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Philippinen: Das heißeste Jahr aller Zeiten – 55 Grad und es wird noch heißer |
Meldung vom 03.05.2024
Eine Rekordhitze macht sich auf den Philippinen breit. Jeder Schritt vor die Haustür ist jetzt riskant, berichtet eine junge Frau.
Kate Mallo geht nur noch vor die Tür, wenn es nicht anders geht. „Ich habe immer Kopfschmerztabletten und eine kleine Flasche Wasser dabei“, meint die 29-jährige Büroangestellte. Auf dem Weg zur Arbeit in die Hauptstadt der Philippinen, für den sie die Bahn nehmen muss, graut ihr jedes Mal vor der Hitze. „Die Klimaanlage in den Zügen spürt man gar nicht mehr, weil die Abteile von Pendlern vollgequetscht sind.“ Denn dieser Tage versuchen alle, die irgendwie können, der Sonne zu entgehen. „Sie macht schwindlig“, sagt Mallo, „so eine Hitze habe ich noch nie erlebt.“
In der Provinz Zambales, rund 130 Kilometer nördlich von Manila, wurden vom Wetteramt am Sonntag rekordverdächtige 53 Grad gemessen. Aber selbst wenn die Temperaturen „nur“ 40 Grad erreichen: Wegen der Schwüle habe der Körper damit zu schaffen wie bei 55 Grad, sagen Experten. Die Philippinen werden zurzeit von historischen Temperaturen heimgesucht. In Teilen von Bangladesch wurden mehr als 43 Grad Celsius gemessen, ebenso in China und Laos. In Vietnam ist es einen Tick heißer, in Thailand, Indien und Myanmar gar 46 Grad.
Die Philippinen laufen auf einen noch nie da gewesenen Hitzerekord zu. Auf dem Hintergrund des Klimawandels – bedingt durch Treibhausgasausstöße vor allem in Industrieländern – kommt es weltweit häufiger zu Extremwetterlagen, die sich zudem weniger gut vorhersagen lassen. Die aktuelle Hitzewelle kam zusammen mit ungewöhnlich hohen Temperaturen im Indischen Ozean, wie Kim Wood, Professorin für Meteorologie an der US-amerikanischen Universität Arizona, über die Plattform X betont. Wenn es so weitergeht, ist 2024 auf dem Weg, das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden.
Inmitten der aktuellen Notlage hat die Regierung der Philippinen die Schulen geschlossen, um Schülerinnen und Schülern nicht der Hitze auszusetzen. Doch viele Büroangestellte wie Kate Mallo müssen weiter zur Arbeit. „Wir haben schon Berichte von Bluthochdruck, Schwindel und Zusammenbrüchen von Schülern und Lehrkräften“, unterstrich Benjo Basas, Vorsitzender der Lehrervereinigung Teachers‘ Dignity Coalition, diese Tage.
Auch in anderen Ländern musste die Schule schließen. Eine Schülerin aus Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, berichtete gegenüber Medien, dass sich im Unterricht sowieso niemand konzentrieren könne – man bange sich um sein Leben. Auch in Bangladeschs Nachbarland Indien bleiben Schülerinnen und Schüler in diesen Tagen häuslich. Dass die Hitze die Bildung der Kinder verlangsamt, spielt im Moment aber eine eher untergeordnete Rolle.
Vera Rodrigues, eine Anwältin aus der nordphilippinischen Stadt Dagupan, bereitet das das alles große Sorge. „Der Klimawandel macht das Leben unberechenbar“, sagt die 33-Jährige, die ihren richtigen Nachnamen wegen ihres Berufs nicht preisgeben will. „Wenn ich an diesen Tagen vor die Tür gehe, brennt die Sonne auf der Haut, es tut richtig weh.“
Die Kanzlei, in der sie tätig ist, hat die Homeoffice-Regelung wieder zurückgeholt, die schon zu Pandemiezeiten griff. „Dadurch muss ich jetzt nur für Einkäufe vor die Tür.“ Aber das stelle nur eine vorübergehende Notlösung dar. „Viele Aufgaben in meinem Job kann ich jetzt gar nicht erledigen.“ Die Wirtschaft muss schwere Produktivitätseinbußen verkraften.
Das Ganze bedeutet aber auch eine enorme Belastung für die Gesundheit der Menschen. Viele Menschen wollen die Fenster ihrer Wohnung gar nicht mehr öffnen, obwohl irgendwann der Sauerstoff dünn wird. „Es wird sofort unglaublich heiß in meiner Wohnung“, betont sinngemäß nicht nur Vera Rodrigues aus Dagupan, sondern auch Kate Mallo aus Manila.
„Wer eine Klimaanlage hat, kann sich das erlauben, sodass die Wohnung nicht gleich zu einer Sauna wird“, erklärt Rodrigues. „Aber das treibt dann die Stromrechnung in die Höhe, denn die Klimaanlage muss die Temperatur dann ja noch stärker herunterkühlen.“ Die Regierung hat hiervor schon eine Warnung herausgegeben – nicht nur, weil die Kosten für Haushalte in die Höhe schnellen, sondern auch, weil das ständige Kühlen eine Überlastung des Stromnetzes und letztlich Stromausfälle zur Folge habe.
Wer auf den Philippinen über keine Klimaanlage verfügt, hat dieses Problem mit dem Strom nicht – dafür aber jenes der unerträglichen Hitze. Und das könnte nach einigen Vorhersagen noch bis Mitte Mai so weitergehen. Die Schule wird an einigen Orten womöglich auch dann erst wieder öffnen.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Berliner Morgenpost“, morgenpost.de
Schlagwörter: Philippinen, Hitze, Klima, Klimawandel, Rekordtemperaturen, Klimaanlage, Strom, Stromausfälle, Manila, Wetter, Wetterextreme, Sonne, Sonneneinstrahlung, Meteorologen, Schulen, Kinder, Wirtschaft, Produktivität
Kate Mallo geht nur noch vor die Tür, wenn es nicht anders geht. „Ich habe immer Kopfschmerztabletten und eine kleine Flasche Wasser dabei“, meint die 29-jährige Büroangestellte. Auf dem Weg zur Arbeit in die Hauptstadt der Philippinen, für den sie die Bahn nehmen muss, graut ihr jedes Mal vor der Hitze. „Die Klimaanlage in den Zügen spürt man gar nicht mehr, weil die Abteile von Pendlern vollgequetscht sind.“ Denn dieser Tage versuchen alle, die irgendwie können, der Sonne zu entgehen. „Sie macht schwindlig“, sagt Mallo, „so eine Hitze habe ich noch nie erlebt.“
In der Provinz Zambales, rund 130 Kilometer nördlich von Manila, wurden vom Wetteramt am Sonntag rekordverdächtige 53 Grad gemessen. Aber selbst wenn die Temperaturen „nur“ 40 Grad erreichen: Wegen der Schwüle habe der Körper damit zu schaffen wie bei 55 Grad, sagen Experten. Die Philippinen werden zurzeit von historischen Temperaturen heimgesucht. In Teilen von Bangladesch wurden mehr als 43 Grad Celsius gemessen, ebenso in China und Laos. In Vietnam ist es einen Tick heißer, in Thailand, Indien und Myanmar gar 46 Grad.
Die Philippinen laufen auf einen noch nie da gewesenen Hitzerekord zu. Auf dem Hintergrund des Klimawandels – bedingt durch Treibhausgasausstöße vor allem in Industrieländern – kommt es weltweit häufiger zu Extremwetterlagen, die sich zudem weniger gut vorhersagen lassen. Die aktuelle Hitzewelle kam zusammen mit ungewöhnlich hohen Temperaturen im Indischen Ozean, wie Kim Wood, Professorin für Meteorologie an der US-amerikanischen Universität Arizona, über die Plattform X betont. Wenn es so weitergeht, ist 2024 auf dem Weg, das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden.
Inmitten der aktuellen Notlage hat die Regierung der Philippinen die Schulen geschlossen, um Schülerinnen und Schülern nicht der Hitze auszusetzen. Doch viele Büroangestellte wie Kate Mallo müssen weiter zur Arbeit. „Wir haben schon Berichte von Bluthochdruck, Schwindel und Zusammenbrüchen von Schülern und Lehrkräften“, unterstrich Benjo Basas, Vorsitzender der Lehrervereinigung Teachers‘ Dignity Coalition, diese Tage.
Auch in anderen Ländern musste die Schule schließen. Eine Schülerin aus Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, berichtete gegenüber Medien, dass sich im Unterricht sowieso niemand konzentrieren könne – man bange sich um sein Leben. Auch in Bangladeschs Nachbarland Indien bleiben Schülerinnen und Schüler in diesen Tagen häuslich. Dass die Hitze die Bildung der Kinder verlangsamt, spielt im Moment aber eine eher untergeordnete Rolle.
Vera Rodrigues, eine Anwältin aus der nordphilippinischen Stadt Dagupan, bereitet das das alles große Sorge. „Der Klimawandel macht das Leben unberechenbar“, sagt die 33-Jährige, die ihren richtigen Nachnamen wegen ihres Berufs nicht preisgeben will. „Wenn ich an diesen Tagen vor die Tür gehe, brennt die Sonne auf der Haut, es tut richtig weh.“
Die Kanzlei, in der sie tätig ist, hat die Homeoffice-Regelung wieder zurückgeholt, die schon zu Pandemiezeiten griff. „Dadurch muss ich jetzt nur für Einkäufe vor die Tür.“ Aber das stelle nur eine vorübergehende Notlösung dar. „Viele Aufgaben in meinem Job kann ich jetzt gar nicht erledigen.“ Die Wirtschaft muss schwere Produktivitätseinbußen verkraften.
Das Ganze bedeutet aber auch eine enorme Belastung für die Gesundheit der Menschen. Viele Menschen wollen die Fenster ihrer Wohnung gar nicht mehr öffnen, obwohl irgendwann der Sauerstoff dünn wird. „Es wird sofort unglaublich heiß in meiner Wohnung“, betont sinngemäß nicht nur Vera Rodrigues aus Dagupan, sondern auch Kate Mallo aus Manila.
„Wer eine Klimaanlage hat, kann sich das erlauben, sodass die Wohnung nicht gleich zu einer Sauna wird“, erklärt Rodrigues. „Aber das treibt dann die Stromrechnung in die Höhe, denn die Klimaanlage muss die Temperatur dann ja noch stärker herunterkühlen.“ Die Regierung hat hiervor schon eine Warnung herausgegeben – nicht nur, weil die Kosten für Haushalte in die Höhe schnellen, sondern auch, weil das ständige Kühlen eine Überlastung des Stromnetzes und letztlich Stromausfälle zur Folge habe.
Wer auf den Philippinen über keine Klimaanlage verfügt, hat dieses Problem mit dem Strom nicht – dafür aber jenes der unerträglichen Hitze. Und das könnte nach einigen Vorhersagen noch bis Mitte Mai so weitergehen. Die Schule wird an einigen Orten womöglich auch dann erst wieder öffnen.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Berliner Morgenpost“, morgenpost.de
Schlagwörter: Philippinen, Hitze, Klima, Klimawandel, Rekordtemperaturen, Klimaanlage, Strom, Stromausfälle, Manila, Wetter, Wetterextreme, Sonne, Sonneneinstrahlung, Meteorologen, Schulen, Kinder, Wirtschaft, Produktivität