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Kenia: Pestizid besiegt die Heuschreckenplage

Meldung vom 11.09.2020

Seit Monaten ringen die ostafrikanischen Länder mit der schlimmsten Heuschreckenplage seit Jahrzehnten. In Kenia werden nun die ersten Erfolge gemeldet – doch noch gibt es keine Entwarnung, denn die Schwärme fallen weiter über etliche andere Länder her. Experten raten zur Beharrlichkeit.

Kenia hat sich durch entschiedenes Vorgehen gegen die Heuschrecken durchsetzen können. In Kenia „konnten wir eine große Zahl von Schwärmen kontrollieren“, sagte am Donnerstag (10.09.2020) Dominique Burgeon, der Leiter der Notfallabteilung der UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO). Von einst 29 Bezirken hätten derzeit nur noch zwei oder drei unter den Wüstenheuschrecken zu leiden. „Aber die Arbeit ist noch nicht vorbei.“ Denn in mehreren Ländern in Ostafrika, der arabischen Halbinsel und in Asien richten die Schwärme noch immer viel Zerstörung an –- und dies destabilisiert die ganze Region. „Wir müssen wachsam bleiben.“

Seit Ende letzten Jahres breiten sich Millionen von Wüstenheuschrecken über ganze Regionen aus und vertilgen alle Nutzpflanzen. Ein Schwarm von etwa einem Quadratkilometer kann an einem Tag so viel Nahrung zu sich nehmen wie 35.000 Menschen. Sobald ein Land von diesen Insekten heimgesucht wird, sind die Nachbarländer auch in Gefahr – denn als ausgewachsene Tiere können die Insekten mit günstigem Wind am Tag mehr als 130 Kilometer weit fliegen.

Kenia, Äthiopien und Somalia waren bislang am meisten durch die Heuschrecken betroffen. Doch in Kenia habe man die Insekten erfolgreich durch das Sprühen von Pestiziden bekämpfen können, sagte Burgeon nach einem Besuch mit anderen FAO-Vertretern im Norden des Landes. Rund 157.000 Hektar Land seien inzwischen besprüht worden. Man hatte große Sorge, dass die Heuschrecken die landwirtschaftlichen Flächen erneut kurz vor der Erntezeit attackieren würden. Die Region leidet ohnehin unter großer Lebensmittelknappheit. Doch durch das Sprühen konnten in Kenia rund 315.000 Tonnen Getreide gerettet werden, was für etwa 2,1 Millionen Menschen Nahrung für ein Jahr darstellt, wie Burgeon erklärte.

Allerdings darf man im Kampf gegen die Plage noch lange nicht nachlassen: In Teilen von Äthiopien und Somalia treiben laut der FAO derzeit nach wie vor große Schwärme ihr Unwesen. „Diese Schwärme können sich multiplizieren“, weiß Kenneth Mwangi vom regionalen Klimazentrum ICPAC. Denn vor allem in Äthiopien sowie im Sudan gibt es derzeit viel Niederschlag, was zu mehr Vegetation und somit mehr Futter für die Insekten führt. Wenn sich die Winde drehen – was im Oktober oft der Fall ist – könnten sich die Heuschrecken den Experten zufolge wieder Kenia nähern.

Die Maßnahmen müssen aus Expertensicht beharrlich weitergeführt werden. Mwangi erklärt, aus Erfahrung wisse man: „Es dauert etwa zwei Jahre, die Lage komplett unter Kontrolle zu bringen.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Greenpeace Magazin“, greenpeace-magazin.de

Schlagwörter: Kenia, Pestizid, Heuschrecken, Heuschreckenplage, Roundup, Hunger, Ernten, Insekten, Besprühung, Landwirtschaft