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Äthiopien: Präsident Abiy baut sich einen Prunkpalast

Meldung vom 11.07.2023

Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed lässt sich einen Palast errichten, der Milliardenkosten verursacht. Das Gebäude soll umgeben sein von drei künstlichen Seen, einer Seilbahn und einem Zoo. Seine Umgebung dergestalt luxuriös zu gestalten, sei eine Metapher für die Verwandlung des Landes, rechtfertigte Abiy sein ehrgeiziges Projekt.

Das Projekt unterlag eigentlich der Geheimhaltung, doch seine Dimensionen sind leider zu ausladend, als dass man so etwas lange verbergen könnte. Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed möchte bald umziehen, und zwar in die Hügel oberhalb der Hauptstadt Addis Abeba, in einen neuen Regierungspalast auf einem Gelände von 503 Hektar – das ist „grösser als Windsor, das Weiße Haus, der Kreml und Chinas Verbotene Stadt zusammen*, wie das Magazin Africa Confidential bemerkt.

Zum Projekt zählen auch drei künstliche Seen, ein Wasserfall, eine Seilbahn, ein Zoo und weitere Luxusvillen. Ministerpräsident Abiy bezog erstmals im November 2022 Position zu seinen Plänen, als diese längst durch aller Munde gingen. Im Parlament erklärte er: „Man hört in der Stadt, der Ministerpräsident baue einen Palast für 49 Milliarden Birr (rund 912 Millionen Dollar). Tatsächlich wird er 400 oder 500 Milliarden Birr kosten.“ Also bis zu 10 Milliarden Dollar. Manche schätzen sogar, dass sich das Projekt auf 15 Milliarden Dollar belaufen könnte – so hoch ist Äthiopiens gesamtes Staatsbudget.

Laut Abiy werde der Palast ohne staatliche Mittel verwirklicht, durch Geldgeber aus dem In- und Ausland. Einen großen Teil bestreiten vermutlich die Vereinigten Arabischen Emirate, die sich als „Freunde“ des Ministerpräsidenten verstehen.

Der Regierungskomplex in den Yeka-Hügeln ist das bisher größte Projekt eines jungen Ministerpräsidenten, der seit seinem Amtsantritt 2018 viele ehrgeizige Projekte vorangebracht hat. Abiy hat unter anderem einen Mega-Staudamm, mehrere Parks, Museen, Regierungsgebäude, einen Zoo, einen Kunsthandwerkmarkt und eine Bibliothek gebaut. Einem Reporter des Magazins New Yorker, mit dem er im vergangenen Jahr durch die Stadt flanierte, erklärte er, er habe auch 18 Milliarden Bäume gesetzt.

Journalisten von der britischen Financial Times, die bei anderer Gelegenheit zu Besuch waren, fanden folgende Worte: Abiys Amtssitz sei eine „blendend weiße Luxushotel-Angelegenheit, voll mit wandfüllenden Videobildschirmen, moderner Kunst und eleganten weißen Räumen für Kabinettssitzungen und Besucherdelegationen.“ Abiy erläuterte ihnen: „Ich will, dass diese Büros futuristisch sind. Viele Äthiopier sehen das Gestern. Ich sehe das Morgen. Dieser Ort wurde von der Hölle zum Paradies.“

An Sendungsbewusstsein hat es dem inzwischen 46-jährigen Abiy nie gemangelt. Als er zum Regierungschef gewählt wurde, erzählte er, seine Mutter habe ihm schon am Morgen seines ersten Schultags bestärkt, er sei einzigartig und werde eines Tages in den Palast einziehen.

Abiy kommt angeblich regelmäßig zu der Baustelle des neuen Regierungspalastes in den Hügeln am Stadtrand. Das Projekt sei sein „wichtigstes Anliegen“, zitierte die Zeitung Le Monde ein Kadermitglied von Abiys Partei. Den Journalisten der Financial Times erklärte Abiy, seine Umgebung zu verbessern, sei ein Symbol für den Wandel Äthiopiens. „Wenn du das ändern kannst“, sagte er mit Blick auf die Umgebung vor seinem Büro, „kannst du Addis Abeba verändern. Und wenn du Addis Abeba verändern kannst, kannst du Äthiopien verändern.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Neue Zürcher Zeitung, NZZ Online“, nzz.ch

Schlagwörter: Äthiopien, Abiy Ahmed, Präsident, Palast, Regierungssitz, Prunk, Bauprojekt, Addis Abeba, Vereinte Arabische Emirate, Geldgeber, Sponsoren, Amtssitz, Yeka-Hügel