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Äthiopien: Hilfsgüter-Transport mit Hindernissen (Reisebericht)

Bericht vom 26.06.2011


Quälendes Warten auf etwas zu essen: Gut, dass unsere Hilfe noch ankam!


Bei Hilfseinsätzen ist es mitunter genau wie im sonstigen Leben: nicht immer läuft alles nach Plan. Deshalb ist es wichtig, flexibel reagieren zu können und das einmal gesteckte Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. So erging es auch unserem Projektleiter mit seinem Team bei der letzten Hilfsgüter-Lieferung in Äthiopien. Hier ist sein Bericht:

Hinter uns lagen vier Wochen intensiver Planung und Vorbereitung für unseren nächsten Einsatz in Äthiopien: Zunächst hatten wir uns aufgemacht in die Dürreregion Angacha im Süden von Addis Abeba, um Familien mit schwer unterernährten Kindern ausfindig zu machen. Jedes dieser Kinder wurde sorgfältig gewogen und gemessen. Anschließend bekamen die am schlimmsten betroffenen Familien einen Berechtigungsschein für Nahrungsmittel ausgehändigt. Später kümmerten wir uns um die Bestellung und den Transport der Lebensmittel an den Einsatzort, wo sie schließlich in unserem Beisein entladen und verteilt werden sollten.

Nun war endlich der Tag gekommen, an dem alle Planungen beendet und alle Vorbereitungen getroffen waren: Die Vorräte warteten in den Lagerhäusern, und die ersten Familien trafen am Verteilungsort ein – einige hatten mehr als 20 km lange Tagesmärsche zurückgelegt, um Lebensmittel zu erhalten. Ihre unterernährten, entkräfteten Kinder trugen sie dabei immer auf dem Arm.

Am Tag der Verteilung brachen wir schon im Morgengrauen zu unserer vierstündigen Fahrt auf. Nun war jedoch eingetreten, worauf die Menschen in Angacha seit Monaten vergeblich gehofft hatten: Während der vergangenen zwei Tage hatte es hier pausenlos heftig geregnet, die unbefestigten Straßen waren völlig aufgeweicht und schlammig. Trotz Allradantrieb geriet unser Wagen ins Rutschen, als führen wir über Glatteis. Wir hielten am Straßenrand und warteten, in der Hoffnung, der Regen werde aufhören. Da erhielten wir die Nachricht, ein Bus sei vor uns auf der abschüssigen Straße ins Schleudern gekommen und die Böschung herabgestürzt. Nun lief wirklich nichts mehr nach Plan.

Die Straße war also endgültig unpassierbar, und wir saßen fest, da es keine andere Möglichkeit gab, nach Angacha zu kommen. Wir wussten, dort warteten viele verzweifelte Mütter mit ihren kranken Kindern im strömenden Regen auf die lebensrettende Hilfe. Schließlich schafften wir es, den Weitertransport und die Verteilung der Hilfsgüter durch einheimische Helfer zu organisieren – ein wenig enttäuscht, weil wir diesmal nicht selbst dabei sein konnten. Aber viel wichtiger als unsere Anwesenheit war ja die Hilfe für die hungernden Kinder – wir konnten sie doch nicht einfach wieder nach Hause schicken und sagen: Kommt morgen wieder!

Spät in der Nacht kehrten wir nach einer langen und anstrengenden Fahrt zurück, froh zu wissen, dass die Hilfsgüter doch noch ihr Ziel erreicht hatten.

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