Honduras: Jeden Tag kommt ein Kind unter 18 Jahren gewaltsam ums Leben

Meldung vom 04.04.2019

In Honduras ist die Kriminalität, besonders unter Jugendlichen, ein riesiges Problem. Die UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore macht auf die immer noch akute Gefahr von kriminellen Banden im ganzen Land aufmerksam. Viele Jugendliche werden gezwungen, bei diesen Gangs mitzumachen. Weigern sie sich, ist ihr Leben bedroht. Viele Minderjährige würden sich aufgrund dieser Bedrohung nicht mehr in die Schule wagen – und damit in eine Abwärtsspirale geraten, denn ohne die entsprechende Bildung haben sie keine Perspektiven.

„Pro Tag stirbt in Honduras ein Kind unter 18 Jahren wegen Gewalt“ – für ein Land, in dem eigentlich Frieden herrscht, „alarmierend“, berichtet Henrietta Fore, Exekutivdirektorin des Kinderhilfswerks UNICEF, nach ihrer Reise in das zentralamerikanische Land. Obwohl bereits Sicherheitskräfte zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Einsatz seien, sei das Land für die Jugendlichen ein „gefährlicher Ort“. Überall würden sie von umherziehenden Gangs angepöbelt und dazu genötigt, sich ihnen anzuschließen – sonst riskieren sie ihr Leben.

Die einzige Möglichkeit, dem auszuweichen, sei das Fernbleiben vom Unterricht, denn vielerorts sei der Weg dorthin von Gangs gesäumt. Über eine halbe Million der Jugendlichen vermeide deswegen den Besuch einer weiterführenden Schule, und Millionen von Kindern und Familien sähen keinen anderen Ausweg, als ihr Zuhause zu verlassen und sich auf den langen und gefährlichen Weg der Migration zu begeben. Und selbst wenn sie ihr Wunschziel erreichen, warten doch oft nur Gewalt und Ausbeutung auf sie. Um das zu verhindern und der Jugend eine Existenzgrundlage in der Heimat zu sichern, brauche es, so Fore, wahrhaftige Investitionen in Bildung und Sicherheit.


Quelle: „Vatican News“, www.vaticannews.va