorwand, um einen Gegenschlag gegen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad zu provozieren. Ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran sagte noch am Sonntag, solche Vorwürfe aus den USA und anderen westlichen Ländern seien starke Indizien, dass ein Militäreinsatz bevorsteht.

Im UN-Sicherheitsrat schlugen derweil drei Resolutionsentwürfe fehl. Russland legte dabei zwei Resolutionen vor, die mehrheitlich abgelehnt wurden. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja bezog dabei Position für Russland und stimmte gegen einen Entwurf der USA. Dabei beschuldigte auch er die Amerikaner, den vorgelegten Entwurf als „Vorwand“ für einen möglichen Militäreinsatz in Syrien anbringen zu wollen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Syrien, Giftgas, Giftgasangriff, Chemiewaffen, Duma, Ghouta, Baschar al-Assad, Rebellen, Damaskus, Verletzte, Tote, Donald Trump, UN, UN-Sicherheitsrat, Krieg, Bürgerkrieg, Russland, Chlorgas, Sarin, Sergej Lawrow