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Somalia: Al-Schabaab-Miliz attackiert Militärbasis der Afrikanischen Union

Meldung vom 05.05.2022

Die Al-Schabaab-Miliz hat eine Militärbasis in Somalia angegriffen. Die dschihadistische Gruppe hat sich weiter ausgebreitet und zeigt ihre Stärke.

Mit einem groß angelegten Angriff auf ein Lager von Friedenstruppen der Afrikanischen Union in Somalia hat die Al-Schabaab-Miliz zum Ausdruck gebracht, wie sehr sie die Stabilität des ostafrikanischen Landes nach wie vor unterhöhlt. Wie das burundische Militär kürzlich bekannt gab, seien bei dem Angriff der Dschihadisten auf die Mi­litärbasis nahe dem Ort El-Baraf zehn Soldaten ums Leben gekommen. 25 weitere Soldaten trugen demnach Verletzungen davon. Andere Medien sprachen von mehreren Dutzend Todesopfern, unter ihnen Zivilisten. Die Al-Schabaab-Miliz selbst behauptete, mehr als 170 Soldaten getötet zu haben. Der militärische Stützpunkt befindet sich etwa 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Mogadischu.

Die Dschihadisten setzen sich seit vielen Jahren gegen die Regierung des Krisenstaats am Horn von Afrika zur Wehr. Während sie lange Zeit vorwiegend größere Angriffe auf staatliche Institutionen zur ihrer Strategie zählten, entsendet die Gruppe seit einigen Monaten verstärkt einzelne Attentäter, die sich an ausgesuchten Zielen selbst in die Luft sprengen. Damit setzt sie alles daran, den derzeit laufenden Prozess zur Be­stimmung einer neuen Staatsführung zu stören.

Ende März waren bei einem solchen Anschlag in der Stadt Beledweyne 48 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen eine bekannte Parlamentsabgeordnete; mehr als hundert weitere erlitten Verletzungen. Kurz zuvor hatten zwei Al-Schabaab-Kämpfer den Flughafen ins Visier genommen, ebenfalls um den Wahlprozess zu behindern. Kurz darauf ereignete sich ein Mörserangriff auf das Parlamentsgebäude.

Laut der Einschätzung von Fachleuten ist Al-Schabaab stärker als je zuvor. Die Zahl der Kämpfer wird auf 5.000 bis 10.000 beziffert. Finanziell ist die mit Al-Kaida verbündete Gruppe gut aufgestellt. Sie bezieht Gelder unter anderem durch Erpressungen, aber auch indem sie von den Zivilisten, die in den unter ihrer Kontrolle stehenden Gebieten leben, Steuern abpresst. Das betrifft vor allem Zentral- und Südsomalia. Im Jahr 2021 sollen sich ihre Einnahmen auf 180 Millionen Dollar belaufen haben.

Die Miliz zieht Nutzen aus der jetzigen Situation in Somalia, denn der – ohnehin komplizierte – Wahlprozess geht nur unter beträchtlichem Chaos vonstatten. Er sollte schon Ende 2020 anfangen, zog sich aber bis November 2021 hin, unter anderem wegen eines Machtkampfs zwischen Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed und Ministerpräsident Mohamed Hussein Roble. Zuletzt bat Roble Ende April sogar die Friedenstruppen der Afrikanischen Union darum, ein Plenum des neu gewählten Unterhauses zu bewachen.

Zum anderen haben die USA durch eine Entscheidung des da­maligen Präsidenten Donald Trump ihre Militärmission in Somalia Anfang 2021 praktisch auslaufen lassen. Unter dem Nachfolger Joe Biden wurde auch die Zahl der Drohnenangriffe auf Al-Schabaab weiter heruntergefahren. Experten im amerikanischen Militär warnen daher, dass die Gruppe, die als „tödlichster Arm von Al-Kaida“ be­zeichnet wird, ihren Einfluss ausweitet.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net

Schlagwörter: Somalia, Al-Schabaab-Miliz, Al-Schabab, Dschihad, Attentate, Militärbasis, Afrikanische Union, Selbstmordattentate, Wahlen, Regierungsbildung