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Global: „Dürftige“ Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Baku |
Meldung vom 28.11.2024
Mehr als zwei Wochen verhandelte man auf der Weltklimakonferenz in Baku, doch die Ergebnisse sind enttäuschend, wie mehrere Teilnehmende kritisierten. Wichtige Probleme wurden nicht angesprochen.
Nach zähem Ringen hat die UN-Klimakonferenz in der Nacht eine neue Übereinkunft für die internationale Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen getroffen. Demnach soll der jährliche Beitrag in erster Linie der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden Dollar aufgestockt werden. Einige sogenannte Entwicklungsländer hatten während der Konferenz jedoch Beiträge von 1,3 Billionen Dollar jährlich bis 2035 erhofft, mindestens aber bis 2030 eine Erhöhung der Beiträge der Industriestaaten auf 500 Milliarden Dollar. Auch Vertreter Kubas und Boliviens sowie weiterer Länder sprachen sich scharf gegen den Beschluss aus.
So zeigte sich unter anderem die Gruppe afrikanischer Unterhändler von dem Resultat ernüchtert. Dieses Ergebnis sei „zu wenig und zu spät“ für ihren Kontinent. „Wir sind extrem enttäuscht über den Mangel an Fortschritt bei den für Afrika wichtigen Themen“, meinte Chef-Unterhändler Ali Mohamed. Auch die Vertreterin Nigerias betonte unter Applaus aus Teilen des Saals, die Summe von 300 Milliarden sei ein „Witz“ und eine „Beleidigung“.
Die indische Unterhändlerin Chandni Raina äußerte auch schwere Kritik und bezeichnete den in dem Beschluss genannten Betrag „abgründig klein“ und „dürftig“. Auch Vertreter Kubas und Boliviens sowie weiterer Länder bemängelten die Ergebnisse. „Das ist nicht nur ein Scheitern, das ist ein Betrug“, ließen einige weitere Staaten verlauten.
Auch der Ablauf der Konferenz gab Grund zu heftigen Beschwerden. Besonders über die Moderation der aserbaidschanischen Präsidentschaft. Vertreter besonders verletzlicher Länder wie der kleinen Inselstaaten standen zwischendurch auf und verließen aus Protest den Saal. Etliche Staaten äußerten sich zu der chaotischen Führung der Konferenz. Viele fühlten sich nicht wahrgenommen und beklagten, Wortmeldungen seien übergangen worden. Die Vorlage werde „der Realität der Klimakrise nicht gerecht“, lautet es von Seiten der kleinen Inselstaaten.
Auch einige Nichtregierungsorganisationen zeigten ihre Frustration über die Verhandlungen. Jan Kowalzig von Oxfam meinte, die nun vorgesehene Unterstützung werde den steigenden Bedürfnissen der einkommensschwachen Länder im Kampf gegen die Klimakrise nicht gerecht. Um die Konferenz nicht scheitern zu lassen, hätten die verletzlichsten Staaten „ein Ergebnis mitgetragen, das ihren Bedürfnissen überhaupt nicht gerecht wird“, erklärte Sabine Minninger von Brot für die Welt.
Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future bezeichnete den Beschluss beschämend und sagte: „Es wäre mit Blick auf die COP und die Wahl Donald Trumps nun ein Leichtes, den internationalen Klimakampf aufzugeben. Genauso gut könnte man mit Blick auf die Weltlage aber auch sagen: jetzt erst recht.“
Neben der Frage der Finanzierung fiel auch negativ auf, dass keine neuen Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Brennstoffen und zur Senkung des Treibhausgasausstoßes getroffen wurden. UN-Klimasekretär Simon Stiell gab zu, der Beschluss lade nicht gerade zu Siegesfeiern ein. „Kein Land hat alles bekommen, was es wollte“, sagte er. Gleichwohl läute der Beschluss „eine neue Ära“ ein. Auch US-Präsident Biden würdigte die Einigung zur Finanzierung als „bedeutenden Schritt“. Das Finanzierungsziel stufte er als „ehrgeizig“ ein. Die Konferenz fand am frühen Sonntagmorgen (24.11.24) mit rund eineinhalb Tagen Verspätung ein Ende.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de
Schlagwörter: Globale Projekte, Weltklimakonferenz, Klima, Klimawandel, COP29, Baku, Kritik, fossile Brennstoffe, Klimaaktivisten, Inselstaaten, Fridays for Future
Nach zähem Ringen hat die UN-Klimakonferenz in der Nacht eine neue Übereinkunft für die internationale Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen getroffen. Demnach soll der jährliche Beitrag in erster Linie der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden Dollar aufgestockt werden. Einige sogenannte Entwicklungsländer hatten während der Konferenz jedoch Beiträge von 1,3 Billionen Dollar jährlich bis 2035 erhofft, mindestens aber bis 2030 eine Erhöhung der Beiträge der Industriestaaten auf 500 Milliarden Dollar. Auch Vertreter Kubas und Boliviens sowie weiterer Länder sprachen sich scharf gegen den Beschluss aus.
So zeigte sich unter anderem die Gruppe afrikanischer Unterhändler von dem Resultat ernüchtert. Dieses Ergebnis sei „zu wenig und zu spät“ für ihren Kontinent. „Wir sind extrem enttäuscht über den Mangel an Fortschritt bei den für Afrika wichtigen Themen“, meinte Chef-Unterhändler Ali Mohamed. Auch die Vertreterin Nigerias betonte unter Applaus aus Teilen des Saals, die Summe von 300 Milliarden sei ein „Witz“ und eine „Beleidigung“.
Die indische Unterhändlerin Chandni Raina äußerte auch schwere Kritik und bezeichnete den in dem Beschluss genannten Betrag „abgründig klein“ und „dürftig“. Auch Vertreter Kubas und Boliviens sowie weiterer Länder bemängelten die Ergebnisse. „Das ist nicht nur ein Scheitern, das ist ein Betrug“, ließen einige weitere Staaten verlauten.
Auch der Ablauf der Konferenz gab Grund zu heftigen Beschwerden. Besonders über die Moderation der aserbaidschanischen Präsidentschaft. Vertreter besonders verletzlicher Länder wie der kleinen Inselstaaten standen zwischendurch auf und verließen aus Protest den Saal. Etliche Staaten äußerten sich zu der chaotischen Führung der Konferenz. Viele fühlten sich nicht wahrgenommen und beklagten, Wortmeldungen seien übergangen worden. Die Vorlage werde „der Realität der Klimakrise nicht gerecht“, lautet es von Seiten der kleinen Inselstaaten.
Auch einige Nichtregierungsorganisationen zeigten ihre Frustration über die Verhandlungen. Jan Kowalzig von Oxfam meinte, die nun vorgesehene Unterstützung werde den steigenden Bedürfnissen der einkommensschwachen Länder im Kampf gegen die Klimakrise nicht gerecht. Um die Konferenz nicht scheitern zu lassen, hätten die verletzlichsten Staaten „ein Ergebnis mitgetragen, das ihren Bedürfnissen überhaupt nicht gerecht wird“, erklärte Sabine Minninger von Brot für die Welt.
Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future bezeichnete den Beschluss beschämend und sagte: „Es wäre mit Blick auf die COP und die Wahl Donald Trumps nun ein Leichtes, den internationalen Klimakampf aufzugeben. Genauso gut könnte man mit Blick auf die Weltlage aber auch sagen: jetzt erst recht.“
Neben der Frage der Finanzierung fiel auch negativ auf, dass keine neuen Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Brennstoffen und zur Senkung des Treibhausgasausstoßes getroffen wurden. UN-Klimasekretär Simon Stiell gab zu, der Beschluss lade nicht gerade zu Siegesfeiern ein. „Kein Land hat alles bekommen, was es wollte“, sagte er. Gleichwohl läute der Beschluss „eine neue Ära“ ein. Auch US-Präsident Biden würdigte die Einigung zur Finanzierung als „bedeutenden Schritt“. Das Finanzierungsziel stufte er als „ehrgeizig“ ein. Die Konferenz fand am frühen Sonntagmorgen (24.11.24) mit rund eineinhalb Tagen Verspätung ein Ende.
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Weltklimakonferenz in Baku: Milliardenhilfen für ärmere Länder |
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de
Schlagwörter: Globale Projekte, Weltklimakonferenz, Klima, Klimawandel, COP29, Baku, Kritik, fossile Brennstoffe, Klimaaktivisten, Inselstaaten, Fridays for Future