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Äthiopien: Mehrere Deutsche könnten im Kampfgebiet festsitzen

Meldung vom 12.11.2020

Die Kämpfe in Tigray in Äthiopien sind in vollem Gange. Eine „niedrige zweistellige Zahl“ Deutscher befände sich nach Aussage des Auswärtigen Amtes vermutlich noch im äthiopischen Kampfgebiet. Amnesty meldet derweil ein „Massaker“ mit hunderten Toten.

Dem Auswärtige Amt liegen Informationen vor, wonach auch deutsche Staatsbürger in dem Kriegsgebiet sind. Genaue Zahlen könne man derzeit nicht angeben, weil die Region von der Außenwelt praktisch abgeschnitten ist und niemand dazu angehalten wird, sich bei der Behörde vor einer Reise in die Region zu registrieren.

Das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba setzen derzeit alle Hebel in Bewegung, die Betroffenen so schnell wie möglich aus dem Gebiet zu evakuieren. Man sei deshalb in enge Zusammenarbeit mit der äthiopischen Regierung und internationalen und europäischen Partnern getreten. Auch eine dreistellige Zahl an EU-Bürgern sitzt in den umkämpften Regionen wohl noch fest. Hilfsorganisationen bezifferten Anfang der Woche etwa 300 bis 350 Personen.

Inoffiziell wurde bekannt, dass die Behörde mit einigen der Betroffenen eine Verbindung aufbauen konnte. Beobachter berichten jedoch von einer „totalen“ Blockade. Telefon- und Internetverbindungen wurden unterbrochen. Die Versorgung mit Wasser, Nahrungsmitteln und der Handel jeglicher Art wurden von der Armee gestoppt. Nur sehr vereinzelt entstehe eine Chance, mit Personen in der Region zu sprechen, unter anderem über eine geschützte Internetverbindung der tigrayischen Regierung und über Satellitentelefone.

Amnesty International meldete am Freitag (13.11.2020), man habe es möglicherweise mit hunderten getöteten Zivilisten zu tun. Die Menschenrechtsorganisation gründet ihre Aussagen auf von ihr überprüfte Augenzeugenberichte und Bildmaterial. Demnach sollen in der Stadt Mai-Kadra Leichen mit klaffenden Wunden aufgefunden worden sein, die von Messern und Macheten zu stammen scheinen.

Wer den Angriff verübt hat, war zunächst schwer zu klären. Augenzeugen berichteten, dass Milizen, die der Volksbefreiungsfront TPLF nahestehen, für das Blutbad verantwortlich seien. Die TPLF ist die Regierungspartei in Tigray, sie liegt im Streit mit der Regierung in Addis Abeba.

Der Konflikt besteht schon seit längerer Zeit. Nun geht Regierungschef Abiy Ahmed seit eineinhalb Wochen mit einer Militäroffensive hart gegen die Region Tigray vor. Schon seit langer Zeit wollte Tigray mehr Autonomie für sich durchsetzen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de

Schlagwörter: Äthiopien, Tigray, Krieg, Kämpfe, Militäroffensive, Deutsche, Auswärtiges Amt, Abiy Ahmed, Massaker, Autonomie, ethnische Unruhen