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Nicaragua: Ortega geht mit Verhaftungswelle gegen seine Gegner vor |
Meldung vom 14.06.2021
Wenige Monate vor den Präsidentschaftswahlen in Nicaragua ergreift die Regierung erneut drakonische Maßnahmen, um die Opposition zum Schweigen zu bringen. Staatsoberhaupt Daniel Ortega wolle so seine Machtposition sichern, glauben Regimegegner.
In Nicaragua schreitet die Regierung des ehemaligen Revolutionsführers Daniel Ortega gut fünf Monate vor den Präsidentschaftswahlen weiterhin hart gegen die politische Konkurrenz ein. Am Sonntag (13.06.2021) nahm die Polizei unter anderem die ehemalige Guerillera Dora María Téllez fest. Während der sandinistischen Revolution gegen die Jahrzehnte lange Diktatur des Somoza-Clans machte sie sich als „Comandante Dos“, „Kommandantin Nummer Zwei“, einen Namen.
Nach der Revolution erlangte die heute 65-jährige das Amt der Gesundheitsministerin. Doch seit den 1990er-Jahren sind Téllez und Ortega zu Rivalen geworden. Téllez wurde Mitbegründerin der Bewegung der sandinistischen Erneuerung, die heute unter dem Namen Unamos aktiv ist.
Derzeit werden besonders erfolgreiche Präsidentschaftsanwärter verhaftet, die Ortega wirklich gefährlich werden könnten. Auch die Unamos Parteispitze sowie den ehemaligen sandinistischen General Hugo Torres führte die Polizei am Sonntag ab. Torres ging kurz vor seiner Verhaftung per Twitter an die Öffentlichkeit: „Das ist die verzweifelte Reaktion eines Regimes, das dem Tod geweiht ist. Ein Regime das keine legale Basis hat, um sich über November hinaus an der Macht zu halten, wenn freie und durch Wahlbeobachter überwachte Wahlen stattzufinden haben. Ich bin mittlerweile 73 Jahre alt, ich hätte nie gedacht, noch einmal gegen eine Diktatur kämpfen zu müssen“, teilte er mit.
Bei den aktuellen Verhaftungen stehen also vor allem ehemalige revolutionäre Verbündete im Visier Ortegas. Sie prangern seit langem an, dass Ortega seine sandinistischen Ideale verraten und nach dem Sturz des letzten Somoza-Diktators, der sehr viele Menschenleben gekostet hat, eine neue Familiendiktatur aufgebaut habe.
Seit Anfang des Monats wurden rund ein Dutzend Oppositionspolitiker, darunter vier potenzielle Präsidentschaftskandidaten, ins Gefängnis geworfen, auch Christina Chamorro, Tochter der ehemaligen Präsidentin Violeta Chamorro.
Damit steht fast allen Kandidaten, die Ortega und seiner Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murillo gefährlich werden können, unweigerlich der Ausschluss von den Wahlen im November 2021 bevor.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de
Schlagwörter: Nicaragua, Wahlen, Daniel Ortega, Verhaftungen, Verhaftungswelle, Somoza Diktatur, Sandinisten, Revolution, Familiendiktatur
In Nicaragua schreitet die Regierung des ehemaligen Revolutionsführers Daniel Ortega gut fünf Monate vor den Präsidentschaftswahlen weiterhin hart gegen die politische Konkurrenz ein. Am Sonntag (13.06.2021) nahm die Polizei unter anderem die ehemalige Guerillera Dora María Téllez fest. Während der sandinistischen Revolution gegen die Jahrzehnte lange Diktatur des Somoza-Clans machte sie sich als „Comandante Dos“, „Kommandantin Nummer Zwei“, einen Namen.
Nach der Revolution erlangte die heute 65-jährige das Amt der Gesundheitsministerin. Doch seit den 1990er-Jahren sind Téllez und Ortega zu Rivalen geworden. Téllez wurde Mitbegründerin der Bewegung der sandinistischen Erneuerung, die heute unter dem Namen Unamos aktiv ist.
Derzeit werden besonders erfolgreiche Präsidentschaftsanwärter verhaftet, die Ortega wirklich gefährlich werden könnten. Auch die Unamos Parteispitze sowie den ehemaligen sandinistischen General Hugo Torres führte die Polizei am Sonntag ab. Torres ging kurz vor seiner Verhaftung per Twitter an die Öffentlichkeit: „Das ist die verzweifelte Reaktion eines Regimes, das dem Tod geweiht ist. Ein Regime das keine legale Basis hat, um sich über November hinaus an der Macht zu halten, wenn freie und durch Wahlbeobachter überwachte Wahlen stattzufinden haben. Ich bin mittlerweile 73 Jahre alt, ich hätte nie gedacht, noch einmal gegen eine Diktatur kämpfen zu müssen“, teilte er mit.
Bei den aktuellen Verhaftungen stehen also vor allem ehemalige revolutionäre Verbündete im Visier Ortegas. Sie prangern seit langem an, dass Ortega seine sandinistischen Ideale verraten und nach dem Sturz des letzten Somoza-Diktators, der sehr viele Menschenleben gekostet hat, eine neue Familiendiktatur aufgebaut habe.
Seit Anfang des Monats wurden rund ein Dutzend Oppositionspolitiker, darunter vier potenzielle Präsidentschaftskandidaten, ins Gefängnis geworfen, auch Christina Chamorro, Tochter der ehemaligen Präsidentin Violeta Chamorro.
Damit steht fast allen Kandidaten, die Ortega und seiner Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murillo gefährlich werden können, unweigerlich der Ausschluss von den Wahlen im November 2021 bevor.
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Nicaragua: Die verratene Revolution |
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de
Schlagwörter: Nicaragua, Wahlen, Daniel Ortega, Verhaftungen, Verhaftungswelle, Somoza Diktatur, Sandinisten, Revolution, Familiendiktatur