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Haiti: Mindestens 28 Täter am Präsidentenmord beteiligt |
Meldung vom 09.07.2021
Neueste Erkenntnisse für das Mordattentat an Haitis Präsident Jovenel Moïse: Mindestens 28 Menschen führten nach Polizeiangaben das Mordattentat gegen den Präsidenten Moïse aus. Die Behörden gaben an, 17 Personen in diesem Zusammenhang festgenommen zu haben.
17 Tatverdächtigte, die die Residenz des Präsidenten gestürmt hatten, wurden gestern der Öffentlichkeit präsentiert und vor die Presse geführt. Schwerbewaffnete vermummte haitianische Sicherheitskräfte in Tarnanzügen brachten sie in Handschellen vor die Kameras der Journalisten. Auf einem weißen Klapptisch wird den Medien das beschlagnahmte Waffenarsenal vor Augen geführt, das die Täter bei der Attacke verwendet haben sollen.
Die Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse wurde nach neuesten Angaben der Polizei in Haiti von 26 Kolumbianern und zwei US-Amerikanern haitianischer Herkunft ausgeführt, angeblich waren sie paramilitärische Söldner. Davon seien 15 Kolumbianer und die zwei US-Männer ergriffen worden, erklärte der haitianische Polizeichef Léon Charles vor laufenden Kameras. Drei weitere Kolumbianer wurden erschossen und weitere acht sind auf der Flucht, hieß es. Die kolumbianische Regierung sagte ihre Zusammenarbeit zu.
Laut dem Verteidigungsminister des südamerikanischen Landes Diego Molano gehörten mindestens sechs der kolumbianischen Täter ehemals den nationalen Streitkräften an. „Wir haben unserer Polizei und dem Militär die Anweisung gegeben, dass sie alles dafür tun sollen, um bei der Aufklärung dieser Tat zu helfen“, sagte er.
Das Motiv und die Hintergründe für die Tat sind bislang immer noch im Dunklen. Auch ein paar Tage nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse sind viele Straßen, die ansonsten voller Autos sind, teils wie ausgestorben. Viele Läden haben nicht geöffnet. In Pétionville, wo vor allen Dingen Oberschichtsfamilien wohnen, soll es zu Überfällen und Plünderungen gekommen sein, wie Bewohner von Port-au-Prince meldeten.
Die Kunststudentin und Autorin Melissa Béralus beispielsweise ist in Sorge, dass ein Machtvakuum in Haiti entsteht und daraus ein Bürgerkrieg resultiert: „Ich glaube nicht, dass das Wohlergehen der Menschen jetzt im Fokus der politischen Elite steht. Und angesichts der großen Anzahl der kriminellen Banden befürchte ich, dass die politischen Akteure die Gangs dazu benutzen, um weitere Unsicherheit zu verursachen. Ich habe Angst, dass gerade in den Armenvierteln noch mehr Waffen verteilt werden.“
Trotzdem ist es für sie keine Option, das Land zu verlassen. Auch der Lehrer James Darbouze lässt sich nicht abschrecken. „Wenn der vermeintlich bestgeschützteste Mann im Land einfach so umgebracht wird, warum sollte es mich dann nicht treffen? Ich mache mir Sorgen um die Sicherheitslage. Aber trotzdem will ich nach wie vor für soziale Veränderungen in meinem Land kämpfen.“
Derweil sind Konflikte um die Führung im Land entbrannt. Der bisherige Ministerpräsident Claude Joseph hat sich selbst kurz nach dem Tod von Jovenel Moïse zum Interimspräsidenten eingesetzt. Er war Anfang der Woche eigentlich von Moïse abgesetzt worden. Der designierte Regierungschef Ariel Henry zweifelte gestern deshalb seine Legitimität an. In einem Interview bekräftigte er, das Amt stünde eigentlich ihm zu.
In einer Online-Pressekonferenz wandte sich die UN-Sonderbeauftragte für Haiti, Helen La Lime, an die politische Elite. Die Autoritäten, die Konfliktparteien müssen ihre Differenzen ausräumen und gemeinsam Lösungen zu finden, um diese schwierige Etappe zu überstehen. Die Krise soll auf eine friedliche Art und Weise bewältigt werden, damit die Menschen in Haiti, die im September einer Wahl entgegensehen, entscheiden können, wer in der nächsten Regierung sein soll. Seit Jahren steckt Haiti in einer politischen Krise fest, das Land ist zerrüttet. Korruption, Misswirtschaft und die Kriminalität von Banden bedrängen die Bevölkerung.
Haitis Wahlminister Mathias Pierre versicherte aber, dass sowohl die Präsidentschaftswahl als auch das Verfassungsreferendum wie geplant am 26. September stattfinden soll. „Die Wahl war nicht für Jovenel Moise als Präsident. Sie wurde als Notwendigkeit gesehen, um das Land und das politische System zu stabilisieren“, betonte Mathias Pierre gegenüber Medien.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de
Schlagwörter: Haiti, Präsidentenmord, Attentat, Täter, Tatverdächtige, Festnahmen, Kolumbianer, Jovenel Moïse, Militär, Söldner, Machtvakuum, Bürgerkrieg, Paramilitär, Regierung, Wahl, Claude Joseph
17 Tatverdächtigte, die die Residenz des Präsidenten gestürmt hatten, wurden gestern der Öffentlichkeit präsentiert und vor die Presse geführt. Schwerbewaffnete vermummte haitianische Sicherheitskräfte in Tarnanzügen brachten sie in Handschellen vor die Kameras der Journalisten. Auf einem weißen Klapptisch wird den Medien das beschlagnahmte Waffenarsenal vor Augen geführt, das die Täter bei der Attacke verwendet haben sollen.
Die Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse wurde nach neuesten Angaben der Polizei in Haiti von 26 Kolumbianern und zwei US-Amerikanern haitianischer Herkunft ausgeführt, angeblich waren sie paramilitärische Söldner. Davon seien 15 Kolumbianer und die zwei US-Männer ergriffen worden, erklärte der haitianische Polizeichef Léon Charles vor laufenden Kameras. Drei weitere Kolumbianer wurden erschossen und weitere acht sind auf der Flucht, hieß es. Die kolumbianische Regierung sagte ihre Zusammenarbeit zu.
Laut dem Verteidigungsminister des südamerikanischen Landes Diego Molano gehörten mindestens sechs der kolumbianischen Täter ehemals den nationalen Streitkräften an. „Wir haben unserer Polizei und dem Militär die Anweisung gegeben, dass sie alles dafür tun sollen, um bei der Aufklärung dieser Tat zu helfen“, sagte er.
Das Motiv und die Hintergründe für die Tat sind bislang immer noch im Dunklen. Auch ein paar Tage nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse sind viele Straßen, die ansonsten voller Autos sind, teils wie ausgestorben. Viele Läden haben nicht geöffnet. In Pétionville, wo vor allen Dingen Oberschichtsfamilien wohnen, soll es zu Überfällen und Plünderungen gekommen sein, wie Bewohner von Port-au-Prince meldeten.
Die Kunststudentin und Autorin Melissa Béralus beispielsweise ist in Sorge, dass ein Machtvakuum in Haiti entsteht und daraus ein Bürgerkrieg resultiert: „Ich glaube nicht, dass das Wohlergehen der Menschen jetzt im Fokus der politischen Elite steht. Und angesichts der großen Anzahl der kriminellen Banden befürchte ich, dass die politischen Akteure die Gangs dazu benutzen, um weitere Unsicherheit zu verursachen. Ich habe Angst, dass gerade in den Armenvierteln noch mehr Waffen verteilt werden.“
Trotzdem ist es für sie keine Option, das Land zu verlassen. Auch der Lehrer James Darbouze lässt sich nicht abschrecken. „Wenn der vermeintlich bestgeschützteste Mann im Land einfach so umgebracht wird, warum sollte es mich dann nicht treffen? Ich mache mir Sorgen um die Sicherheitslage. Aber trotzdem will ich nach wie vor für soziale Veränderungen in meinem Land kämpfen.“
Derweil sind Konflikte um die Führung im Land entbrannt. Der bisherige Ministerpräsident Claude Joseph hat sich selbst kurz nach dem Tod von Jovenel Moïse zum Interimspräsidenten eingesetzt. Er war Anfang der Woche eigentlich von Moïse abgesetzt worden. Der designierte Regierungschef Ariel Henry zweifelte gestern deshalb seine Legitimität an. In einem Interview bekräftigte er, das Amt stünde eigentlich ihm zu.
In einer Online-Pressekonferenz wandte sich die UN-Sonderbeauftragte für Haiti, Helen La Lime, an die politische Elite. Die Autoritäten, die Konfliktparteien müssen ihre Differenzen ausräumen und gemeinsam Lösungen zu finden, um diese schwierige Etappe zu überstehen. Die Krise soll auf eine friedliche Art und Weise bewältigt werden, damit die Menschen in Haiti, die im September einer Wahl entgegensehen, entscheiden können, wer in der nächsten Regierung sein soll. Seit Jahren steckt Haiti in einer politischen Krise fest, das Land ist zerrüttet. Korruption, Misswirtschaft und die Kriminalität von Banden bedrängen die Bevölkerung.
Haitis Wahlminister Mathias Pierre versicherte aber, dass sowohl die Präsidentschaftswahl als auch das Verfassungsreferendum wie geplant am 26. September stattfinden soll. „Die Wahl war nicht für Jovenel Moise als Präsident. Sie wurde als Notwendigkeit gesehen, um das Land und das politische System zu stabilisieren“, betonte Mathias Pierre gegenüber Medien.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de
Schlagwörter: Haiti, Präsidentenmord, Attentat, Täter, Tatverdächtige, Festnahmen, Kolumbianer, Jovenel Moïse, Militär, Söldner, Machtvakuum, Bürgerkrieg, Paramilitär, Regierung, Wahl, Claude Joseph