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Kenia: Slumlords regieren die Armenviertel

 
Meldung vom 22.12.2021

In den Armenvierteln von Kenia regieren die Slumlords. Sie besitzen oft etliche Elendshütten und vermieten sie. Doch in Wahrheit beuten sie die Ärmsten der Armen aus. Jetzt, in Zeiten der Pandemie, haben die Menschen ihre Gelegenheitsjobs verloren und kein Geld mehr, die Miete zu zahlen. Dann kommen die Slum Gangs zum Einsatz, mit Prügelknüppeln und Macheten…

In den Slums in Nairobi leben durchschnittlich 2,6 Personen in einer Ein-Raum-Wellblechhütte. Es gibt keinerlei sanitäre Anlagen, keine Küche, keinen Strom- oder Wasseranschluss. Dennoch lassen sich die Slumlords das Wohnen gut bezahlen. 30 Euro Miete kostet eine Wellblechhütte oder ein Raum monatlich. Der Markt wird nicht reguliert, die Menschen müssen zahlen, was verlangt wird.

Wer die Miete für eine armselige Hütte in Nairobis Slums nicht bezahlt, fliegt raus, oder der Slumlord schickt in regelmäßigen Abständen die berüchtigten Slum Gangs, kriminelle Schlägerbanden, die den insolventen Mieter zusammenschlagen und bedrohen.

Slumlord Peter Cheges hat 30 Hütten, wobei dieser Besitz nirgendwo rechtlich geregelt oder eingetragen ist, hier herrscht das Recht des Stärkeren. Er treibt seine Miete immer persönlich ein.

Cheges größter Traum ist es, von 30 Hütten auf 40 zu expandieren. Im Augenblick sieht er sich als Verlierer in der Corona-Krise. Wegen des sich zuspitzenden Elends in der Corona-Pandemie stehen viele seiner Hütten leer. Er ist schon dazu übergegangen, die Miete nicht mehr monatlich einzutreiben, sondern die Leute einige Monate in Ruhe zu lassen – doch dann schickt er seine berüchtigte Slum Gang. Ihr Anführer sagt: „Meistens verwenden wir Macheten oder Messer. Dies ist Afrika, wie gehen den alten Weg!“

Eine seiner Mieterinnen ist Agnes Muhavishe. Sie lebt mit acht Familienmitgliedern in einem kleinen Raum. Seit der Pandemie hat sie keine Arbeit mehr gefunden. Früher konnte sie sich mit Gelegenheitsjobs durch das Leben schlagen. Doch das funktioniert seit Covid-19 nicht mehr. Heute hat sie oft Hunger. Die ständige Sorge, täglich etwas zu essen aufzutreiben und Geld für die Miete zusammenzubringen, macht sie manchmal ganz krank. Wie ihr geht es vielen in den Slums von Nairobi. Die Lage hat sich durch Corona extrem verschärft. Die Menschen werden vom Staat alleine gelassen.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Kenia: Slumlords




Quelle:  „Deutsche Welle“, dw-world.de

Schlagwörter: Kenia, Slums, Miete, Hütten, Slumlords, Armut, Corona, Covid-19, Pandemie, Elend, Hunger, Insolvenz, Schlägertruppen, Slum Gangs, Kriminalität