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Äthiopien: „Das Land ist am Ende seiner Kräfte“ |
Meldung vom 28.07.2021
In der äthiopischen Region Tigray nehmen die Gefechte zwischen der lokalen „Volksbefreiungsfront“ und Truppen der Zentralregierung kein Ende. Im Interview mit Radio Vatikan schilderte der Botschafter des Souveränen Malteserordens in Äthiopien, Paolo Borin, wie der Konflikt das ganze Land in Brand setzt.
In dem Konflikt zwischen der äthiopischen Bundesregierung und den Kämpfern der TPLF (Tigray-Volksbefreiungsfront) gab es zuletzt immer weniger Verständigung. Nach dem erfolglosen Versuch eines Waffenstillstandes loderten die Kämpfe wieder auf; auch Soldaten aus dem benachbarten Eritrea mischen sich in der von der Außenwelt weitgehend abgeschnittenen Tigray-Region in die Kämpfe ein.
„Wir sind in einer Phase, in der sich die verschiedenen Positionen stark radikalisiert haben“, erklärte der Malteser-Botschafter in Äthiopien, Paolo Borin, die aktuelle Lage. „Jede Seite ist vielleicht auf dem Höhepunkt ihrer Unnachgiebigkeit.“
Tausende von Menschen haben in den Kämpfen in Tigray bereits ihr Leben verloren, rund zwei Millionen mussten fliehen, über 400.000 hungern – unter anderem, weil die humanitären Hilfen aufgrund von Blockaden und Kämpfen nicht zu den Notleidenden durchdringen.
Borin berichtet: „Die Gefahr einer Hungersnot ist immer akuter. Es fehlt praktisch alles: Nahrung, Wasser, Elektrizität, Kommunikation, Treibstoff, Medikamente, sanitäres Material im Allgemeinen, Anästhetika und Desinfektionsmittel. Ich würde auch Unterkünfte für die Hunderttausenden von Vertriebenen hinzufügen, die in dem Gebiet umherwandern. Kurzum, eine tragische Einkaufsliste für ein humanitäres Drama, dessen Auswirkungen leider noch lange nachwirken werden.“
Der vor acht Monaten ausgebrochene Tigray-Konflikt habe Äthiopien auch insgesamt extrem destabilisiert, so Borin weiter – im Land, aber auch von internationaler Seite her, nehme der Druck zu, so der Malteser-Botschafter, der auch als Ständiger Vertreter bei der Afrikanischen Union zum Einsatz kommt.
„Das Land ist am Ende seiner Kräfte, und es gibt Unruhen auch in anderen Landesteilen. Nach Jahren des Wachstums befindet sich die Wirtschaft im Sinkflug, die Inflation ist sehr hoch, die Kaufkraft zusammengebrochen, Investoren fliehen. Nach außen hin übt die internationale Gemeinschaft, die lange Zeit geschwiegen hat, zunehmend Kritik an den Vorgängen in Tigray und an den Menschenrechtsverletzungen“, betont Borin.
Quelle: „Vatican News“, www.vaticannews.va
Schlagwörter: Äthiopien, Tigray, Krieg, Gefechte, Kämpfe, Waffenstillstand, Wirtschaft, Inflation, Gewalt, Hunger, Hungersnot, Katholische Kirche, Investoren, Truppen, Zentralregierung, Volksbefreiiungsfront, Eritrea
In dem Konflikt zwischen der äthiopischen Bundesregierung und den Kämpfern der TPLF (Tigray-Volksbefreiungsfront) gab es zuletzt immer weniger Verständigung. Nach dem erfolglosen Versuch eines Waffenstillstandes loderten die Kämpfe wieder auf; auch Soldaten aus dem benachbarten Eritrea mischen sich in der von der Außenwelt weitgehend abgeschnittenen Tigray-Region in die Kämpfe ein.
„Wir sind in einer Phase, in der sich die verschiedenen Positionen stark radikalisiert haben“, erklärte der Malteser-Botschafter in Äthiopien, Paolo Borin, die aktuelle Lage. „Jede Seite ist vielleicht auf dem Höhepunkt ihrer Unnachgiebigkeit.“
Tausende von Menschen haben in den Kämpfen in Tigray bereits ihr Leben verloren, rund zwei Millionen mussten fliehen, über 400.000 hungern – unter anderem, weil die humanitären Hilfen aufgrund von Blockaden und Kämpfen nicht zu den Notleidenden durchdringen.
Borin berichtet: „Die Gefahr einer Hungersnot ist immer akuter. Es fehlt praktisch alles: Nahrung, Wasser, Elektrizität, Kommunikation, Treibstoff, Medikamente, sanitäres Material im Allgemeinen, Anästhetika und Desinfektionsmittel. Ich würde auch Unterkünfte für die Hunderttausenden von Vertriebenen hinzufügen, die in dem Gebiet umherwandern. Kurzum, eine tragische Einkaufsliste für ein humanitäres Drama, dessen Auswirkungen leider noch lange nachwirken werden.“
Der vor acht Monaten ausgebrochene Tigray-Konflikt habe Äthiopien auch insgesamt extrem destabilisiert, so Borin weiter – im Land, aber auch von internationaler Seite her, nehme der Druck zu, so der Malteser-Botschafter, der auch als Ständiger Vertreter bei der Afrikanischen Union zum Einsatz kommt.
„Das Land ist am Ende seiner Kräfte, und es gibt Unruhen auch in anderen Landesteilen. Nach Jahren des Wachstums befindet sich die Wirtschaft im Sinkflug, die Inflation ist sehr hoch, die Kaufkraft zusammengebrochen, Investoren fliehen. Nach außen hin übt die internationale Gemeinschaft, die lange Zeit geschwiegen hat, zunehmend Kritik an den Vorgängen in Tigray und an den Menschenrechtsverletzungen“, betont Borin.
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Quelle: „Vatican News“, www.vaticannews.va
Schlagwörter: Äthiopien, Tigray, Krieg, Gefechte, Kämpfe, Waffenstillstand, Wirtschaft, Inflation, Gewalt, Hunger, Hungersnot, Katholische Kirche, Investoren, Truppen, Zentralregierung, Volksbefreiiungsfront, Eritrea